Projektorganisation

Bezüglich der Planung und Steuerung von Projekten spielen die einzelnen durchzuführenden Tätigkeiten (Vorgänge), die relevanten Ereignisse und die dazwischen bestehenden Abhängigkeiten eine zentrale Rolle. Diese Zusammenhänge im Rahmen eines Projekts kann man auch als einen Prozess bezeichnen, auch wenn diese Bezeichnung im Rahmen der Projektplanung traditionellerweise eher selten verwendet wird.

Die Planung von grossen und komplexen Projekten stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da hier sehr viele Arbeitsschritte berücksichtigt werden müssen, die untereinander vielfältige Abhängigkeiten aufweisen und von verschiedenen Akteuren durchgeführt werden können. Um diese Planungsprobleme zu bewältigen, wurde ausgehend von der aus der Elektrotechnik bekannten termNetzwerkanalyse nach dem 2. Weltkrieg die Netzplantechnik entwickelt. Die Netzplantechnik ist heute eine der bekanntesten Methoden des Projektmanagements.

Durch Netzpläne ist es möglich, die verschiedenen in einem Projekt relevanten Vorgänge oder Ereignisse sowie die zwischen ihnen bestehenden Abhängigkeiten zu modellieren. Dadurch können die Ablaufstrukturen in einem Projekt analysiert werden. Daran lassen sich verschiedene Planungs- und Kontrollaktivitäten knüpfen. Eine zentrale Funktion von Netzplänen ist die Unterstützung bei der Terminplanung.

Bei der Terminplanung geht es darum, den Beginn und das Ende des Projektes sowie die einzelnen Vorgänge, die im Rahmen des Projektes abgewickelt werden müssen, zeitlich festzulegen. Dazu werden die Vorgangsdauern und allenfalls minimale und maximale Übergangszeiten zwischen den Vorgängen notiert und ausgewertet. Dadurch ist es etwa möglich, die minimale Projektdauer zu bestimmen sowie zu erkennen, welche Vorgänge für die Einhaltung der Projektdauer kritisch sind und für welche Vorgänge zeitliche Dispositionsspielräume (Puffer) existieren. Damit ist es auch möglich, die Konsequenzen allfälliger Projektverzögerungen zu erkennen und dementsprechende Massnahmen zu ergreifen.

Ein besonderes Anliegen der Terminplanung ist, die Abhängigkeiten zwischen den Vorgängen und den Ereignissen planerisch so zu berücksichtigen, dass es zwischen den einzelnen Aktivitäten nicht zu unnötigen Wartezeiten kommt. Diese entstehen dadurch, dass ein Vorgang bereits vorbereitet ist, aber noch nicht starten kann, weil erst ein vorhergehender Vorgang abgeschlossen werden muss. Derartige Koordinationsprobleme verursachen einen erhöhten Aufwand, da Ressourcen verfrüht zur Verfügung gestellt werden, die allenfalls nutzlos herumstehen oder im schlimmsten Fall sogar wieder abgebaut müssen. Darüber hinaus können auch erhebliche Projektverzögerungen auftreten, wenn etwa Ressourcen zu spät bereitgestellt werden.