Betriebsarten

Die Art, wie ein Computer betrieben wird, hängt neben der termRechnerarchitektur, der Hardwarekonfiguration, den räumlichen Entfernungen zwischen den Komponenten und den Anforderungen der termAnwender, vor allem von

ab (Stahlknecht & Hasenkamp, 2005, S. 66).

Im Folgenden werden daher die Betriebsarten Mehrprogrammbetrieb, Mehrbenutzerbetrieb und Stapel- und virtuelle Verarbeitung besprochen, wie sie bei heutigen Computern am häufigsten vorkommen (Laudon & Laudon, 2004, S. 193 ff. Mertens u.a., 2001, S. 22).

hint

Zur ‚Geschichte’ der Betriebsarten siehe Hansen, S. 304 ff. 2.Bd, 9. Aufl. oder in der WIKIPEDIA unter http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebssystem#Geschichte_und_Beispiele_der_Betriebsmittelverwaltung

Abb. 4: Zeitscheibenverfahren im Mehrprogrammbetrieb (Hansen, 2001, S. 918)Abb. 4: Zeitscheibenverfahren im Mehrprogrammbetrieb (Hansen, 2001, S. 918)

Mehrprogrammbetrieb

Beim Mehrprogrammbetrieb (engl. Multi-termtasking) werden mehrere Programme zur gleichen Zeit auf dem Computer ausgeführt. Die Programmausführung und die Bearbeitung einzelner Aufgaben erfolgt jedoch nicht zeitgleich in der Zentraleinheit, sondern vielmehr abwechselnd. Die Bearbeitung erfolgt im Zeitscheibenverfahren.

Bei diesem Verfahren (engl. 'time-sharing') werden mehrere Programme zeitlich ineinander verzahnt ausgeführt. Der Wechsel zwischen den einzelnen Programmen erfolgt allerdings so schnell, dass der Eindruck entsteht, die Programme werden gleichzeitig ausgeführt (Hansen, 2001, S. 916).

Die Betriebsmittel, insbesondere die Prozessorzeit, die die laufenden Programme benötigen, teilt das Betriebssystem den Programmen so zu, dass die unterschiedlichen Verarbeitungsgeschwindigkeiten zwischen dem Prozessor und den peripheren Geräten möglichst ausgeglichen sind (Stahlknecht & Hasenkamp, 2005, S. 68).

Mehrbenutzerbetrieb

Beim Mehrbenutzerbetrieb können mehrere termBenutzer gleichzeitig mit dem Computer arbeiten. Während die meisten PCs nur für den Einzelbetrieb nutzbar sind (ein Computer, an dem nacheinander mehrere verschiedene Benutzer arbeiten können, ist kein Mehrbenutzersystem!), sind Grossrechner und mittlere Systeme immer Mehrbenutzersysteme. Die Zuteilung der Ressourcen erfolgt wie beim Mehrprogrammbetrieb über das Zeitscheibenverfahren (Stahlknecht & Hasenkamp, 2005, S. 71).

Stapelverarbeitung und interaktive Verarbeitung

Benutzeraufträge können in zwei verschiedenen Verfahren verarbeitet werden. Bei der Stapelverarbeitung (auch Stapelbetrieb, engl. 'batch processing') muss ein Auftrag zunächst vollständig beschrieben sein und als Ganzes dem Betriebssystem übergeben werden, bevor er bearbeitet werden kann. Erst nach der Bearbeitung des Auftrags erhält der Benutzer das Ergebnis (Hansen, 2001, S. 921).

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Stapelverarbeitung wird immer dann eingesetzt, wenn ein grösserer Datenbestand fortgeschrieben oder ausgewertet werden soll. Beispiele sind die tägliche (meistens nachts ausgeführte) Fortschreibung der Girokonten bei den Banken oder das einmal jährlich erfolgende Drucken der Beitragsrechnungen in einem Verein (Stahlknecht & Hasenkamp, 2005, S. 70).

Bei der interaktiven Verarbeitung (auch Dialogbetrieb, engl. 'conversational mode') findet die Auftragsbearbeitung in einem steten Wechsel zwischen Benutzer und System statt. Dem Betriebssystem werden schrittweise Teilaufträge erteilt, die es abarbeitet. Diese Form der Auftragsbearbeitung ist typisch für fast alle Tätigkeiten am Bildschirmarbeitsplatz (Hansen, 2001, S. 921).