Implementierung via Step-by-Step-Vorgehen
Abbildung 13 zeigt das grundsätzliche Vorgehen bei einem Step-by-step-Vorgehen. Bei dieser Implementationsstrategie handelt es sich um die serielle, sukzessive Implementierung. Hierbei wird zwischen einer funktionalen und regionalen Implementierung unterschieden. Die funktionale Strategie setzt in einer einzelnen Unternehmensfunktion an (z.B. Vertrieb, Service oder Finanzen). Für diese wird dann unternehmensweit über alle Niederlassungen hinweg das ERP-System eingeführt.
Bei der regionalen Strategie bezieht sich die Einführung auf alle zu unterstützenden Unternehmensfunktionen jedoch nicht unternehmensweit, sondern nur in einer einzelnen Filiale. Bei beiden Methoden werden nach weiteren Schritten die fehlenden Funktionen bzw. die fehlenden Unternehmensniederlassungen Schritt für Schritt („Step-by-step“) hinzugefügt.
Ein Vorteil bei dieser Art der ERP-Einführung ist, dass die Erfahrungen aus bereits abgeschlossenen Pilotprojekten für weitere Schritte genutzt werden können. Der Schulungsaufwand kann zeitlich gut verteilt werden, da die Anwender ausreichend Zeit haben, das System kennen zu lernen.
Abb. 13: Implementierungsstrategie „Step-by-step“-Vorgehen (Quelle: SAP)Ein Nachteil dieser Strategie besteht darin, dass teilweise mehrere Systeme (das Altsystem und das Neusystem) nebeneinander betrieben werden müssen. Um einen durchgehenden Funktionsumfang gewährleisten zu können, müssen im neuen System Schnittstellen zum Altsystem erzeugt werden. Dies kann zu Unsicherheiten bei der Prozessabwicklung führen und verursacht hohe Kosten für die Pflege und Weiterentwicklung dieser Schnittstellen.