Relevante Modelle für die Entscheidungsunterstützung

Obwohl es zahlreiche Modelle gibt, eignet sich nicht jedes für Entscheidungsunterstützungsysteme. Entscheidungsfindung benötigt Modelle, die folgendes beinhalten:

In der Entscheidungstheorie werden die beiden folgenden Modelltypen unterschieden:

Normative Modelle Deskriptive Modelle
Beschreiben, wie Entscheidungen gefällt werden sollen. Beschreiben, wie Personen tatsächlich Entscheidungen treffen.
Handlungsempfehlung Entscheidungsanalyse

Welches der beiden Modelle jeweils am Besten zur Problemlösung beiträgt und eine Entscheidungsfindung unterstützt, hängt von den Zielen, dem Problem, der gesuchten Lösung und der Entscheidungsfindung ab.

Normative Modelle

Normative Modelle beschreiben, wie Entscheidungen getroffen werden sollten. Diese Modelle basieren auf der Annahme, dass der Entscheider ein „homo oeconomicus“ ist, also eine Person, die immer rational handelt und deren Ziel es ist, die Zielerreichung zu maximieren.

Das Ziel von normativen Modellen ist, die bestmögliche Option unter allen bekannten und möglichen Alternativen zu finden. Während des Findungsprozesses werden alle Alternativen untersucht. Normative Modelle nutzen im Allgemeinen mathematische Werkzeuge.

example

Eine Person möchte ein bestimmtes Produkt erwerben. Wenn verschiedene Anbieter dasselbe Produkt zu unterschiedlichen Preisen anbieten, dann wird die Person bei ihrer Kaufentscheidung das Angebot mit dem geringsten Preis wählen.

Deskriptive Modelle

Deskriptive Modelle beschreiben, wie Entscheidungen getroffen werden. Diese Modelle beschreiben, was Leute normalerweise machen.

Deskriptive Modelle werden genutzt, um die Leistung verschiedener Alternativen zu untersuchen und um die am besten passende Option auszuwählen.

example

Möchte eine Person ein Produkt erwerben, dann wird sie nicht unbedingt den günstigsten Anbieter wählen. Sie könnte das Produkt in dem ersten Geschäft kaufen, wo ihr der Preis fair erscheint und die Suche dann abbrechen. Ebenso ist denkbar, dass die Person eine besondere Beziehung zu einem Händler aufgebaut hat, oder Wert auf eine umfassende Beratung legt, die ihr in dem Geschäft mit dem niedrigsten Preis nicht geboten wird.

Deskriptive Modelle kommen dann zum Einsatz, wenn ein Entscheider keine eindeutige und entgültige Lösung sucht, sondern diagnostische, investigative oder aufschlussreiche Informationen benötigt, oder wenn eine Entscheidungsfindung simuliert werden soll. In EUS sind deskriptive Modelle nützlich, um die Konsequenzen einer Entscheidung oder ein Szenario zu evaluieren.

Bei deskriptiven Modellen handelt es sich hauptsächlich um mathematische Modelle wie Simulationen oder What-if-Szenarien. Es gibt aber auch nichtmathematische Modelle wie Erzählungen oder so genannte cognitive maps (http://www.banxia.com/depaper.html). Durch Erzählungen sollen die Hauptaspekte einer Entscheidung aufgedeckt werden, indem die Situation, in der die Entscheidungsfindung erfolgt, beschrieben wird. Dieser Ansatz soll zu einem besseren Verständnis und zu einer Strukturierung des Problems zu führen.