Anforderungen an Hardware
Hardware ist ein zentraler Teil der Informationstechnologieinfrastruktur von Unternehmungen. Sie hat grosses Potenzial, die Unternehmensstrategie massgebend zu beeinflussen. Hardware erlaubt je nach Situation neue Strukturen, Prozesse, Dienstleistungen oder Produkte. Welche informationstechnische Infrastruktur ein Unternehmen anwendet, hängt von der Unternehmensstrategie ab und ist eine wichtige Investitionsentscheidung. Natürlich muss für eine Gesamtbeurteilung auch die Software in Betracht gezogen werden, im Folgenden wird jedoch nur kurz auf die Management- und Entscheidungsaspekte bezüglich Computer-Hardware eingegangen.
Bei der Anschaffung von Hardware muss bedacht werden, welche Anforderungen an das fertige System gestellt werden. Oft ist nicht von Anfang an klar, wie sich diese Anforderungen entwickeln werden. Dies muss beispielsweise durch skalierbare Systeme bedacht werden.
Kapazität | Unter dem Begriff Kapazitätsmanagement versteht man die langfristige Planung benötigter Kapazitäten (z.B. Speicherplatz und
Rechenleistung) und die Bereitstellung der dafür notwendigen Ressourcen. Dazu gehört auch die fortlaufende Überwachung der
Nutzung der IT-Ressourcen (Hansen & Neumann, 2001, S. 234). Fragen: Ist unsere Infrastruktur schnell genug? Haben wir genug Rechner? |
Skalierbarkeit | Skalierbarkeit beschreibt die Eigenschaft von Dingen, sich in der Grösse zu verändern. Mit den wechselnden Anforderungen,
mit denen sich ein Wirtschaftsinformatiker konfrontiert sieht, ist Skalierbarkeit eine wichtige Eigenschaft von Hardware.
Nicht immer ist voraussehbar, welche Speicherkapazitäten oder Rechenleistungen in Zukunft benötigt werden. Es ist deshalb
wichtig einzuplanen, wie Systeme möglichst kostengünstig (z.B. ohne Komponenten austauschen zu müssen) erweitert oder gegebenenfalls
auch verkleinert werden können.
Frage: Kommt unser Server auch mit zehnfacher Last zurecht? |
Standards | Herstellerunabhängige Standards sind im Bereich der Computerhardware heute üblich. Sie ermöglichen im Gegensatz zu proprietären
Systemen oder Komponenten grössere Freiheitsgrade bei zukünftigen Entscheidungen. Die Schnittstellen der einzelnen Komponenten
stehen dabei nicht mehr unter der Kontrolle der einzelnen Anbieter, sondern werden nach veröffentlichten Standards gestaltet
(Hansen & Neumann, 2001, S. 148). Dies garantiert Kompatibilität und erlaubt damit einen späteren Austausch einzelner Komponenten.
Beispiel für einen Standard: USB (die Schnittstelle für Tastaturen, Computermäuse etc.) |
Verfügbarkeit/Redundanz | Die Verfügbarkeit eines Systems ist gegeben, wenn sämtliche Funktionen und Daten bereitgestellt werden. Die Verfügbarkeit
wird in Prozent gemessen; 100% bedeutet dabei eine Verfügbarkeit rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr (Rautenstrauch & Schulze,
2003, S. 203). Die Verfügbarkeit eines Systems kann beeinträchtigt werden, wenn Systeme ausfallen oder übermässig beansprucht
werden (Hansen & Neumann, 2001, S. 175-176). Diesen Situationen muss vorgebeugt werden, indem z.B. die Kapazität eines Systems
so gross gewählt wird, dass sie auch in Spitzenbeanspruchungen ausreicht oder indem redundante Systeme vorgehalten werden,
die einspringen, wenn das Hauptsystem ausfällt.
Fragen: Ist 99,9% Verfügbarkeit genug ...für einen Internet-Zugang? ...für einen eBanking-Zugang? ...für die IT in einem Atomkraftwerk? |