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Vorwort

Das Gebiet der Wissensrepräsentation und Inferenz umfaßt einen zentralen Bereich der Intellektik, dh. des Gebietes der Künstlichen Intelligenz und der Kognitionswissenschaft. Es behandelt einerseits die Fragen nach einer formalen Beschreibung von Wissen jeglicher Art, besonders unter dem Aspekt einer maschinellen Verarbeitung in modernen Computern. Andererseits versucht es, das Alltagsschließen des Menschen so zu formalisieren, daß logische Schlüsse auch von Maschinen ausgeführt werden könnten.

Das vorliegende Buch gibt eine möglichst umfassende Einführung in dieses umfangreiche Gebiet. Angesichts der Fülle der bislang erarbeiteten Kenntnisse ist eine erschöpfende Behandlung in einem Band wie dem vorliegenden allerdings nicht denkbar. Die Autoren haben deshalb das Ziel angestrebt, daß ein Leser nach der Lektüre in der Lage ist, einen unmittelbaren Zugang zur Originalliteratur zu finden, wo er sich dann mit weiteren Details auseinandersetzen könnte.

Das Buch sollte unter verschiedenen Umständen seinen Zweck erfüllen. Es kann als Grundlage für eine Vorlesung über dieses Gebiet dienen. Es kann den Studenten entweder im Rahmen einer solchen Vorlesung oder für das Selbststudium als umfassende Unterlage dienen. Auch der Praktiker sollte einen großen Gewinn aus der Lektüre dieses modernen Stoffes ziehen können, der in dieser Breite als einheitliches Buch bislang praktisch nicht verfügbar war. Schließlich hoffen wir auch, für die Forschung dadurch einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben, daß die vielen Ansätze auf diesem Gebiet in ihren inneren Bezügen durch die vorliegende einheitliche Durchdringung in ihrer Bedeutung klarer erkennbar werden und so eine solide Basis für die zukünftige Forschungsarbeit geschaffen ist.

Die Entstehungsgeschichte dieses Buches reicht zurück bis zu der Frühjahrsschule für Künstliche Intelligenz im Jahre 1984 [Bib85] und dem Advanced Course for Artificial Intelligence 1985 [Bib87b]. In den vergangenen Jahren wurde der Stoff mehrfach als Vorlesung an der TH Darmstadt vom ersten Autor dargeboten. Die Übungen hierzu wurden von den beiden anderen Autoren betreut. Über die in Abschnitt 2.10 behandelten konnektionistischen Systeme hat der zweite Autor eine eigene Vorlesung mehrfach gehalten.

Dem Entstehen des Buches kam zudem die im Fachgebiet Intellektik der TH Darmstadt in den vergangenen Jahren geleistete Forschung zugute. So sind Teile des dritten Kapitels in einem erheblichen Maße von der Diplomarbeit [Sch90] und der Dissertation [Sch92] des dritten Autors geprägt, um nur einen der vielen Einflüsse zu nennen, die ansonsten im Text an den entsprechenden Stellen genannt werden.

Der Text wurde größtenteils vom ersten Autor verfaßt. Einige der Abschnitte entstammen jedoch weitgehend der Feder der anderen beiden Autoren, ohne deren engagiertem Einsatz die Vollendung noch lange auf sich hätte warten lassen. So gehen die Abschnitte 2.7, 2.10, 4.7 und 4.8 fast ausschließlich auf den zweiten und 3.8, 3.11 und 4.2.3 auf den dritten Autor zurück. Der zweite Autor hat schließlich noch wesentlich an der Verbesserung der Abschnitte 3.9 und 3.11 mitgewirkt. Den Abschnitt 4.7.6 hat Herr Dr. Joseph Schneeberger mitgestaltet.



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Christoph Quix, Thomas List, René Soiron
30. September 1996