12.3.  Funktionen

Definition 12.3.1 (totale Funktion). Eine Funktion ist eine Relation R M × N über dem Definitionsbereich M und dem Wertebereich N, welche folgende Eigenschaften hat:

  1. Jedes Element aus dem Definitionsbereich M ist mit höchstens einem Element aus dem Wertebereich N verbunden. (rechtseindeutig )
  2. Jedes Element von M ist mit einem Element aus N verbunden. (linkstotal )

Partielle Funktion

Falls nur Bedingung 1 erfüllt ist, nennt man die Funktion partiell .


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Abbildung 12.2: Pfeildiagramm einer partiellen Funktion


Arten von Funktionen 

Surjektiv (rechtstotal)

Jedes Element des Wertebereichs wird von mindestens einem Pfeil getroffen.


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Abbildung 12.3: Pfeildiagramm einer surjektiven Funktion

Injektiv (linkseindeutig)

Jedes Element des Wertebereichs wird von höchstens einem Pfeil getroffen.


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Abbildung 12.4: Pfeildiagramm einer injektiven Funktion

Bijektiv

Jedes Element des Wertebereichs wird von genau einem Pfeil getroffen.


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Abbildung 12.5: Pfeildiagramm einer bijektiven Funktion

Übersicht: Relationen und Funktionen 


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Abbildung 12.6: Übersicht: Eigenschaften von Relationen und Funktionen

Notationen für Funktionen 

Funktionsschreibweise

Definitionsschreibweisen

Sei M = {a,b,c,d} und N = {1,2,3}

Rekursive Funktionsdefinitionen 
Funktionen über rekursiv definierten Mengen lassen sich oft besonders elegant rekursiv definieren.

Beispiel 12.3.2 (Zweistellige Additions-Funktion add : × ).

           {
add(x,y) =   x            falls  y = 0
             s(add(x,z))  falls  y = s(z)





Schritt Term y z








add(s(0),s(s(0))) s(s(0)) s(0)




1 s(add(s(0),s(0))) s(0) 0




2 s(s(add(s(0),0))) 0




3 s(s(s(0)))

Multimengen 
Eine Multimenge M = {a : 3,b : 4,c : 1} mit a,b,c, N ist eine (partielle) Funktion M : N .

Beispiel 12.3.3 (Tokenvorkommen eines Satzes).
Wie notiert man die Multimenge der Token des Satzes “Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegt eine Fliege Fliegen nach.” als Menge von geordneten Paaren?