Supply-Chain-Management-Systeme
Der Begriff Supply-Chain-Management-Systeme (SCM-Systeme) beschreibt unternehmensübergreifende Planungs-, Informations- und Kommunikationssysteme.

Ein SCM-System ist ein konfigurierbares Softwareprodukt, das Planungs-, Konfigurations- und/oder Steuerungsaufgaben in einer Supply Chain unterstützt. In der Regel wird hierfür Standardsoftware eingesetzt, die auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Das Ziel ist eine Integration der unternehmensübergreifenden Informationen. SCM-Systeme haben dabei nicht nur softwaretechnische und finanzielle Auswirkungen, sondern bedingen auch organisatorische und personelle Anpassungen (Rade, 2004, S. 37-38).
SCM-Systeme sind aus Modulen zur Steuerung der
Supply Chain aufgebaut. Sie unterstützen bei Entscheidungen
bezüglich der Bestimmung von Bedarf und Angebot entlang der gesamten Wertschöpfungskette und helfen diese
in Echtzeit zu synchronisieren. Den einzelnen Partnerunternehmen der Supply
Chain soll die Möglichkeit gegeben werden,
- kurzfristig sehr flexibel auf eine Veränderung zu reagieren,
- den Ressourceneinsatz zu optimieren und damit
- schneller auf Bedürfnisse der Endkunden zu reagieren.
Mit Modulen zur Supply-Chain-Steuerung können Bestände (wenn sich beispielsweise die Bestellmenge des Kunden plötzlich ändert) über mehrere Unternehmen gescannt, eine neue Lieferstrategie aufgebaut und zur Ausführung freigegeben werden. Die einzelnen Module können nach logistischen Funktionen in Auftrags-, Lager-, Transport- und Bestandssteuerung unterteilt werden (Rade, 2004, S. 42).
Es zeigt sich, dass SCM-Systeme vor allem in der unternehmensübergreifenden Planung eingesetzt werden, weshalb sie auch als Advanced Planning Systems (APS) bezeichnet werden. Der Begriff "advanced", also "fortgeschritten" lässt sich interpretieren als
- Anspruch, Defizite bestehender Planungssysteme durch eine "neue" Planungslogik zu überwinden oder
- Hinweis auf die ergänzende Stellung dieser Systeme zu den bestehenden Planungssystemen.
SCM-Systeme funktionieren allerdings nicht ohne Einbindung in bestehende
IT-Umgebungen. Jedes einzelne Unternehmen innerhalb einer Supply Chain benötigt
trotzdem ein Enterprise-Ressource-Planning-System
(ERP-System), mit dessen Hilfe die Daten verwaltet und dem SCM-System zur
Verfügung gestellt werden. Das ERP-System generiert, sammelt und speichert Daten
und führt automatisch Transaktionen durch.
Das Zusammenspiel zwischen ERP- und SCM-System lässt sich folgendermassen illustrieren (Abb. 6):
