Das Angebot

Nicht nur Käufer, sondern auch Verkäufer haben einen Reservationspreis. Während dieser beim Käufer dem maximal akzeptierten Preis entspricht, ist der Reservationspreis beim Verkäufer der minimale Preis, zu dem er ein Gut verkaufen will.

Im Gegensatz zur Nachfrage, nimmt die angebotene Menge mit dem Preis zu (Abbildung 2). Je höher ein Preis für ein bestimmtes Gut ist, desto mehr wird von diesem Gut angeboten (B. Beck, 2008, S.33ff). Ob dieses Gut von einem einzigen Anbieter oder von mehreren angeboten wird (das heisst, ob mit steigendem Preis ein Anbieter mehr anbietet oder ob sich mehr Anbieter im Markt einfinden), ist momentan noch nicht wichtig.

example Wenn zum Beispiel für ein externes Blueray-Laufwerk nur ein Franken vom Käufer verlangt werden kann, wird wahrscheinlich kaum ein Hersteller bereit sein, ein solches Produkt zu produzieren. Erhält man jedoch für ein Laufwerk 1000 Franken, werden viel mehr Anbieter im Markt erscheinen. Je höher der Preis, desto mehr wird auf dem Markt angeboten.
Abbildung 2 - AngebotskurveAbbildung 2 - Angebotskurve
exampleBeispiel zur Angebotsfunktion (von http://www.vimentis.ch/d/lexikon/15/Angebotskurve.html) Abbildung 3 - Peters Angebotskurve (in Anlehnung an www.vitemis.ch)Abbildung 3 - Peters Angebotskurve (in Anlehnung an www.vitemis.ch)

„Peter hat eine kleine Backstube mit einem kleinen Backofen in dem er verschiedene Produkte wie Brote, Kuchen, Gipfel etc. backen kann. Gemäss der in der Grafik dargestellten Angebotskurve, wird Peter keine Brote backen, wenn er dafür 0 oder nur 1 Franken bekommt. Dann backt er lieber andere Produkte oder arbeitet gar nicht und geniesst die Freizeit.

Für 2 Franken ist Peter bereit 10 Brote zu backen. Mehr aber nicht, denn es ist für ihn lukrativer seinen kleinen Ofen auch noch dafür zu nutzen andere Gebäcke herzustellen. Mit steigendem Marktpreis für das Brot wird Peter immer mehr Brot backen und dafür zum Beispiel weniger Kuchen oder Gipfel. Denn am Brot verdient er inzwischen mehr. So backt er bei 3 Franken 20 Brote oder bei 4 Franken 30 Brote.

Mit zunehmendem Preis wird er den Backofen schliesslich nur noch dazu nutzen Brote zu backen und keine anderen Produkte mehr herstellen. Er wird sogar einen zweiten Ofen kaufen und teure Hilfskräfte einstellen. Deshalb steigt die Angebotskurve für ein Gut mit zunehmendem Preis an.“