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2.11.10 Vage Beschreibungen

Wie in Abschnitt 2.1 hervorgehoben, ist die Modellierung der natürlichen Sprache eines der Hauptanliegen in der Wissensrepräsentation. Bisher hatten wir eine solche Modellierung (mit Ausnahme der neuronalen Netze) mit Formalismen versucht, die eine präzise Semantik haben. Eine solch präzise Semantik ist in der natürlichen Sprache nicht immer gegeben. Attribute wie ``jung'', ``intelligent'', ``blond'', ``groß'' usw. sind in diesem Sinne vage hinsichtlich ihrer Bedeutung. Man ist eben mehr oder weniger jung, und ob dieses Prädikat auf ein Objekt zutrifft oder nicht, ist zu einem erheblichen Maße Ermessenssache. Nicht nur Attribute, auch Relationen und insbesondere eine Reihe von natürlichsprachlichen Quantoren sind vage in ihrer Bedeutung. Beispiele für die letzteren sind etwa ``die meisten'', ``einige'', ``nicht sehr viel'', ``manche'', ``etwas mehr als die Hälfte'' und viele andere mehr.

Wir kommen auf Formalismen zur Repräsentation und Verarbeitung solch vagen Wissens im Abschnitt 4.5 ausführlicher zu sprechen, weswegen dieser Unterabschnitt hier nur der (relativen) Vollständigkeit dieser Aufzählung halber eingefügt ist.



Christoph Quix, Thomas List, René Soiron
30. September 1996