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Soz/Oek Faktoren - 537

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Übersicht

Dozent: Prof. Abraham Bernstein, Ph.D.
Zeit: Dienstag, 14.00 - 15.45 Uhr
Ort: Hörsaal BIN 1.D.07
Vorlesungsnummer: 449
Vorlesungstyp: Vorlesung mit integrierter Üung
Anrechnungspunkte (ECTS): 3
Semester: BSc/MSc 5+

Einleitung

Informationssysteme haben unser Leben radikal verändert: Computer managen unsere Infrastrukturen, wie zum Beispiel Verkehrsleitsysteme oder elektronische Aktienmärkte, PCs finden sich auf praktisch jedem Schreibtisch, und in unserer Freizeit „frönen“ viele computerunterstützten Hobbys. Doch wie kann man diese Veränderungen verstehen? Welchen Einfluss haben Informationssysteme auf unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Umfeld? Wie verändern Computer unsere Umwelt? Wie verstehen Nichtinformatiker den Sinn und Zweck von Computersystemen? Wie schränkt dieses Verständnis den Gebrauch der Informatik ein?

Ziel dieser Vorlesung ist es, die sozialwissenschaftlichen und ökonomischen Grundlagen der Verwendung von Computern und Informationssystemen zu untersuchen und kritisch zu beleuchten, um ein vertieftes Verständnis für solche Fragestellungen zu erlangen und mögliche Antworten zu verstehen. Hierbei werden sowohl ökonomische Modelle zur Erklärung der durch Informatikmittel begünstigten Veränderungen vorgestellt wie auch sozialwissenschaftliche Theorien, welche die Eigenarten des Gebrauchs von Informationssystemen beleuchten, eingeführt und ausführlich diskutiert.

Diese Vorlesung richtet sich an Studierende der Informatik oder der Wirtschaft im Fachstudium sowie an Doktoranden mit Interesse an der Schnittstelle zwischen der (rein technischen) Informatik, den Wirtschaftswissenschaften und den Sozialwissenschaften (insbesondere der Organisationssoziologie/-psychologie).

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Zeitplan

Am Dienstag, 24. Oktober 2006, findet die Einführungsveranstaltung statt.

 

 Datum 

 Thema 

 1

 15.9.

Einführung

 Teil 1: Soziale Faktoren

 2

 22.9.

Theoretische Grundlagen

 3

 29.9

In the Age of the Smart Machine

 4

 6.10.

Was ist ein Computer?

 5

 13.10.

Was ist ein Computer? - Anwendungen

 6

 21.10.

Lernende Organisationen und Informationssysteme

 7

 38.10.

  --> Fällt aus!

 8

 3.11.

  --> fällt aus 

 9

 10.11.

 Context-Awareness

Teil 2: Ökonomische Faktoren

10

 17.11.

Die Organisation als Informationsprozessor

11

 24.11.

Verändern Informatikmittel die Marktstrukturen?

12

 1.12.

Wie viel kostet Information?

13

 8.12.

noch offen

14

 15.12.

 Zusammenfassung, Diskussion

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Vorlesungsformat

Diese Vorlesung wurde auf der Basis von erfolgreichen Veranstaltungen an anderen Hochschulen (MIT, NYU etc.) gestaltet. Es ist keine Vorlesung im ursprünglichen Sinn. Das heisst, der Dozent wird nicht vorne stehen und an der Wandtafel die Thematik vorstellen. Vielmehr wurde die Vorlesung gestaltet, um das aktive Lernen der Studierenden zu fördern, und deshalb ist deren aktive Mitarbeit sowohl während der eigentlichen Vorlesungszeit wie auch als Vorbereitung auf die Vorlesung benötigt. Diesem erhöhten Arbeitsaufwand wird auch durch entsprechende Anrechnungspunkte Rechnung getragen!

Organisation: Grundsätzlich ähnelt das Format einem Seminar. Jede Woche wird anhand von Artikeln und Buchkapiteln ein Thema erarbeitet. Es wird von allen Teilnehmern erwartet, dass sie die aufgetragenen Texte gelesen und allenfalls sogar noch schriftlich kommentiert haben (siehe auch unten). Jeder Text wird dann durch einen Teilnehmer/eine Teilnehmerin kurz (max. 5 Min.) vorgestellt. Danach wird der Text dann von allen aktiv analysiert und diskutiert. Der Dozent wird sich an dieser Diskussion beteiligen, allfällig offene Fragen klären sowie die Diskussion koordinieren.

Schriftliche Kommentare: Alle Telnehmer/-innen müssen zu 7 der Themen/Sitzungen vor Beginn der Vorlesung einen schriftlichen Kurzkommentar (max. 2 A4-Seiten lang) abgeben. Zweck dieses Kurzkommentars ist es sicherzustellen, dass die Beteiligten die Texte nicht nur gelesen haben, sondern sich gedanklich aktiv mit der Materie befasst haben. Die Texte sollen keine ‚Semesterarbeiten’ sein, sondern kurze, wenn möglich, kritische Auseinandersetzungen mit der Materie aufzeigen.

Abschlussarbeit: Diese Arbeit soll eines der in der Vorlesung aufgenommen Themen tiefer verfolgen, untersuchen und auch den Zusammenhang zwischen verschiedenen Artikeln/Texten aufzeigen. Es ist wahrscheinlich am einfachsten, wenn man zu diesem Zweck eine konkrete Anwendungssituation von Informationssystemen sucht und diese anhand des Gelesenen bzw. Gelernten analysiert. Hier zwei Beispiele von Abschlussarbeiten (sichtbar wenn eingeloggt):

Erfahrungsgemäss führt dieses zugegebenermassen ungewöhnliche Format dazu, dass sich die Teilnehmer/innen aktiver mit den Themen befassen als in üblichen Vorlesungen oder Seminaren. Diese aktivere Auseinandersetzung bewirkt typischerweise ein zufriedenstellenderes Lernergebnis.

Literatur

SOZIALE FAKTOREN DER INFORMATIK:

Theoretische Grundlagen - Wie lassen sich verschiedene sozialwissenschaftliche Theorien einteilen, und wie muss man ihre Basis verstehen?

BURELL, G., and MORGAN, G. 1979. Sociological Paradigms and Organizational Analysis - Elements of the Sociology of the Corporate Life. Heinemann, London.

BANVILLE, C., and LANDRY, M. 1989. Can the Field of MIS be Disciplined? Communications of the ACM 32, 1, 48-60.<

In the Age of the Smart Machine - Positivistische und soziologische Ansätze

ATTEWELL, P., and RULE, J. 1984. Computing and Organizations: What We Know and What We Don't Know. Communications of the ACM 27, 12, 1184-1191.

ZUBOFF, S. 1988. In the Age of the Smart Machine: The Future of Work and Power. Basic Books, New York, NY, 468.

Was ist ein Computer (sozialwissenschaftlich gesehen)? - Informatik und Kontruktivismus

ORLIKOWSKI, W. J. 1992. The Duality of Technology: Rethinking the Concept of Technology in Organizations. Organization Science 3, 3, pp. 398-427.

Was ist ein Computer? - Anwendungen

PINCH, T.J., and BIJKER, W.E. 1987. The Social Construction of Facts and Artefacts. In: The Social Construction of Technological Systems, edited by W.W. Bijker, T. Hughes, and T.J. Pinch, Cambridge, MA, MIT Press.

BARLEY, S. R. 1986. Technology as an Occasion for Structuring: Evidence from Observations of CT Scanners and Social Order of Radiology Departments. Administrative Science Quarterly 31, 78-109.

Lernende Organisationen und Informationssysteme

ORLIKOWSKI, W. J. 1993. Learning from Notes: Organizational Issues in Groupware Implementation. The Information Society 9, 3.

BROWN, J. S., and DUGUID, P. 1991. Organizational Learning and Communities-of-Practice: Toward a Unified View of Working, Learning, and Innovation. Organization Science 2, 1, 40-57.

Open-source Software

NICOLAS DUCHENEAUT, 2005 Socialization in an Open Source Software Community: A Socio-Technical Analysis, Computer Supported Cooperative Work (CSCW), Vol. 14, No 4

Crowston, K., Wei, K., Li, Q., & Howison, J. (2006). Core and periphery in Free/Libre and Open Source software team communications. Paper presented at the Hawai'i International Conference on System System (HICSS-39), Kaua'i, Hawai'i.

Context-Awareness

SVANAES, D. 2001. Context-Aware Technology: A Phenomenological Perspective. Human-Computer Interaction, Volume 16, pp. 379-400.

MARK, G., GONZALEZ, V. M., and HARRIS, J. 2005. No Task Left Behind? Examing the Nature of Fragmented Work. Proceedings of ACM CHI’05, Portland, OR, April, pp. 321-330.

ÖKONOMISCHE FAKTOREN DER INFORMATIK:

Die Organisation als Informationsprozessor

MALONE, T.W., and ROCKART, J.F. 1995. Computers, Networks and the Corporation. Scientific American Special Issue, The Computer in the 21st Century, pp. 140-147.

HAYEK, F. A. 1945. The Use of Knowledge in Society. American Economic Review 35, 4, 519-530.

JENSEN, M., and MECKLING, W. 1992. Specific and General Knowledge, and Organizational Structure. In: Contrast Economics, edited by L. Werin and Hijkander, Cambridge, MA, Basil Blackwell.

Verändern Informatikmittel die Marktstrukturen?

BAKOS, J. Y. 1997. Reducing Buyer Search Costs: Implications for Electronic Marketplaces. Management Science 43, 12.

BRYNJOLFSSON, E., and SMITH, M. 2000. Frictionless Commerce? A Comparison of Internet and Conventional Retailers. Management Science 46, 4.

Wie viel kostet Information?

MILGROM, P., and ROBERTS, J. 1995. Complimerntarities and Fit: Strategy Structure, and Organizational Change in Manufacturing. Journal of Accounting and Economics 19, pp. 179-208.

Parker, G.G. and M. Van Alstyne (2000). "Information Complements, Substitutes, and Strategic Product Design." Under second review at the American Economic Review.

Interessant sind auch:

SHAPIRO, C., and VARIAN, H. R. 1999. Information rules : a strategic guide to the network economy. Harvard Business School Press, Boston, MA.

BAKOS, Y., and BRYNJOLFSSON, E. 1999. Bundling Information Goods: Pricing, Profits and Efficiency. Management Science 45(12), December 1999, pp. 1613-1630.

Aktuelles

BRYNJOLFSSON, E. & ZHANG, X. 2004. "Slicing the Gordian Knot: A Novel Mechanism for Providing Innovation Incentives for Digital Goods." Proceedings of the Twenty-Fifth Annual International Conference on Information Systems (ICIS 2004), Washington D.C., December 2004, pp. 517-532.

OESTREICHER-SINGER, G. & SUNDARARAJAN, A. 2004. "Are Digital Rights Valuable? Theory and Evidence from the eBook Industry." Proceedings of the Twenty-Fifth Annual International Conference on Information Systems (ICIS 2004), Washington D.C., December 2004, pp. 533-546.

Zusätzliche Literatur

Zwei Papers zur qualitativen Beweisführung:

VAN MAANEN, J. "Beyond Account: The Personal Impact of Police Shootings". Annals of the American Academy of Political and Social Science, Vol. 452, The Police and Violence. (Nov., 1980), pp. 145-156.

VAN MAANEN, J. "The Fact of Fiction in Organizational Ethnography". Administrative Science Quarterly, Vol. 24, No. 4, Qualitative Methodology. (Dec., 1979), pp. 539-550.