Anwendungsfunktionen

Auf der Ebene der Anwendungsfunktionen wird die Verarbeitungslogik eines Informationssystems abgebildet. Dies beinhaltet auch die Formalisierung von Geschäftsregeln, die bei der Abwicklung von Geschäftsprozessen eingehalten werden müssen, sowie von Methoden, wie sie für die Bearbeitung von betrieblichen Aufgaben eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang wird auch von einer Geschäftslogik (engl.: Business Logic) gesprochen.

Die Systemfunktionen werden typischerweise durch Computerprogramme abgebildet. Die durch die Programme formalisierten Algorithmen steuern das Systemverhalten und wie die Daten verarbeitet werden. Sie bestimmen damit letztlich in einem wesentlichen Ausmass, wie sich das System verhält.

Durch die Anwendungsfunktionen wird festgelegt, was ein Informationssystem kann. In diesem Sinne ist unmittelbar klar, dass durch die Anwendungsfunktionen wesentlich mitbestimmt wird, inwieweit ein Informationssystem einen gegebenen Geschäftsprozess zu unterstützen vermag.

example

Bei der Erfassung einer Auftragsposition soll geprüft werden, ob die bestellten Artikel auch in der gewünschten Menge verfügbar sind. Dies kann automatisch vom Programm durchgeführt werden. Geschieht dies nicht, so müsste allenfalls der Benutzer etwa in der Artikel-Maske die entsprechenden Artikel aufsuchen und die am Lager verfügbaren Mengen prüfen. Dies ist schon deswegen nicht opportun, da er dann die Auftrags-Maske verlassen müsste und dabei unter Umständen die bereits eingegebenen Daten verliert (vgl. Ausführungen unter dem Punkt "Benutzeroberfläche").

Abb. 18: Prozess Bestellannahme - Artikel zuordnenAbb. 18: Prozess Bestellannahme - Artikel zuordnen

Ist die gewünschte Menge verfügbar, so könnte gleich eine entsprechende Reservierung angelegt werden, so dass diese Artikel nicht für andere Aufträge eingeplant werden können. Falls der Artikel nicht in der gewünschten Menge verfügbar ist, so kann dies dem Benutzer angezeigt werden.