Zielsetzung und Inhalte

Vielerorts stellt sich die Frage, ob sich die Anschaffung von Übersetzungssoftware lohnt. Die Werbung für diese Produkte weckt oft hohe Erwartungen: "Jetzt können Sie Englisch genau so leicht lesen und schreiben wie Deutsch." Diese Erwartungen werden schnell enttäuscht, wenn sich herausstellt, dass die Übersetzung keineswegs immer korrekt und angemessen ist. Die Ausgangsfrage müsste deshalb präziser lauten: Für welche Anwendungen und unter welchen Bedingungen lohnt sich die Anschaffung von Übersetzungssoftware? Wir wollen in diesem Seminar die Grundlagen zur Beantwortung dieser Frage bieten.

Wir erläutern, warum maschinelle Übersetzung so schwierig ist und welche Anstrengungen bereits unternommen wurden, um diese Probleme zu lösen. Anschliessend präsentieren wir Kriterien für die Bewertung von Übersetzungssoftware bezüglich ihrer linguistischen und ergonomischen Eigenschaften. Wir haben die wichtigsten kommerziellen Übersetzungsprogramme systematisch evaluiert und präsentieren die Ergebnisse dieser Studie. Wir konzentrieren uns auf die Sprachpaare Deutsch - Englisch und Deutsch - Französisch. (Für einige der untersuchten Systeme sind die Sprachen Italienisch, Spanisch, Russisch und gar Chinesisch erhältlich.) Folgende Übersetzungssysteme wurden untersucht:

  1. Power Translator (Vertrieb und Entwicklung: Fa. Globalink)
  2. Personal Translator (Vertrieb: Fa. Von-Rheinbaben & Busch; Entwicklung: Fa. IBM)
  3. Langenscheidts T1 (Vertrieb: Fa. Langenscheidt; Entwicklung: Fa. GMS)
  4. Systran (Vertrieb und Entwicklung: Fa. Mysoft)
  5. Reverso (Vertrieb und Entwicklung: Fa. Softissimo)
Alle Systeme werden am Seminar vorgestellt und demonstriert. Darüberhinaus haben wir verschiedene Herstellerfirmen eingeladen, von Ihnen angebotene Übersetzungswerkzeuge zu präsentieren. Diese gehen über Systeme zur reinen maschinellen Übersetzung hinaus und umfassen insbesondere auch Übersetzungsspeichersysteme, elektronische Lexika und Terminologieverwaltungssysteme.

Das Seminar wird vorbereitet und durchgeführt von der Fachgruppe Computerlinguistik an der Universität Zürich.