EDIFACT und Subsets
Der Austausch von Geschäftsdokumenten ist das erste Anwendungsgebiet von EDI-Standards wie EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport) gewesen.
Im Wesentlichen legt der EDIFACT-Standard Regeln fest,
- wie die einzelnen EDIFACT-Nachrichten zu erstellen sind, d.h. welchen Aufbau die einzelnen Nachrichten haben müssen und
- in welcher Form die jeweiligen Inhalte codiert werden müssen.
EDIFACT-Dateien sind im Prinzip modifizierte CSV-Dateien, bei denen einzelne Datenelemente durch spezielle Zeichen voneinander getrennt sind. Die Struktur ist komplex, wie nachfolgende Abbildung aufzeigt:
Abb. 18: Aufbau einer EDIFACT- Datei (in Anlehnung an Merz (2002), S. 686)Mit Hilfe von Konvertern werden EDIFACT-Nachrichten aus unternehmensinternen Softwaresystemen generiert, und umgekehrt werden eingehende EDIFACT-Nachrichten in ein Format transformiert, das von den Schnittstellen der unternehmensintern eingesetzten Software verarbeitet werden kann.
Über welchen Weg die Daten jeweils vom Sender zum Empfänger gelangen, ist nicht definiert – alle Arten der Übertragung, also E-Mail, FTP oder sonstige Protokolle oder Mailboxsysteme können für den Transport der EDIFACT- Nachrichten verwendet werden.
Die Komplexität von EDIFACT führte zur Entwicklung so genannter Subsets. EDIFACT-Subsets sind exakt definierte Untermengen des EDIFACT-Standards, die auf anwendungsspezifische Bedürfnisse zugeschnitten sind. Mit über 600 verschiedenen Datenelementen lässt sich durch die Bildung von Subsets auf die konkreten Erfordernisse einzelner Kommunikationspartner oder Branchen abstimmen. So sind branchentypische EDIFACT-Subsets entstanden wie ODETTE in der Automobilindustrie, CEFIC in der chemischen Industrie oder SWIFT bei Banken.