Breitbandzugang zum Internet
Für einen leistungsfähigen und damit komfortablen Internet-Zugang ist die sog. Breitband-Technologie zu empfehlen. Diese ermöglicht dem Benutzer die Nutzung einer deutlich höheren Übertragungskapazität als über ein analoges Telefonmodem. Besonders Multimedia-Anwendungen wie das Streamen von Videos sind nur mit schnellen Übertragungsraten vernünftig nutzbar. Die Breitband-Technologie kann bei bestimmten Rahmenbedingungen sowohl über das Telefonnetz als auch über das TV-Netz genutzt werden.
DSL (Digital Subscriber Line) bezeichnet verschiedene Techniken, mit denen über zwei bis vier Kupferadern des Telefonnetzes Daten mit hoher Datenübertragungsrate übertragen werden können. Die meistverbreitete Variante von DSL ist ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line). Asymmetric bedeutet, dass die Datenübertragungsraten in Sende- und Empfangsrichtung unterschiedlich sind, und zwar in Empfangsrichtung (downlink) erheblich größer als in Senderichtung (uplink). Auch bei Internet über das TV-Netz sind die Datenübertragungsraten meistens vom Provider asymmetrisch ausgelegt.
Um das Internet über DSL oder über TV-Netz nutzen zu können, muss ein Vertrag mit einem Internet-Service-Provider geschlossen werden. Zur Wahl stehen verschiedene Bandbreiten mit unterschiedlichen Tarifen. Als übliches Preismodell hat sich eine monatliche Grundgebühr durchgesetzt, die unabhängig von der Nutzungszeit oder der Menge der übertragenen Daten ist (Flatrate). Bei einigen Providern ist das Datenvolumen limitiert, so dass bei Überschreitung für zusätzlich transferierte Megabytes bezahlt werden muss.
Die grossen Provider bieten oft auch die nötige Hardware an, um den Breitband-Dienst zu nutzen. Um über das TV-Netz ins Internet zu gelangen, wird ein dafür vorgesehenes Modem verwendet. Bei DSL gibt es verschiedene Alternativen. Soll nur ein Computer mit dem Internet verbunden werden, so ist ein DSL-Modem die naheliegendste Lösung. Sind mehrere Computer in einem lokalen Netz miteinander verbunden, so wird ein DSL-Router benötigt.
Die Anbindung ans TV-Netz ist relativ einfach. Das Modem wird an der Fernsehbuchse angeschlossen. Sollen mehrere Computer
Cable nutzen, so wird ein Switch (oder Hub) mittels RJ-45-Netzwerkkabel mit dem Modem verbunden. Die Computer benötigen eine Ethernetkarte und werden dann ebenfalls mit RJ-45-Kabel mit dem Switch verbunden (Abb. 21).

Modems können keine IP-Adressen vergeben. Dementsprechend muss bei einem Rechner DHCP (siehe LE 3 auf S. 20 "IP-Router") aktiviert sein; er erhält dann vom Provider beim Verbindungsaufbau dynamisch eine IP-Adresse zugewiesen. Wird nur ein einzelner PC ans Internet angeschlossen, so kann dieser ohne Switch direkt an das Modem angeschlossen werden. Viele Modems haben einen Switch mit mehreren Anschlüssen integriert (Abb. 22).

Beim Anschluss mehrerer Hosts wird ein Router benötigt, da man als Privatperson nur eine IP pro DSL-Anschluss beziehen kann.
Man richtet ein lokales Netzwerk ein und kann entweder für jeden Computer eine statische IP wählen, oder aber beim Router DHCP einschalten und automatisch IP-Adressen beziehen. Die Stationen haben nach aussen allesamt die gleiche IP (z.B 130.92.95.107),
während im LAN jeder Computer durch eine lokale IP identifiziert (z.B 192.168.1.2, 192.168.1.3, etc.) ist. Um Anfragen von
aussen an einen bestimmten Computer im LAN weiterzuleiten, muss der Router NAT (Network Adress Translation) unterstützen. Externe IP-Adressen werden dadurch in interne übersetzt und umgekehrt.
Beides lässt sich auch mit Wireless LAN (WLAN) kombinieren, indem man einen Access Point mit dem Modem oder Router verbindet und die einzelnen Arbeitstationen mit WLAN-Karten aufrüstet. Ein Access Point ist in der Regel DCHP-fähig und vergibt dann die lokalen IPs an die Arbeitsstationen. Es existieren auch Kombigeräte, die einerseits als DSL-Modem eine Verbindung zum Internet herstellen und andererseits als Access Point fungieren (Abb. 23).

Ein Internet-Anschluss über das TV-Netz oder DSL kann nur an einem einzigen Standort genutzt werden, da vom Provider bei der Anmeldung das Signal für den TV- oder Telefon- Anschluss des Benutzers freigeschaltet wird. Bei den Breitbandvarianten ist man nach der Freischaltung im eigenen Haushalt permanent mit dem Internet verbunden, das Einwählen wie bei der analogen Variante entfällt.