COMPUTER ZEITUNG Nr. 14 vom 4. April 1996 CZ 14/1996, S. 1 "S0S" statt "SOS" Eine hei§e Hotline Cupertino (cz) - Wer in den USA die Apple-Hotline anruft, dem werden nicht selten Liebesdienste angeboten. Da in den USA beim telefonischen WŠhlverfahren neben Zahlen auch Ziffern verwendet werden, kommt es hŠufig zu Verwechslungen zwischen dem Buchstaben "O" und der Zahl Null. Sollte jemand bei der Anwahl von Apples Servicetelefon (1-800-SOS-APPL) statt "SOS" versehentlich "S0S" eingeben, meldet sich eine rauchige Damenstimme, die statt ComputerunterstŸtzung sexuelle Hilfestellung anbietet: "Hi sexy, you've just connected to the hottest cat line in America." CZ 14/1996, S. 1 Deutsche Kunden honorieren MŸhen der IT-Branche kaum FŸr Web-Services ist es noch zu frŸh Stuttgart (pg) - Die DV-Anbieter geben sich MŸhe bei Support-Angeboten im Internet, aber die Kunden rŸmpfen trotzdem die Nase. Psychologische Hemmschwellen und fehlende Einbettung in die Arbeitsorganisation sind die grš§ten Probleme, ermittelte die CZ-Trendanalyse. Die MŸnchner Siemens AG hat bereits vor zwei Jahren versucht, Produkt-Support Ÿber Compu-serve aufzubauen. "Wir haben das zurŸckgefahren, weil die Bereitschaft der Kunden nicht da war, dieses Medium zu nutzen", resŸmiert Roland HŸgel, der als Web-Master den †berblick Ÿber die ServiceaktivitŠten hat. Diese ZurŸckhaltung bestŠtigte auch die Trendanalyse der Computer Zeitung: Nur jeder vierte von 231 befragten IT-Verantwortlichen nutzt online zur VerfŸgung gestellte Produktinformationen, jeder zehnte greift auf die Angebote zur Support-UnterstŸtzung zurŸck (siehe auch Seite 7). HŸgel hofft, da§ die Akzeptanz fŸr Support, aber auch fŸr VerkŠufe per Netz in den nŠchsten Jahren steigt. Der Grund: "Bei den im technischen Bereich BeschŠftigten gibt es einen Generationswechsel", und der kšnnte zu einem raschen Umschwung fŸhren. Das gilt selbst fŸr den Konzern: "Auch unsere eigenen Leute mŸssen erst noch richtig verstehen, da§ wir dieses Feld beackern mŸssen", gibt HŸgel offen zu. Mit der Reaktion auf die Web-AktivitŠten zufrieden ist Digital Equipment. "Die Voraussetzungen sind bei uns sicherlich gut, da viele Kunden aus dem Hochschulumfeld kommen", benennt Margit Haesters, Leiterin Sales and Communications, den gro§en Vorteil von DEC in diesem Bereich. "Bei einer technisch begabten Klientel ist die Akzeptanz dieser Dienste bereits sehr hoch", bestŠtigt Ralf Grot-hues, bei IBM fŸr den Bereich Electronic Marketing zustŠndig. Dabei unterscheidet sich die MentalitŠt nach seinen Erfahrungen und entgegen den gŠngigen Vorurteilen nicht von denjenigen der als technikfreundlicher geltenden Amerikaner. GrŸnde fŸr die derzeit herrschende ZurŸckhaltung sind neben mangelnder Bandbreite und zu hohen GebŸhren fehlende Ideen und Anreize der Politik. "Die Vorstellungen aus Clintons Initiative fŸr einen Information Highway werden hierzulande Ÿberhaupt nicht umgesetzt", bemŠngelt Grothues. Vor allem die kleineren und mittleren Unternehmen mŸ§ten beim Umstieg auf Online-Dienste finanziell und durch gezielten Know-how-Transfer unterstŸtzt werden. CZ 14/1996, S. 1 Unix ist nur noch ein NischengeschŠft Tandem schwenkt auf NT-Cluster um Frankfurt (bo) - Der Spezialist fŸr fehlertolerante Systeme, Tandem, will den sich gerade erst abzeichnenden Markt fŸr High-end-NT-Server fŸr sich vereinnahmen. Der US-Anbieter hat mit seiner ausfallsicheren Architektur Himalaya und der superschnellen Verbindungstechnik Servernet alle TrŸmpfe in der Hand, glaubt der neue Chef Roel Pieper. Im September soll Microsofts Clustering-fŠhige Version von NT - Codename "Wolfpack" - auf den Markt kommen. Pieper sieht in gro§en NT-Server-Konfigurationen ein entscheidendes GeschŠft fŸr Tandems Zukunft. Die Himalaya-Produktfamilie soll vom Abteilungsserver bis zur Parallelplattform fŸr firmenweite Anwendungen reichen. Im Zuge der Entwicklungskooperation mit Microsoft will Pieper au§erdem die bisher proprietŠren Technologien Tandems ins LizenzgeschŠft bringen. Denn, so glaubt er, andere Hersteller werden der NT-Strategie folgen: "In einem Jahr hat NT nach StŸckzahlen Unix ŸberflŸgelt." Die Entwicklung des proprietŠren Unix-Kernels wird zurŸckgefahren: Hier kšnnen nur noch Telecom- und Banking-Dienstleister mit hohen Anforderungen Neuerungen erwarten. CZ 14/1996, S. 1 Stuttgarter Telecomkonzern streicht erneut 3200 ArbeitsplŠtze SEL erwartet erst im nŠchsten Jahr wieder schwarze Zahlen Stuttgart (sn) - Bei Alcatel SEL haben sich die BefŸrchtungen bestŠtigt: Die Stuttgarter Tochter der franzšsischen Alcatel wird in den kommenden 18 Monaten 3200 ArbeitsplŠtze streichen. Von den Entlassungen sind alle Standorte betroffen. Die meisten ArbeitsplŠtze werden dabei in der Produktion und der Verwaltung wegfallen. SEL-Vorstandssprecher Peter Landsberg begrŸndet den neuerlichen Personalabbau mit einem enttŠuschenden GeschŠftsverlauf 1995. "Im Vergleich zu unseren Wettbewerbern sind wir zu langsam und zu teuer", so Landsberg. Daher werde der Umsatz voraussichtlich um 800 Millionen Mark auf 4,5 Milliarden Mark sinken. Der operative Verlust, der 1994 bei 150 Millionen Mark lag, sei im vergangenen Jahr nochmals gestiegen. Schwarze Zahlen erwarte er erst fŸr 1997. Um zumindest die grš§ten Lšcher zu stopfen, habe die Muttergesellschaft Alcatel eine Milliarde Mark an ihre Tochter Ÿberwiesen. Alcatel ist es im vergangenen Jahr mit einem Verlust in Hšhe von 25,6 Milliarden Franc (etwa 7,5 Milliarden Mark) keineswegs besser ergangen. 1994 hatte Alcatel noch ein Gewinn von 3,6 Milliarden Franc erzielt. Auch beim Umsatz mu§ten die Franzosen Federn lassen: Er ging um 3,4 Prozent auf 160,4 Milliarden Franc zurŸck. IG Metall und SEL-Betriebsrat sind von der Politik der deutschen GeschŠftsleitung enttŠuscht und stellen weitere Proteste in Aussicht. "Managementfehler aus der Vergangenheit werden bei Alcatel auf dem RŸcken der Mitarbeiter ausgetragen", kritisiert Reinhold Gštz von der IG Metall. Und Gesamtbetriebsrat Alois SŸ§ ergŠnzt: "Den Managern bei Alcatel und SEL gelingt es nicht, so viele AuftrŠge zu besorgen, da§ alle beschŠftigt sind." CZ 14/1996, S. 1 Urheberrechtsurteil Zweifel an Microsoft MŸnchen (pw) - IrrefŸhrung und Verunsicherung der Kunden wirft ein MŸnchner Anwalt, der mehrere FachhŠndler vertritt, Microsoft vor. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung ist eine HŠndlerkampagne, mit der die Softwareherstellerin ein Urteil des Berliner Kammergerichts publik machte. Es geht dabei um die Frage, ob Software generell nur mit der in den Microsoft-VertrŠgen vorgesehenen Verbindung mit Hardware verkauft und eine Vertragsverletzung bereits als "Raubkopiererei" bezeichnet werden darf. In der nŠchsten Ausgabe berichten wir ausfŸhrlich. CZ 14/1996, S. 1 Hacker abgehšrt Elektronisch ŸberfŸhrt Washington (cz) - Zum ersten Mal sind amerikanische Justizbehšrden einem Hacker auf elektronischem Weg auf die Spur gekommen. Mit gerichtlicher Genehmigung hšrten die Beamten den 21jŠhrigen Argentinier ab, der sich Ÿber einen Harvard-Computer in Datenbanken der US-Regierung einklinkte. Angeklagt wird Julio Cesar Ardita, weil er Namen und Schutzwšrter von Benutzern gestohlen hat. Entdeckt wurde er erst, weil er bestimmte ungewšhnliche Wšrter und SŠtze immer wieder verwendete. Die †berwachung seiner Kommunikation Ÿbernahm ein Computer. CZ 14/1996, S. 1 GRAFIK: Schweizer greifen am tiefsten in die Tasche Knapp fŸnf Prozent des deutschen Bruttosozialprodukts flie§en in Informationstechnik und Kommunikation. Damit liegen die Deutschen auf Rang 4 der europŠischen Pro-Kopf-Ausgabe-Rangliste. Deutlich zurŸck liegen Griechenland, Spanien und Portugal, wo die Pro-Kopf-Ausgaben 482, 674 beziehungsweise 693 Mark betrugen. In Deutschland dŸrfte die Inlandswertschšpfung im Bereich IT und Telekommunikation laut VDMA/ZVEI 1995 bei etwa 120 Milliarden Mark gelegen haben. Quelle: VDMA/ZVEI CZ 14/1996, S. 2 INTERVIEW Burkhard Vogel, StrŠssle "Ich habe ein heilloses Durcheinander vorgefunden" Vor knapp einem halben Jahr hat Burkhard Vogel den Vorsitz des ins Straucheln geratenen Stuttgarter Systemhauses StrŠssle Ÿbernommen - fŸr den als knallharten Sanierer bekannten Manager keine leichte Aufgabe. Trotzdem ist er zuversichtlich, den Turnaround in diesem Jahr zu schaffen. CZ: Sie haben angekŸndigt, StrŠssle innerhalb kŸrzester Zeit wieder profitabel zu machen. Wie wollen Sie das bewerkstelligen? Vogel: Ich habe in den ersten drei Monaten bei StrŠssle alle Ma§nahmen eingeleitet, die dazu fŸhren, da§ wir zum Ende dieses Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben. Dazu gehšrt, Kosten und Personal zu sparen und eine vernŸnftige Organisationsstruktur zu schaffen. CZ: Eine weitere Ma§nahme ist der Verkauf von Teilbereichen. Bei den geographischen Informationssystemen sind Sie ja schon erfolgreich gewesen. Vogel: Nein, der Deal ist geplatzt. Eigentlich hatte ich diesen Bereich schon an die kanadische H.J. Sieber Gruppe verkauft. Doch am Tag der †bergabe kam die Mitteilung, da§ Herr Sieber nicht zahlt. Und jetzt sind wir auf der Suche nach einem neuen KŠufer. CZ: Wie sieht es mit den anderen beiden Bereichen, den Archivierungs- und Personalmanagementsystemen, aus? Vogel: Das GeschŠft mit den Archivierungssystemen wird geschlossen. Allerdings werden bestehende Kunden Ÿber ein Management-Buy-out weiter betreut. FŸr den Bereich Personalmanagementsysteme soll bis Mitte des Jahres eine Entscheidung fallen. Entweder wir finden bis dahin einen Kooperationspartner - oder wir verkaufen dieses GeschŠft. CZ: Der Grund, warum Sie sich von diesen Teilbereichen trennen mŸssen, ist die seit zwei Jahren schlechte finanzielle Situation von StrŠssle. Davon will Ihr VorgŠnger, Wolfgang Dietrich, nichts wissen. Trotzdem: Hat sich Dietrich mit seinen vielen Akquisitionen in den vergangenen Jahren verzettelt? Vogel: Diese Meinung kann man vertreten. Er hat sich zwar dabei sicher etwas gedacht, aber als ich kam, habe ich ein heilloses Durcheinander vorgefunden. Au§erdem gehen 35 Prozent aller weltweiten Merger schief. CZ: Wie schŠtzen Sie die letzte †bernahme, den CAD/CAM-Bereich von Siemens Nixdorf, ein? Vogel: Das war die einzig erfreuliche, weil noch Geld geflossen ist. Der ZusammenfŸhrungsproze§ sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Produkten verlŠuft Šu§erst positiv. CZ: Aber ist es nicht schwierig, noch Mitarbeiter zu Ÿbernehmen, wo derzeit ArbeitsplŠtze durchweg eher ab- als aufgebaut werden? Vogel: Wir restrukturieren nicht die Produkt- und Entwicklungsabteilungen. In diesen Bereichen tauschen wir nur einen Teil der Mitarbeiter gegen bessere Leute aus. Die Entlassungen mu§ten in der Verwaltung sein, die unnštig aufgeblasen war. Da hat sich mein VorgŠnger einen unheimlichen Luxus geleistet. CZ: Es gab auch das GerŸcht, StrŠssle stehe kurz vor dem Verkauf. War da etwas dran? Vogel: So ist es doch immer: Wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerŠt, gibt es diese Spekulationen. Nein, fŸr StrŠssle als Ganzes wŸrde es bestimmt keinen KŠufer geben. Trotzdem sind wir auf der Suche nach Kooperationspartnern, die uns dabei helfen, unsere Produkte weltweit zu vermarkten. CZ: Das AuslandsgeschŠft war schon immer eine SchwŠche von StrŠssle. Wie wollen Sie das in den Griff bekommen? Vogel: Eigentlich brauchen wir dazu gar nichts weiter zu tun, als mit unseren Kunden mitzuwandern, die jetzt im PPS-Bereich verstŠrkt nach Osteuropa gehen. Und was Westeuropa und die USA angeht, das wird sich von ganz allein entwickeln. Man mu§ nur fŸr Kooperationen offen sein - und genau das war mein VorgŠnger nicht. sn CZ 14/1996, S. 2 Motorola-Manager sieht drastischen Einbruch bei Speicherchips Halbleiterboom nimmt 1996 in Deutschland eine Auszeit MŸnchen (cz/vwd) - Im deutschen Halbleitermarkt sind die rasanten Wachstumszeiten vorbei. Dies glaubt zumindest Motorola-GeschŠftsfŸhrer Axel Hartstrang, der fŸr das zentraleuropŠische ChipgeschŠft des US-Elektronikriesen verantwortlich ist. In den vergangenen drei Jahren glŠnzte der hiesige Chipmarkt mit Steigerungsraten von mehr als 30 Prozent. FŸr 1996 mu§ laut Hartstrang mit einem deutlichen RŸckgang gerechnet werden. Die AuftragseingŠnge seien erheblich geschrumpft, und die Branche lebe vom Orderbestand. Im gŸnstigsten Fall lasse sich deshalb von einem Zuwachs von 16 Prozent auf rund 14 Milliarden Mark ausgehen, im ungŸnstigsten werde der Markt nur um 9 Prozent auf 13,1 Milliarden Mark zulegen. Ausschlaggebend fŸr das verlangsamte Wachstum im laufenden Jahr ist laut Hartstrang der dramatische Einbruch des Speicherchipbereichs. Steigerte sich dieser 1995 noch um 88 Prozent auf 4,1 Milliarden Mark, werde er 1996 hšchstens noch um 9 Prozent zunehmen. Im schlimmsten Fall sei sogar ein Negativwachstum von 11 Prozent mšglich. Der Grund: HamsterkŠufe hŠtten in den vergangenen Monaten zu einem drastischen Preisverfall gefŸhrt. Als Beispiel fŸhrt der Motorola-Manager die Situation bei 16-Megabit-Chips an. Hier sei der Preis innerhalb von zwei Monaten von 50 auf 20 Dollar abgesackt. Die Entwicklung des Memory-Chipmarkts hŠnge nun davon ab, ob die Preise weiter zurŸckgehen oder sich auf einem niedrigen Niveau stabilisieren. Auch wenn Hartstrang fŸr 1997 wieder ein deutliches Wachstum des deutschen Halbleitermarkts in Aussicht stellt, wird sich die diesjŠhrige Delle auf die Investitionsbereitschaft der Branche auswirken. Man mŸsse davon ausgehen, da§ bereits im Bau befindliche Projekte "geschoben" oder nur zu einem Teil in Betrieb genommen wŸrden. Ein Abbruch der geplanten Milliardenprojekte in Europa, USA und Asien sei allerdings nicht zu befŸrchten. Motorola will mit Siemens, Toshiba und IBM bei der Entwicklung von Speicherchips zusammenarbeiten und gemeinsam mit Siemens eine Chipfabrik in den USA errichten. CZ 14/1996, S. 2 Vereinigung stellt ehrgeiziges Projekt vor Online-Publishing in greifbarer NŠhe Leipzig - Alle deutschen Publikationen sollen kŸnftig Online erreichbar sein. Dieses neue Projekt stellte die Frankfurter BuchhŠndlervereinigung auf der Leipziger Buchmesse vor. Unter der Adresse "German Publishing InfoLine" (GPL) wŸrden kŸnftig neben bibliographischen Daten, Buchkatalogen und einem Online-Bestellservice auch ein kostenpflichtiger Zugriff auf Volltexte verfŸgbar sein, erklŠrte Robert MŸller, GeschŠftsfŸhrer der BuchhŠndlervereinigung. Zur Zeit lŠuft das System mit rund 200 000 bibliographischen Informationen aus dem Verzeichnis lieferbarer BŸcher im Deutschen Forschungsnetz DFN. Offen ist bislang, Ÿber welchen Provider der GPL-Server in Zukunft erreichbar sein soll. WŠhrend die Frankfurter schon in der Zukunft schwelgten, spielten diese Themen an den StŠnden der Fach- und Wissenschaftsverlage kaum eine Rolle. Hier dominierten Offline-Medien wie CD-ROMs, Datenbanken und Disketten. Erst wenn manipulationssichere Verfahren zur Abrechnung im Internet existieren, werde das Online-Publizieren in Fahrt kommen, so der Tenor der Aussteller (siehe dazu auch Report, in der CZ Nummer 15). Thomas Hartge CZ 14/1996, S. 2 Megamerger vor Abschlu§ In Londoner Bankerkreisen verdichten sich die GerŸchte, da§ die Telecomriesen BT und Cable & Wireless trotz wochenlanger Dementis noch im April ihren Merger bekanntgeben werden. BT, so die Analysten, wŸrde auf diese Weise in den Genu§ der C&W-Hochburg Hongkong kommen, C&W-AktionŠre wiederum kšnnten bei dem Deal ein gutes GeschŠft machen. Die deutschen Partner der Briten, Vebacom (C&W) und Viag (BT), mŸ§ten im Fusionsfall eventuell auf ihre Kooperationspartner verzichten. SNI dealt mit Genicom Genicom wird kŸnftig den Kundenservice fŸr Siemens Nixdorf in den USA Ÿbernehmen. Der US-Anbieter von Netzwerkmanagement-services und Druckerlšsungen hŠlt 500 Au§endienstmitarbeiter fŸr den Support von SNI-GerŠten bereit. Genicom rechnet als Folge der Vereinbarung innerhalb der nŠchsten drei Jahre mit Einnahmen aus der SNI-Kooperation in Hšhe von 25 Millionen Dollar. Pentium-Rivale von AMD Nach Nexgen und Cyrix bringt nun auch die kalifornische Advanced Micro Devices (AMD) einen Pentium-Klon mit 75 und 90 Megahertz auf den Markt. Der StŸckpreis des unter der Entwicklungsbezeichnung K5 bekannten Mikroprozessor 5K86 liegt bei 75 und 99 Dollar. Dies ist deutlich unter Intels Preisen von 106 und 198 Dollar. AMD-Chips mit 100 und 150 Megahertz Taktrate soll es im dritten Quartal und zum Jahresende geben. AMDs Joint-venture mit Fujitsu, Fujitsu-AMD Semiconductor, baut fŸr 1,2 Milliarden Dollar eine Fabrik fŸr Flash-Speicherbausteine in Japan. STN Atlas macht Plus STN Atlas Elektronik hat im GeschŠftsjahr 1995 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Mark erreicht. Zudem erzielte die Tochter des angeschlagenen Bremer Vulkan-Verbunds nach Angaben eines Sprechers einen JahresŸberschu§ in zweistelliger Millionenhšhe. Die Auftragslage sei derzeit gut, und das Unternehmen habe keine AuftrŠge durch den Vergleichsantrag des Mutterkonzerns verloren. Auch die Kreditlinien seien von den Banken wieder freigegeben worden. PC-Standard von Microsoft Mit einer neuen PC-Hardwarefestlegung, einem Framework, will Bill Gates endlich den PC in jeden Haushalt bringen. Hierzu demonstrierte er vor etwa 3000 PC-Hardwareentwicklern auf einer Windows-Hardwarekonferenz den "Simply Interactive PC" (SIPC). Der Rechner nimmt dabei eine zentrale Rolle in der Steuerung und Bedienung von Heimelektronik ein, was Gates mit Hi-Fi-Anlage und 3D-Grafik bereits zeigen konnte. FŸhrende Hardwareunternehmen haben ihre UnterstŸtzung fŸr das neue Framework angekŸndigt, unter anderem Compaq, Hewlett-Packard, Intel und Toshiba. Navigator 2.01 ist sicherer Schnell reagiert hat Netscape auf Kritik der Internet-Nutzer, wonach die Version 2.0 des Navigators SicherheitsmŠngel aufweist. Die Kalifornier haben drei Verbesserungen im Release 2.01 eingefŸgt: Java-Applets kšnnen nur noch Online-Verbindungen zu dem Host aufnehmen, von dem sie stammen. Javascript-Applets erlauben keine unbemerkte Festplattenspionage mehr, und E-Mail-Adressen lassen sich nicht mehr unbemerkt an den besuchten Server Ÿbermitteln. CZ 14/1996, S. 3 David Packard erliegt LungenentzŸndung HP-MitbegrŸnder war bis zuletzt aktiv Palo Alto (cz) - Im Alter von 83 Jahren ist David Packard, MitbegrŸnder der Hewlett-Packard Co., am 26. MŠrz gestorben. Er erlag einer LungenentzŸndung. Zusammen mit seinem Studienfreund Bill Hewlett legte der Rechtsanwaltsohn 1938 in seiner Garage im Silicon Valley, dem spŠteren Eldorado von Start-up-High-Tech-Firmen, den Grundstein fŸr den heutigen IT-Konzern Hewlett-Packard (HP). Mit einem Startkapital von 538 Dollar stellten die beiden Elektroingenieure Oszillatoren zum Testen und Optimieren von Tonsystemen fŸr die Walt Disney Studios her. 1972 wagte Hewlett-Packard den Einstieg ins kommerzielle ComputergeschŠft mit ihrem Minicomputer HP3000. Blieben auch Medizin- und Me§technik zunŠchst die StŠrken des Unternehmens, so stehen HPs AktivitŠten heute ganz im Zeichen der Informationstechnik. Mehr als zwei Drittel steuert dieser Bereich mittlerweile zum Gesamtumsatz bei. David Packard selbst hat sich bis zuletzt fŸr sein Unternehmen engagiert. 1993 legte er zwar sein Amt als Vorsitzender des Verwaltungsrats nieder, blieb aber weiterhin Mitglied des Aufsichtsgremiums. 1991 war er sogar noch einmal ins operative GeschŠft zurŸckgekehrt, um dem Unternehmen eine neue Organisationsstruktur zu geben. So dŸnnte er die Ÿppig gewordenen Hierarchieebenen aus, weil sie seiner Meinung nach den Entscheidungsflu§ hemmten. Packard besa§ zum Zeitpunkt seines Todes 46,6 Millionen HP-Aktien. Sie sollen nun in den Besitz der "David and Lucile Packard Foundation" Ÿbergehen. CZ 14/1996, S. 3 Netzbetreiber drohen mit Klagen gegen das Postministerium Kleine BŸndelfunker fŸrchten das Aus durch "Big Brother" Stuttgart (sk) - Bis Ende Mai mŸssen die Mobilfunknetze abhšrbar sein. Die Netzbetreiber implementieren die notwendige Technik, doch die Kosten wollen sie dem Bund anlasten - notfalls mit Klagen. Vor einem Jahr hat Postminister Wolfgang Bštsch verlangt, da§ bis Juni alle lizenzierten Mobilfunknetze mit der notwendigen Technik ausgerŸstet sein mŸssen, damit die Behšrden im Straffall AnschlŸsse Ÿberwachen kšnnen. Da§ die Strafbehšrden damit mehr Verbrecher fassen, bezweifeln die Netzbetreiber aber: "Die Ganoven telefonieren mit auslŠndischen Karten oder Ÿber MittelsmŠnner", ist ein Detemobil-Sprecher sicher. Noch unsinniger erscheint der Interessengemeinschaft BŸndelfunk die Verordnung: "Schon wegen der fehlenden VerfŸgbarkeit in der FlŠche ist BŸndelfunk kein Medium fŸr Kriminelle", wei§ Preussag-BŸndelfunk-Prokurist Hartmut Fraederich. Noch hŠrter getroffen fŸhlen sich die FlughŠfen mit eigenen BŸndelfunknetzen. "Die schie§en mit Kanonen auf Spatzen", schimpft Werner Nagel von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher VerkehrsflughŠfen. Sie hat in Bonn um Aufschub gebeten, weil den Systemlieferanten die Lšsungen fehlen. Doch Bštsch lehnte ab. Inoffiziell, so ein Sprecher, werde die Sache aber nicht so hei§ gegessen. Nagel wei§ davon nichts: "Das Ministerium droht uns mit dem Abschalten der Netze und Strafen in Hšhe von 50 000 Mark." Der Knackpunkt fŸr alle Netzbetreiber ist die Kostenfrage. Mannesmann Mobilfunk und E-Plus rechnen einer Summe in zweistelliger Millionenhšhe, Preussag-BŸndelfunk mit "mehreren 10 000 Mark" fŸr die Implementierung der Technik. Obwohl das Kabinett festgelegt hat, da§ die Netzbetreiber die Kosten zu tragen haben, will niemand die Kršte schlucken. "Wer bestellt, bezahlt auch", stellt Detemobil klar. Konkurrent D2 geht noch einen Schritt weiter. Bo§ JŸrgen von Kuczkowski vollmundig: "Eine Klage ist in Vorbereitung." CZ 14/1996, S. 3 Novell-Programme Nachfolger erst spŠter Orem - Novell verschiebt die Auslieferung der neuen Versionen ihrer Server-Software Netware und ihrer Groupware Groupwise auf den Herbst. Groupwise XTD, der Nachfolger der Groupware Groupwise, sollte im zweiten Quartal auf den Markt kommen. Die neue Netware-Version "Green River" wurde fŸr den frŸhen Sommer angekŸndigt. Nun mŸssen sich die Anwender bis zum Herbst gedulden. Diese Verschiebung Ÿberrascht aber nicht. Rob Enderle vom Forschungsunternehmen Giga Information Systems erwartet Verzšgerungen bei Novell durch Umstrukturierungen zur Konzentration auf Kernkompetenzen. Erin English CZ 14/1996, S. 3 Input identifiziert Megatrends im IT-Markt Zukunft wird vom Internet geprŠgt Langgšns (cz) - Outsourcing, Business Process Reengineer-ing und das Internet sind die SchlŸsselfaktoren fŸr die Weiterentwicklung des europŠischen IT-Servicemarkts in den nŠchsten fŸnf bis zehn Jahren. Zu dieser EinschŠtzung kommt das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Input aufgrund seiner jŸngsten Beobachtungen. Nach Angaben von GeschŠftsfŸhrer Frank Solbach sind die drei genannten IT-PhŠnomene stark miteinander verknŸpft. So spiegele der derzeitige Internet-Boom das wachsende Interesse an einem grenzenlosen Networking wider. Da sich die Realisierung aber hŠufig als sehr schwierig erweise, seien Outsourcing-Anbieter gefragt, die dieses GeschŠft Ÿbernehmen kšnnen. "Unsere Marktforschung zeigt darŸber hinaus, da§ Unternehmen, die ihre Informationsverarbeitung ausgelagert haben, auch einem Business Process Reengineering offen gegenŸberstehen", so Solbach. Der Einflu§ des Internet auf etablierte GeschŠftsprozesse wird nach Ansicht der Marktforscher aus Langgšns deutlich grš§er sein, als bislang angenommen. Denn das Internet ermšgliche die Beschleunigung von GeschŠfts-prozessen, die Realisierung schnellerer InformationsflŸsse, den Zugang zu knappen Informationsressourcen sowie eine QualitŠtsverbesserung und die Sicherstellung der Managementkontrolle und berge daher ein enormes Potential zur Verbesserung der GeschŠftsablŠufe. Das IT-ServicegeschŠft basiert laut Input auf den drei Kernbereichen Implementierungsservices, Support-Services (Software) und Operational Services (Outsourc-ing). Der Trend gehe hier in Richtung eines grš§eren Anteils kundenspezifischer Leistungen. CZ 14/1996, S. 3 FrŸherkennung Scanner testet Hirn Washington (cz) - Nicht mehr voll funktionsfŠhige Hirnzellen identifiziert ein Computerscanner aus Phoenix. Das System eignet sich als FrŸherkennungssystem fŸr die Alzheimersche Krankheit. Allein in den USA sterben jŠhrlich rund 100 000 Menschen an der Hirnschwundkrankheit Alzheimer. Der vom medizinischen Forschungszentrum in Phoenix im Bundesstaat Arizona entwickelte Scanner identifiziert auf Basis von Computertomographiedaten die Bereiche des Gehirns, in denen die Zellen nur mehr eingeschrŠnkt arbeiten. Eingesetzt werden soll das Diagnosesystem laut New England Journal of Medicine bei Menschen, die zu Alzheimer erblich veranlagt sind. ZunŠchst wird der Scanner die Wirksamkeit von Alzheimer-Therapien austesten. CZ 14/1996, S. 4 Pilotversuch im Gebiet Ravensburg/Weingarten ist gestartet Diverse Chipkartensysteme kŠmpfen um Marktanteile Weingarten (mm) - Mit einem halben Jahr VerspŠtung ist im Gebiet Ravensburg/Weingarten das Chipkartenprojekt des deutschen Kreditgewerbes gestartet worden. Es ist eines von vier gro§en Projekten, fŸr die bislang keine Ÿberregionale Koordination geplant ist. Mit den ersten der insgesamt 80 000 intelligenten Euroscheckkarten, die im SŸddeutschen ausgegeben werden sollen, kšnnen die KŠufer ab sofort KleinstbetrŠge im Einzelhandel, in ParkhŠusern oder im šffentlichen Personennahverkehr bezahlen - auch ohne Kunde bei einer der ortsansŠssigen Banken zu sein. Ein zweites Projekt, das nach den vom Zentralen Kreditausschu§ festgelegten Standards durchgefŸhrt wird, ist die EinfŸhrung der elektronischen Geldbšrse in Hannover. Zur Cebit Home im August wird der NiedersŠchsische Sparkassen- und Giroverband zusammen mit der Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG den Startschu§ geben. Die sogenannte Pay-Card von der Telekom, der Bahn und dem Kšlner Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) wird ab Mitte April in fŸnf Ballungsgebieten getestet. Sie ist eine Weiterentwicklung der Telefonkarte, mit der an bestimmten Verkaufsautomaten Einzelfahrscheine bezahlt werden kšnnen. Der VDV steht mit den Projekten in Hannover und Ravensburg/Weingarten in Kontakt. "Wir versuchen die unterschiedlichen AnsŠtze zu kanalisieren und Ÿberšrtlich kompatibel zu machen", versichert VDV-Pressesprecher Friedhelm Bihn, ohne aber konkrete PlŠne zu nennen. Christian Achilles, Sprecher des NiedersŠchsischen Sparkassen- und Giroverbands, sieht dagegen eine Wettbewerbslage im Chipkartenmarkt entstehen. "Letztlich wird sich das leistungsfŠhigere System durchsetzen", ist sich Achilles sicher. Der Ravensburger Projektleiter Klaus Altenhenne setzt mehr auf Masse denn auf Klasse: "Es kommt darauf an, wie schnell wir die Karten auf den Markt bringen." Mit der Option auf 55 Millionen Euroscheck- und Kundenkarten mit Chip, die bis Ende 1997 ausgeben werden sollen, haben Altenhenne und die Kreditinstitute eine starke Marktbasis. Der vierte Mitbewerber um die Verbrauchergunst ist die Wiesbadener Electronic Banking Systems (EBS). GeschŠftsfŸhrer Michael E. Phyrr glaubt mit der elektronischen Geldbšrse "P-Card" den "Nerv getroffen" zu haben, weil bei dem System die fŠlligen TransaktionsgebŸhren nicht betrags- sondern stŸckzahlabhŠngig berechnet werden: Je mehr digitales Geld flie§t, desto billiger wird der Vorgang. Die EBS will mit drei Partnern bis Ende 1996 bereits 500 000 Chipkarten ausgeben: fŸr das bankenunabhŠngige System, ohne gro§e Organisation im RŸcken, ein ehrgeiziger Plan. CZ 14/1996, S. 4 VXtreme bringt Kompressionssoftware Videofilme kommen Ÿbers Internet Palo Alto (cz) - Bewegtbilder gelangen via analoger Telefonleitung auf den PC. Mšglich wird das durch die WWW-orientierte Technik von VXtreme, aus Silicon Valley. Die Technik macht Videobilder auf dem Monitor in Echtzeit sichtbar, vergleichbar mit einer FernsehŸbertragung. Werden die Daten zu einem Computer mit einer †bertragungsrate von 70 000 Bits pro Sekunde gesendet, kann das Programm einen Video-Output von 30 Bildern pro Sekunde liefern. Das entspricht der Ÿblichen TV-†bertragungsgeschwindigkeit. "Wir wollten das Problem lšsen, wie mit heutiger Infrastruktur Multimediafunktionen Ÿber das analoge Telefonnetz gelangen", erlŠutert Diane Greene, CEO und MitgrŸnderin von VXtreme. Im Gegensatz dazu werden bislang Videoinformationen in einem Datenpaket Ÿbermittelt. Die Bilder, die zunŠchst im PC gespeichert werden mŸssen, sind erst zu sehen, wenn das Paket vollstŠndig entschlŸsselt ist, wodurch das Herunterladen lŠnger dauert als der eigentliche Film. Der Vorteil des neuen Produkts besteht nicht nur im (De-)Komprimieren der Daten in Filmgeschwindigkeit, sondern auch in der LeistungsfŠhigkeit der Software, so da§ der PC keine zusŠtzlichen Karten braucht. Zudem harmoniert das Programm mit dem World Wide Web und internationalen Unternehmensnetzen. Dazu wurden Teile der Software mit Suns Internet-Programmiersprache Java entwickelt. Eine Testversion des Produkts, das zunŠchst auf Videokonferenzen abzielt, soll sich in einigen Wochen aus dem Internet beziehen lassen. CZ 14/1996, S. 4 Automobiltechnik Smartcar sieht nachts Detroit (cz) - Mit mehr Prozessorintelligenz als das Space Shuttle rŸstet Delco Electronics Autos aus. Ziel ist die optimale Verkehrssicherheit. "Das Auto fŠhrt, schŸtzt vor Gefahren, informiert und kommuniziert", skizziert Delco-Chef Gary Dickinson die Leistung des auf Standardtechnik basierenden SSC-Systems (Safety Security Communications). Das Auto warnt vor Kollisionsgefahren und gefŠhrlichen Distanzen zu Objekten, ist mit Front- und Seiten-Airbag sowie einem Nachtsehsystem ausgerŸstet, analysiert den Fahrbahnbelag und sendet Fahrzeuginformationen auf ein Kopfdisplay. Per Satellit ist das SSC-Auto navigier- und ortbar. Ein Unfall aktiviert das SOS-System und liefert die prŠzise Position fŸr Polizei und Rettungsdienste. CZ 14/1996, S. 4 Neue Produkte sollen Active X die gro§e Dynamik nehmen Microsofts Initiative begegnet Sun Ÿber Intranet-Programme Palo Alto - Sun beantwortet Microsofts Internet-Strategie mit einer Gegeninitiative. Die Erfinderin der Internet-Programmiersprache Java setzt auf Produkte fŸr Intranets. Zwei Wochen nach Microsofts Internet-PlŠnen kŸndigt Sun in den USA drei neue Versionen ihrer Netra-Internet-Server fŸr April an: Sunscreen SPF-100G, ein Highend-Sicherheitsserver fŸr Intranets, Solstice Firewall und Solstice Mail System. Der Beratungsservice "Internet Practice" ergŠnzt die Produkte. KernstŸck der AnkŸndigung ist aber eine neue Technologie auf der Basis von Java: Joe. Sie ermšglicht es Unternehmen, kommerzielle Anwendungen Ÿber Intranets und das Internet mit Java-Browsern zu realisieren. "Joe ist das fehlende VerbindungsstŸck, mit dem Entwickler Daten und Legacy-Anwendungen in das Internet bringen kšnnen", erlŠutert Steve McKay, Vice-President der Solaris-Gruppe bei Sunsoft, einer Business-Unit bei Sun. Das Unternehmen adressiert mit seinen Angeboten das Intranet, ein unternehmenseigenes Internet, das durch eine Firewall nach au§en abgeschottet ist. Analyst Paul Dravis von der Investment-Bank J. P. Morgan vermutet, da§ die Zahl der Intranet-Server viermal grš§er ist als die der Internet-Server. In seiner Bedeutung setzt Neil Knox, Vice-President der Internet- und Netzwerkgruppe bei Sun, das Intranet mit den Revolutionen durch Desktop- und Client-Server-Computing in den IT-Abteilungen gleich. Mit ihrer AnkŸndigung ist Sun Microsoft hart auf den Fersen. Erst vor kurzem entwarfen die Redmonder ihre Internet-Strategie, die mit der Active-X-Technologie einen Gegenentwurf zu Java enthŠlt. €hnlich Joe soll Active X die Erstellung von GeschŠftsanwendungen auf Servern im WWW ermšglichen. Durch die neue Initiative hat Microsoft keinen Vorsprung mehr. Thomas Kaneshige CZ 14/1996, S. 4 KURZ NOTIERT Entwarnung: Der Fehler, den Wissenschaftler der UniversitŠt Princeton in Suns Programmierumgebung Java gefunden haben, habe bisher noch keinen Schaden verursacht. Dies lie§ jetzt ein Vertreter des Browser-Herstellers Netscape verlauten. Netscape arbeitet mit Sun gemeinsam an der Fehlersuche. Kooperation: Ein Hochgeschwindigkeitscomputernetz will der Freistaat Bayern zusammen mit dem Informatikzentrum Bayern (IZB) aufbauen. Am IZB sind der Bayerische Sparkassen- und Giroverband sowie die Bayerische Landesbank mit je 50 Prozent beteiligt. Ausgliederung: Im Zuge der Umstrukturierung des kalifornischen Herstellers von X-Terminals, PC-X-Servern und E-Mail-Software, Network Computing Devices (NCD), wird der Hardwarebereich ausgelagert. Das neue Unternehmen wird unter der Bezeichnung NCD Systems tŠtig sein. Umstrukturierung: Das US-amerikanische Unternehmen Micropolis hat sein LaufwerkgeschŠft fŸr 55-Millionen-Dollar an die Singapore Technologies verkauft. Gleichzeitig hat sich Micropolis in Streamlogic umbenannt und will sich kŸnftig auf die †bertragung, Speicherung und das Management von Daten und Bewegtbildern spezialisieren. Erfolg: In Singapur ist gefŠlschte Software auf CD-ROMs im Wert von einer Million Dollar sichergestellt worden. Dies sei ein gro§er Sieg im Kampf gegen die Software-Piraterie, betonten Experten. CZ 14/1996, S. 4 Satellitensysteme Veba dealt mit Stet DŸsseldorf (cz) - Die Vebacom will ihr europaweites Exklusivrecht am Satellitenkommunikationssystem Iridium mit der italienischen Stet teilen. Die beiden Unternehmen werden dazu in KŸrze ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Iridium Services Europe GmbH grŸnden, das sich um den Erwerb, die Errichtung und den Betrieb der Bodenstationen kŸmmern soll. Die Veba-Tochter wird 66, die Telecomholding 34 Prozent an diesem Unternehmen halten. In der NŠhe von Rom wird derzeit die erste Iridium-Bodenstation Europas aufgebaut. Ende 1998 sollen die ersten Kunden telefonieren kšnnen - Vebacom-Chef Ulf Bohla hofft, da§ Iridium damit noch vor den Mitbewerbern Inmarsat, Globalstar und Odyssee startklar ist. CZ 14/1996, S. 4 Mergent-Erwerb Utimaco kauft ein Oberursel (cz) - Die Utimaco Safeware AG hat den amerikanischen Anbieter von Desktop-Sicherheitslšsungen, Mergent International, Ÿbernommen. Mergent, in Rocky Hill, Connecticut, ansŠssig ist, ist in den USA und in Europa durch das Produkt PC-Guard bekanntgeworden. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Hšhe von 5,5 Millionen Dollar und ist damit nach Angaben von Utimaco MarktfŸhrer fŸr Desktop Security in den USA. Die Utimaco Safeware AG verbuchte 1995 rund 30 Millionen Mark Umsatz. FŸr 1996 sind 45 Millionen Mark geplant. Das Unternehmen sei nun der weltweit fŸhrende Anbieter von Informationssicherheitsprodukten, so eine Firmensprecherin. CZ 14/1996, S. 4 UTG setzt auf 3DA Konsortium fšrdert Unix Tokio (cz) - Mit ihrer Umbenennung will die UTG die Ausrichtung auf die Unix-Initiative von Hewlett-Packard (HP) und SCO unterstreichen. Die ehemalige Unixware Technology Group wird es ihren Mitgliedern ermšglichen, an der 3DA-Architektur teilzuhaben - einem neuen 64-Bit-Unix-Betriebssystem, das HP und SCO angekŸndigt haben. Hierzu setzt die UTG technische Komitees ein. MarketingaktivitŠten sollen die Verbreitung des neuen Unix fšrdern. In der UTG haben sich 28 Unternehmen zusammengeschlossen, unter anderem Amdahl, Compaq, Fujitsu und Unisys. Die Organisation mšchte als weltweite Handelsorganisation die Entwicklung von Technologien auf Unix-Basis fšrdern. CZ 14/1996, S. 4 Neuer Name soll Image aufpolieren Staatsanwalt wirft Protel Betrug vor Wiesbaden - Nachdem die herausragend billigen Internet-ZugŠnge der Wiesbadener Protel seit Wochen hoffnungslos Ÿberlastet sind, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen den Internet-Provider. Mit seinem Angebot "Internet Ÿber Service-130" fŸr 30 Mark im Monat hat der Internet-Provider Protel Anfang des Jahres die Aufmerksamkeit der Branche auf sich gezogen. Doch schon bald zeigte sich, da§ die ZugŠnge so Ÿberlastet waren, da§ die Einwahl fast unmšglich war. Laut Telekom mŸssen die Anbieter von 130er-Nummern eine MindestverfŸgbarkeit von 30 Prozent garantieren, die von den Hessen aber nicht erreicht wird. Deshalb hat Protel inzwischen nicht nur €rger mit ihren Kunden, sondern auch mit der Telekom und der Staatsanwaltschaft, die wegen Betrugs ermittelt. "Es spricht einiges dafŸr, da§ GeschŠftsfŸhrer Kettner bereits Anfang des Jahres wu§te, da§ die ZugŠnge Ÿberlastet sind", so der Krefelder Rechtsanwalt Tobias H. Stršmer, der gegen die Firma Strafanzeige gestellt hat. Den GeschŠdigten rŠt der Experte in Sachen Online-Recht, die VertrŠge zu kŸndigen und gleichzeitig anzufechten. Dann lie§en sich nicht nur die bezahlten GebŸhren zurŸckfordern, sondern auch die entstandenen SchŠden geltend machen. Unterdessen versucht die Firma Protel ihr GlŸck unter neuem Namen und tritt seit April unter Comnet Communication Network Services auf. Ralf HŸskes CZ 14/1996, S. 4 France TŽlŽcom Streik gegen kŸnftige AG Paris (cz) - Gegen eine Teilprivatisierung der France TŽlŽcom laufen die Gewerkschaften Sturm. Am 11. April soll gestreikt werden. Die Gewerkschaften befŸrchten einen Privilegienverlust der Beamten, die das Gros der 151 000 BeschŠftigten bilden. Hingegen will das Unternehmen seine WettbewerbsfŠhigkeit sichern. "Wegen der drohenden †beralterung des Personals mŸssen jŸngere BeschŠftigte eingestellt werden", erklŠrt Philippe Souetre, GeschŠftsfŸhrer von FT Deutschland. Premier JuppŽ will die Gewerkschaften durch die Garantie besŠnftigen, da§ die Beamten keine Nachteile haben. In die Waagschale wirft er, da§ die Regierung die Mehrheit an der kŸnftigen FT halten wird. CZ 14/1996, S. 5 Quartalsverlust Apple baut vor Cupertino (cz) - Hohe Abschreibungen von LagerbestŠnden, gepaart mit den Kosten fŸr die geplanten 1300 Entlassungen, kommen Apple Computer im zweiten Quartal teuer zu stehen. FŸr das am 29. MŠrz beendete Quartal erwartet der PC-Pionier, der dieser Tage seinen 20. Geburtstag feierte, einen Verlust von rund 700 Millionen Dollar. Damit wŸrde das Minus selbst die pessimistischsten Prognosen weit Ÿbertreffen. Mehr als die HŠlfte des Verlusts, so ein Sprecher, resultiere aus umfangreichen Wertberichtigungen auf LagerbestŠnde. Au§erdem, so gab Apples neuer Chef Gil Amelio bekannt, wŸrden Umsatz und Auslieferungen im zweiten Quartal deutlich unter dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums liegen. CZ 14/1996, S. 5 Helmut Jost soll nun die GeschŠfte wieder in Ordnung bringen Escom-GrŸnder Schmitt kehrt dem PC-GeschŠft den RŸcken Bochum (cz) - Was lange spekuliert wurde, ist nun eingetreten: Manfred Schmitt hat seinen Posten als Vorstandsvorsitzender der Escom AG abgegeben. Nachfolger ist der Ex-IBM-PC-Chef Helmut Jost. Der Abgang von Schmitt kommt nicht Ÿberraschend. Bereits Anfang MŠrz hatte der Escom-GrŸnder seinen Chefsessel zur Disposition gestellt. "Ich klebe nicht an diesem Posten", erklŠrte der 45jŠhrige damals. Er Ÿbernehme die Verantwortung fŸr das Verlustdebakel von 1995. Vorerst hatte der Aufsichtsrat an Schmitt festgehalten. Nun aber schied der Manager doch auf eigenen Wunsch aus, wird dem PC-HŠndler aber weiter als Berater zur VerfŸgung stehen. †berraschend ist jedoch sein Nachfolger: Helmut Jost kehrt nach nur fŸnfmonatiger Abstinenz, in der er bei IBM das PC-GeschŠft leitete, zu Escom zurŸck. WŠhrend IBM damit ein Problem hat - immerhin mu§ auch der Branchenprimus sein krŠnkelndes PC-GeschŠft wieder flottmachen -, scheinen die Sterne fŸr Jost bei Escom gŸnstig zu stehen: Anteilseigner Quelle, so verlautete aus Bochum, sei "Pro-Jost" eingestellt. Was Manfred Schmitt kŸnftig vorhat, steht noch nicht fest. Hšchstwahrscheinlich wird er sich seinem Privatinvestment, dem Kieler Telecomspezialisten Hagenuk, zuwenden. Genug Arbeit hat er dort auf jeden Fall. Das ComputergeschŠft scheint fŸr ihn endgŸltig passŽ: "Der PC-Markt zŠhlt fŸr mich nicht mehr zu den Herausforderungen", erklŠrte Schmitt gegenŸber dem DarmstŠdter Echo. CZ 14/1996, S. 5 Noch'n Urteil Kein D-Info aus China Mannheim (ak) - Topware darf auch ihre neue Telefon-CD-ROM nicht vertreiben. Das hat das Landgericht Mannheim entschieden. Das Unternehmen hatte die zweite Ausgabe seines elektronischen Telefonbuchs manuell in China erstellen lassen, nachdem die erste - mit eingescannten Nummern - verboten worden war. Aber der Umweg Ÿber Fernost genŸgte den Richtern nicht. Das Abschreiben der von der Telekom erstellten TelefonbŸcher versto§e gegen das Wettbewerbsrecht, so das Gericht. Zu einer etwaigen Urheberrechtsverletzung Šu§erte es sich hingegen nicht. Topware hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. CZ 14/1996, S. 5 Microsoft Network Bills erste Million Redmond (ak) - Die Microsoft Corp. meldet nach nur sieben Monaten den einmillionsten Abonnenten ihres Online-Dienstes MSN. Der Konzern habe den Sprung Ÿber die Millionenmarke vier Monate frŸher geschafft, als ursprŸnglich geplant, so Microsoft-CEO Bill Gates. Der Dienst dŸrfte damit inzwischen auf Platz 3 in den USA liegen, hinter America Online und Compuserve. Aber nicht nur hinsichtlich der Zahlen klaffen Soll und Ist auseinander, sondern auch hinsichtlich der Inhalte. War MSN einmal als eigenstŠndiger Online-Dienst gedacht, so sieht Microsoft ihn heute in erster Linie als Zubringer zum Internet. CZ 14/1996, S. 5 Netzwerkprodukte Preisruck bei Compaq Houston (cz) - Nach Preisreduktionen bei Desktops, Servern und Notebooks geht Compaq jetzt auch im Netzwerkmarkt in die Offensive. Der PC-MarktfŸhrer macht Ernst mit seiner AnkŸndigung, im Internetworking-Markt ein gewichtiges Wort mitreden zu wollen. Um bis zu 51 Prozent senkt das Unternehmen die Preise fŸr Netzwerk-Interface-Karten, Switches und Hubs. Diese Produktpalette haben sich die Texaner Ende vergangenen Jahres durch die †bernahme der Fimen Thomas Conrad und Networth zugelegt. †ber die Kombination mit Netzwerkprodukten will der PC-Hersteller seinen Marktanteil im hochpreisigen Server-GeschŠft, das im Gegensatz zum Desktop-Verkauf hohe Profite abwirft, vergrš§ern. CZ 14/1996, S. 5 Staatsunternehmen Mehrheit fŸr CSC Wiesbaden (cz) - Die Computer Sciences Corp. (CSC) wird sich zu 75 Prozent am dŠnischen Staatsunternehmen Datacentralen A/S beteiligen. Der Dienstleister Datacentralen, der 1995 mit rund 900 BeschŠftigten etwa 168 Millionen Dollar umgesetzt hat, bedient in DŠnemark vor allem den šffentlichen Sektor mit IT-Services. Die mehrheitliche †bernahme des Unternehmens durch CSC soll im Sommer abgeschlossen werden. Die dŠnische Regierung will mit dem Verkauf die Zukunft der Service-Company sichern. CSC, die bisher in acht europŠischen LŠndern vertreten ist, sieht in der Beteiligung an Datacentralen nach eigenen Angaben eine strategische Plattform fŸr geschŠftliche Entwicklung im gesamten skandinavischen Raum. CZ 14/1996, S. 5 SZENE Quantum hat Young Sohn zum President und General Manager der Desktop and Portables Storage Group ernannt. Sohn Ÿbernimmt die Aufgabe von Mark Johnson, der zum Executive Vice-President gekŸrt wurde. Auf der Jahreshauptversammlung des Verbands der Softwareindustrie Deutschlands wurde Microsoft-GeschŠftsfŸhrer Rudolf Gallist als Vorstandsvorsitzender bestŠtigt. In das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden wŠhlten die Mitglieder Karl-Heinz Killeit von der KHK Software. Der Aufsichtsrat der SAP AG hat beschlossen, den zuletzt fŸnfkšpfigen Vorstand um drei Mitglieder zu erweitern. So wurden Claus Heinrich, Gerhard Oswald und Paul Wahl neu berufen. Albert Beckmann wechselt von Baan zur PSI AG. Dort ist der 45jŠhrige fŸr den Vertrieb der neuen objektorientierten Business-Software Piuss verantwortlich. Zum neuen GeschŠftsfŸhrer von Sherpa Systems wurde JŸrgen Delp berufen. Davor war er 15 Jahre bei CA tŠtig. CZ 14/1996, S. 6 GoldgrŠberstimmung im Netz der Netze kšnnte dem gro§en Katzenjammer weichen Internet-Surfer suchen Alltagstips vom Apothekendienst bis zur Zahnarztpraxis Massive Zweifel am Alltagsnutzen der Netzinhalte lassen befŸrchten, da§ die GoldgrŠber des Informationszeitalters keine Nuggets, sondern Kiesel zutage fšrdern werden. Und das, obwohl die potentiellen Online-Nutzer Ÿber ein hohes Einkommen verfŸgen. Am sichersten ist sich die Branche derzeit noch darŸber, da§ die Gruppe der Online-Surfer fŸr Werbetreibende von hohem Interesse ist: Laut einer Untersuchung eines Teams der Arbeitsgemeinschaft sozialwissenschaftlicher Forschung und Weiterbildung an der UniversitŠt Trier handelt es sich bei den "Netzwerkern" Ÿberwiegend um MŠnner zwischen 20 und 30 Jahren. 90 Prozent verfŸgen Ÿber einen hochqualifizierten Bildungsabschlu§ oder streben ihn an. Im Kontrast zu dieser konstatierten HomogenitŠt steht allerdings eine HeterogenitŠt bei der Einstellung zu den Netzen: "Die Faszination von Internet und Online-Diensten ist hšchst unterschiedlich, die Kompetenzen der Nutzer und die subjektive Bedeutung der Netze variieren." Zu diesem Schlu§ kommt Thomas E. Wetzstein aus dem Trierer Forschungsteam. "Online-Dienste sind ihr Geld wert", urteilten die Online-Surferinnen und -Surfer, die der SŸdwestfunk Baden-Baden, das Fraunhofer-Institut fŸr Systemtechnik und Innovationsforschung ISI sowie das Telecooperation Office an der UniversitŠt Karlsruhe befragten. Rund 14 Prozent stimmten dieser Aussage ohne Wenn und Aber zu, 51 Prozent mit EinschrŠnkungen. Doch ob damit das Umfeld fŸr Werbekampagnen im Internet oder auch bei den neuen Online- Diensten bereit ist, darf bezweifelt werden. "Die Wirtschaft mu§ die Strategien und Techniken zur Messung des Werbeerfolgs erst noch entwickeln", wei§ Priadi Sadikin. Der Absolvent der City University Business School fŸhrte bei 33 britischen Organisationen mit Netzwerbeerfahrung eine empirische Erhebung durch. In der Studie wurden lediglich solche Antworten ausgewertet, die von Firmen kamen, die bereits Anzeigen ins Internet stellen. Von diesen 33 kamen allein 15 aus dem Bereich Computer und Informationstechnologien, gefolgt von den Bereichen Banken, Finanzen und Versicherungen (5) sowie Hotel und Freizeit (2). Fast allen gemeinsam (95 Prozent) war, da§ sie mehr Geld als bislang fŸr Werbung ausgeben kšnnen. Solche Mehrausgaben mšchte so mancher Internet-Vermarkter abschšpfen. Mit "Internet-Werbung zum Pauschalpreis" lockt zum Beispiel die Online Media Riedlbauer GmbH, Krefeld: "Der Einstiegspreis fŸr Unternehmen, die im Internet werben wollen, liegt bei 650 Mark pro Monat", schwŠrmt der Jungunternehmer Julian Riedlbauer. DafŸr erhŠlt das werbende Unternehmen ein Internet-WWW-Programm inklusive zehn Bildschirmseiten, eine eigene Internet-Adresse sowie die Gestaltung und monatliche €nderung der Seiten. Ferner Ÿbernimmt Riedlbauer das Weiterleiten von Dialogseiten und die Anmeldung des Programms bei diversen Internet-Suchsystemen. Bis zum Ende des Jahres rechnet der Unternehmer mit Ÿber 100 Internet-Kunden. "Wie ist Werbung machbar, wie gro§ ist der Aufwand, ist sie rentabel, bringt sie Erfolg und was kostet das Ganze?" fragt rhetorisch Creaweb Online aus Aschheim - und preist ihr Schnupperangebot an: "Wir haben uns etwas Ÿberlegt, das dem Kunden Klarheit verschaffen soll, ohne Risiko, ohne Aufwand und fast ohne Kosten: Lediglich 300 Mark genŸgen, um drei Monate lang zu sehen, was das Internet fŸr Vorteile bringen kann." Ob sich das alles rechnet? Da§ zumindest Otto Normalverbraucher die GoldgrŠberstimmung nicht nachvollziehen kann, die in IT- und davon infizierten Politikerkreisen derzeit verbreitet wird, zeigt eine Studie des Instituts fŸr qualitative Markt- und Wirkungsanalysen (IFM), Kšln. Wenn die GoldgrŠber nicht aufpassen, kšnnte bald der gro§e Frust das Pendel in die andere Richtung umschlagen lassen, warnen die Kšlner Werbepsychologen - und dann hŠtten sich die forschen Anzeigen-Onliner zu frŸh gefreut. Gleich, ob man Nutzer von T- Online, von Compuserve oder des Internet befragt: Schon nach einem halben Jahr Nutzung macht sich bei den meisten gro§e ErnŸchterung breit. "Wenn das so weitergeht, mu§ man ein drastisch nachlassendes Interesse an den neuen Online-Diensten prognostizieren", urteilt Stephan Urlings vom IFM. Basis dieser Aussage ist eine im Dezember 1995 und Januar 1996 durchgefŸhrte Pilotstudie zur "Psychologie der Onliner". Unter dem Arbeitstitel "Seele im Netz" wurden insgesamt 100 Personen ausfŸhrlich befragt, darunter jeweils ein Drittel erfahrene Online-User, ein Drittel kurzfristige oder gelegentliche Benutzer und schlie§lich Unerfahrene. Fazit: Verhei§ungen und RealitŠt klaffen weit auseinander. Die Werbepsychologen haben ErnŸchterndes herausgefunden: Die neuen Dienste haben "viel zu wenig Alltagsrelevanz, viel zu wenig nutzwerte Angebote". Die Anwender vermissen "geldwerte Tips, Alltagstips von A wie Apothekendienst bis Z wie Zahnarztpraxen", erlŠutert Urlings. Internet, das sei wie jeden Tag Sonntag oder das Kind im Spielzeugladen - "das Ergebnis kann psychologisch betrachtet nur Langeweile sein". Nicht gerade ein rosiges Umfeld fŸr WerbeaktivitŠten. Auch die Karlsruher Forscher um den SŸdwestfunk attestieren dem Internet zwar, da§ es sich von dem Kreis der studentischen und universitŠren Nutzer einer stŠrkeren kommerziellen Nutzung zuwendet. Doch nur 45 Prozent der 3000 Befragten sprechen sich fŸr Werbung im Internet aus, 42 Prozent sind dagegen, und den restlichen gut 12 Prozent ist es egal. Am wichtigsten bei der Gestaltung der Angebote erscheint den Teilnehmern der Befragung vor allem regelmŠ§ige Aktualisierung. Auf zeitintensive grafische Darstellungen hingegen kšnne eher verzichtet werden. Die simple Produkteinblendung wie beim TV-Werbespot ist laut IFM Kšln denn auch vergebliche LiebesmŸh; das "Ford-Netz rund ums Thema Auto", das Netz mittelstŠndischer Handwerker im Viertel oder kurz: Werbung inklusive Nutzen sei die passende Parole. Da keimt ein Ford- oder Opel- oder Mercedes-Netz auf, in dem Fragen beantwortet werden wie "Kleine Beule, was tun?" - mit entsprechenden Verweisen auf preiswerte KarosseriewerkstŠtten, "Kurz vor Ostern in den SŸden, wo ist mit Staus zu rechnen?" - mit eingeblendeter Autobahnkarte zum Sofortausdruck, oder "Diesel oder Benzin, was sagt die Umweltministerin?" "Warum soll eigentlich Ford nicht auch Links zu anderen Autofirmen anbieten", fragt Urlings. "Das zeugt von SouverŠnitŠt und davon, da§ man den Vergleich nicht scheuen mu§." Auch die Verlage sollten ob der neuen Konkurrenz durch World Wide Web und Internet nicht verzweifeln, meint der IFM- Forscher. Statt ihre Druckprodukte unverŠndert ins Internet zu stellen, bšten sich ihnen hier hervorragende Mšglichkeiten, Ÿber nŸtzliche Inhalte im Netz neue Leserkreise zu gewinnen. Solche AktivitŠten sind gerade jetzt dringend notwendig, denn die Akzeptanz des Internet wird durch die PrŠsenz in den Medien fŸr hšher gehalten, als sie gemeinhin ist. "Ich vermute, da§ der Einstieg ins Internet so um die 1000 Mark kostet", zitiert Urlings einen der 100 Interviewten. "Die Leute kennen in der Regel dieses Medium noch nicht, Schwellenangst ist weit verbreitet, peinliche und schmerzliche Fehlgriffe am Computer werden befŸrchtet", erklŠrt der Kšlner Werbepsychologe. Selbst mittlerweile so bekannte Dienste wie T-Online bekommen ihr Fett ab, was die Inhalte betrifft: "Ich habe nur vier Anlaufstellen", berichtet exemplarisch einer der Nutzer. Zugverbindungen, Electronic Banking und vielleicht noch ein bi§chen Wetter - die Online-Welt des gemeinen Anwenders ist klein. Sogar der durchaus mit einem positiven Image belegte Dienst Compu-serve schneidet im Praxistest nicht besonders gut ab. Er sei genauso alltagsfern wie T-Online, so die Nutzer. Und dann auch noch Werbung im Netz? "Wenn diese nicht intelligenter wird und insgesamt der Nutzen und die AktualitŠt der Inhalte rasch steigen, ist das derzeit durchaus bestehende Interesse bald weg", so das Fazit der Kšlner Werbepsychologen. Dann folgt auf die GoldgrŠberstimmung die gro§e ErnŸchterung, und die Internet-Werbung platzt wie eine riesige Seifenblase. Ulrich Schmitz CZ 14/1996, S. 6 DER KOMMENTAR Microsoft und die TeppichverkŠufer Wenn es um Raubkopien geht, kennt Microsoft-Chef Bill Gates kein Pardon. Das ist Ÿberaus verstŠndlich, denn schlie§lich lebt der Mann vom Verkauf seiner Software, und jede Schwarzkopie schmŠlert den Verkaufserlšs. Wenn also Gates seine LŠnderchefs dazu aufruft, mit allen politischen, publizistischen und rechtlichen Mitteln gegen die Raubkopiererei vorzugehen, ist das in Ordnung und unterstŸtzenswert. Auch gegen die typisch deutsche Angewohnheit der Unterschlei§heimer Microsoft-Mannen, AuftrŠge des Chefs aus Amerika immer ganz grŸndlich auszufŸhren, lŠ§t sich zunŠchst nicht viel sagen. Doch das mit Microsofts Europa-Direktor Christian Wedell in der Rolle des Ritters vom Urheber-Gral und seinem getreuen Folienknappen Rudolf Gallist zur AuffŸhrung gebrachte HŠndlerdrama hat das Thema "Raubkopien" vollkommen verfehlt. Hier haben MŸnchner HŠndler Abmahnungen von Microsoft erhalten, weil sie Windows 95 und Office-Pakete nicht von einem autorisierten Servicepartner Microsofts einkauften, sondern von relativ unbekannten europŠischen Distributoren. Es sind also in diesem Fall wohlgemerkt LizenzgebŸhren gezahlt worden, und Microsoft hat ihr GeschŠft gemacht. Dem Anwalt der Abgemahnten zufolge, der im Ÿbrigen gegen diese Abmahnung erfolgreich protestierte, sind die Triebfedern des Handelns von Wedell und den anderen Kleindarstellern des Dramas denn auch weniger im hehren Schutz des Urheberrechts zu suchen als vielmehr im unbedingten Willen, den Markt zu kontrollieren. NatŸrlich kann es eine strittige Frage sein, ob ich ein zusammen mit einem PC erworbenes Betriebssystem ohne PC weiterverkaufen darf oder nicht. Dieses Problem des sogenannten "Unbundling" mu§ letztlich wohl der Bundesgerichtshof klŠren. Wenn Microsoft sich in diesem Fall munitionieren will und deshalb gleich alle HŠndler als Raubkopierer verdŠchtigt, die sich nicht an LizenzvertrŠge halten (die gar nicht mit ihnen abgeschlossen wurden, sondern mit einem Distributor), schie§t die Firma Ÿber das Ziel hinaus. WŠren die betroffenen MŸnchner HŠndler TeppichverkŠufer, ich wŸrde ihnen die Echtheit ihrer Ware erst einmal abnehmen. Peter Welchering CZ 14/1996, S. 6 DER KOMMENTAR Deutschland braucht die Informatik Westeuropas grš§tes Problem ist das Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot von ArbeitsplŠtzen. Gelingt die marktwirtschaftliche Lšsung dieses Problems nicht rechtzeitig, werden die sich verschŠrfenden Ungleichgewichte auch zu einer gefŠhrlichen politischen Zeitbombe. Die unzureichende Wettbewerbsposition Deutschlands auf den WeltmŠrkten liegt vor allem daran, da§ die deutsche Wirtschaft zwar Weltmeister bei der Produktion der besten Produkte des 19. Jahrhunderts ist, aber nur hintere PlŠtze im Wettbewerb um ZukunftsmŠrkte einnimmt. Dies erscheint erstaunlich angesichts der Tatsache, da§ Deutschland zur Weltspitze in der Grundlagenforschung gehšrt. NatŸrlich ist die rasche Reduzierung der Lohnnebenkosten um 20 Prozent eine richtige Ma§nahme, sie verschafft jedoch der Industrie nur eine Verschnaufpause. Denn die GefŠhrdung des Wirtschaftsstandorts liegt an der gefŠhrlichen InnovationsschwŠche von Industrie, Staat und Gesellschaft insgesamt: Nichts geht mehr. Deutsche Schulen bereiten ihre Zšglinge nur unzureichend auf die fundamental andere Informationsgesellschaft vor. Deutsche UniversitŠten verlieren wegen ihrer †berfŸllung und der †berlast der blo§en wissenschaftlichen Betreuung der zu vielen und im Mittel wenig studierfŠhigen jungen Leute an Anziehungskraft fŸr leistungsfŠhige auslŠndische Wissenschaftler. Ein oberstes Gericht hŠlt die volkswirtschaftlich so wichtige Forschung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fŸr mehrwertsteuerpflichtig - hat hier vielleicht der Gesetzgeber geschlafen? -, und nur wenige deutsche Unternehmen sind in einigen WachstumsmŠrkten noch "Global players". Nur wenn Wirtschaft, Forschung und Staat unverzŸglich eine Innovationsoffensive starten, kann dies mittelfristig neue, global wettbewerbsfŠhige ArbeitsplŠtze schaffen - ob genŸgend angesichts der fortfallenden, das bleibt offen. Doch nur so ist der Sozialstandort Deutschland Ÿberhaupt zu retten. Deutschland ist zum globalen wirtschaftlichen Erfolg verdammt. Speerspitze der Offensive kann nur die Informatik sein. Hochentwickelte Software macht moderne Grundlagenforschung sowie angewandte Forschung und Entwicklung erst mšglich, Produkte intelligent und auf dem Weltmarkt absetzbar. Wir brauchen deshalb gute Informatikanwendungen. Hermann Rampacher, Gesellschaft fŸr Informatik CZ 14/1996, S. 7 Neue BundeslŠnder nutzen Internet und Online-Dienste zum Standortmarketing Informationen zur Wirtschaftsfšrderung sollen potentielle Investoren anlocken Schneller als in den alten BundeslŠndern nutzt man in Potsdam, Dresden, Schwerin und Berlin das WWW als "Tor zur Welt". Online-PrŠsenz soll unter anderem VerkŠufe ankurbeln, neue Handelsbeziehungen anbahnen oder Mšglichkeiten fŸr GeschŠftsgrŸndungen aufzeigen. "Wir setzen auf das Internet als einen regelrechten Markt, auf dem Firmen Kunden, Handels- und Kooperationspartner sowie neue Arbeitsfelder finden", skizzierte Brandenburgs Wirtschaftsminister Burkhard Dreher auf der Cebit gegenŸber der CZ die Marschrichtung fŸr das Online-Engagement seines Lands im Internet. †ber die Leitseite "http://www. brandenburg.de" ist seit der Cebit der Brandenburger WWW-Server erreichbar, der vor allem einen umfassenden Service fŸr Unternehmen und ExistenzgrŸnder bietet. Abrufbar sind unter anderem Fšrderprogramme, steuerliche Regelungen, Genehmigungsverfahren, ausgewŠhlte Gewerbegebiete, die Tarifstruktur ausgewŠhlter Branchen, Adressen von Beratungspartnern wie der Wirtschaftsfšrdergesellschaft, Technologiezentren sowie Kooperations- und Zulieferbšrsen. Dreher erhofft sich etwa durch einen speziellen Online-Investorenservice ("http://www. brandenburg.de/land/mw/welcome.htm"), "da§ die Region und besonders der Wirtschaftsstandort Brandenburg im nationalen und internationalen Wettbewerb eine wachsende Bedeutung erhŠlt". Au§er detaillierten Wirtschaftsinformationen kšnnen in "Brandenburg Online" aber auch Namen, Daten und Fakten zur Landesregierung, zum Tourismus, zur Kulturszene bis hin zum Pressedienst oder Terminlisten abgerufen werden. Online wird ferner fŸr die zur Volksabstimmung anstehende Fusion mit Berlin geworben. Doch im Internet marschieren die beiden LŠnder zunŠchst einmal getrennt. Mitte MŠrz schickte auch das Berliner Presse- und Informationsamt unter "http:// www.berlin.de" einen eigenen WWW-Server ins Rennen um Online-User. AuffŠllig ist das Kontrastprogramm zu den Nachbarn. WŠhrend die Brandenburger ein nahezu vollstŠndig textbasiertes Angebot, mit entsprechend kurzen Ladezeiten, prŠsentieren, kommt der Berliner Server im modernen Multimedia-Outfit daher. †bersichtliche Icons fŸhren zu Infos Ÿber Politik, Kultur und Wirtschaft. Nach den Vorstellungen von Regierungssprecher Michael-Andreas Butz soll kŸnftig ein umfangreiches elektronisches Stadtinformationssystem geschaffen werden, dessen "Keimzelle" die schon in T-Online angebotene Informations-Datenbank-Berlin mit rund 16 000 Seiten im BTX-Format sein wird. In Berlin finden sich unter anderem ein "Investor's Guide", Messen und Kongresse und Details zur Wirtschaftsfšrderung. Unter "http://www.wirtschaft-thueringen.de/start_d.html" prŠsentiert sich seit dem 1. April auch ThŸringen im Netz. Freigeschaltet wurden bisher die Rubriken: Technologie, Gewerbe, Energie, Verkehr, Tourismus, Unternehmen und Landesgesellschaften. Weniger umfangreich, aber doch schon gezielt auf die BedŸrfnisse interessierter Unternehmen ausgerichtet, sind die WWW-Angebote des Freistaats Sachsen ("http//www.sachsen. de/Service/Service_d.html") und von Mecklenburg-Vorpommern ("http://www.mis.net/miss/user/wimi/"). jj CZ 14/1996, S. 7 Tip der Woche Israelische Unternehmen machen seit einigen Jahren vor allem im Kommunikationsbereich von sich reden. †ber eine ganze Reihe von Web-Seiten kšnnen sich Interessenten sowohl einen †berblick Ÿber israelische Firmen verschaffen, als auch die Chancen fŸr eigene AktivitŠten eruieren. Zugriff Ÿber eineYahoo nachempfundene OberflŠche zu Web-Seiten, die sich mit Israel beschŠftigen, bietet "The (almost) Complete Guide to WWW in Israel": http://gauss.technion.ac.il/~nyh/israel/ Einen guten allgemeinen Einstieg bekommt man bei "Globes: Israels Business Arena" http://www.globes.co.il/ Einen Index, der die Suche nach israelischen Unternehmen ermšglicht, liefert "A - Z of Jewish & Israel Resources" http://www.ort.org/anjy/a-z/business.htm. Ein Branchenverzeichnis zu allen wichtigen Sparten findet sich in israelisch und englisch in "Israel's Yellow Pages": http://www.yellowpages.co.il/. Eine gro§e Auswahl an Links zu anderen Bunsiness-Servern bietet der "Jewish/Israel Bussiness Link Launcher" unter: http://ucsu.colorado.edu/~jsu/business.html Diverse Links zur Informations- und Kommunikationstechnologie bietet "NetVision": http://www.netvision.net.il/ Informationen zur Informations- und Kommunikationsbranche sowie zur Telekommunikationsinfrastruktur und InternetaktivitŠten stehen unter "Information Technology in Israel": http://gurukul.ucc.american.edu/MOGIT/dz9586a/israel.html Eine umfangreiche Liste mit fŸhrenden einheimischen Firmen der Telekommunikation und Software liefert das "Israel Export Institute" unter der Netzadresse: http://www.ventura.co.il/e/export/export.htm. CZ 14/1996, S. 7 40 Variable definieren die digitale Signatur Online-Handel mu§ sicherer werden Ein Verfahren zur Realisierung digitaler Unterschriften hat jetzt die britische Peripheral Vision vorgestellt. Es lŠ§t sich als Plug-in mit Net-scapes Browser-Software Navigator nutzen. Das Unternehmen hat ein System entwickelt, mit dem nicht nur die Unterschrift selbst erfa§t wird, sondern vor allem die Art und Weise, in der diese zustande kam, inklusive der Schreibgeschwindigkeit und der Pausen. Eine Originalunterschrift wird in einer Datenbank hinterlegt und mit jeder neuen Signatur nach verschiedenen Kriterien abgeglichen. Dabei vergleicht die Software 40 Variable, die erfa§t werden, wenn jemand auf einem stiftbasierten Computer oder einem Digitizer schreibt. Digitizer kšnnten, so hofft das Unternehmen, zum Standardbestandteil fŸr einfach zu bedienende Personalcomputer werden. Die Unterschrift wird anschlie§end verschlŸsselt per Netz verschickt. Peripheral Vision und ihr neues amerikanisches Tochterunternehmen Penop wollen ihr Verfahren an Unternehmen verkaufen, die Online-Handel betreiben und verifizieren wollen, wer an einem Rechner sitzt und beispielsweise Waren bestellt. Eingesetzt wird das System derzeit bereits von der Principal Financial Group. Wenn deren Vertreter Rentenprogramme verkaufen, unterschreiben die Kunden mit einem Plastikstift auf dem Laptop des Vertreters. pg CZ 14/1996, S. 7 Datenbank-Publisher Grafikpep fŸr Tabellen Mit Webdata lassen sich die Inhalte von Datenbanken jetzt auf einfache Art grafisch aufpeppen und ins Web portieren. Entwickelt wurde Webdata vom kanadischen Grafikspezialisten Corel fŸr PC-basierte Datenbanken wie Access, Excel, Foxpro, 123 oder Dbase. Einsatzfelder sind unter anderem die Visualisierung von Online-Katalogen und Adre§- und Telefonlisten. Durch die UnterstŸtzung des Grafikformats Computer Graphics Interface sind "Live-Generierungen" wŠhrend einer laufende Web-Verbindungen mšglich. Das Programm ist jetzt fŸr einen 30-tŠgigen Test kostenlos Ÿber die Leitseite unter "http://www. corel.com/webdata/lc.html" downloadbar. jj CZ 14/1996, S. 7 KURZ NOTIERT Kooperation: Apple, Netscape und Silicon Graphics arbeiten gemeinsam an einem neuen Datenformat fŸr Moving Worlds, Apples Vorschlag fŸr die Virtual Reality Markup Language. Es soll auf dem 3D-Metafile-Format von Apple aufbauen. UnterstŸtzung: Support Ÿber das World Wide Web fŸr seine Printerserver-Lšsungen bietet Pacific Data Products unter der Netzadresse "http://www.pacdata.com" an. Damit soll es leichter mšglich werden, die Software auf dem neuesten Stand zu halten. Zugriff per Fernseher: Die japanischen Unternehmen Toppan und Marantz haben gemeinsam ein System entwickelt, mit dem sich per Fernseher auf das Internet zugreifen lŠ§t. Das System nutzt CD-Player auf Basis des CDi-Formats, um Spielfilme oder Standbilder abzuspielen. Die Auslieferung des Produkts beginnt im Mai. Datenschutz: Wer im Internet datengeschŸtzte Kommunikation gewŠhrleisten will, mu§ zu eigener VerschlŸsselung greifen. Inhaltliche Manipulation und unbemerkte VerŠnderung der Adressierung von Nachrichten seien bislang ohne weiteres mšglich, bemŠngelte der Berliner Datenschutzbeauftragte HansjŸrgen Garstka. Auch beim Tele-shopping entstŸnden bislang unkontrollierte Datensammlungen Ÿber das Konsum- und Medienverhalten der Nutzer, bemŠngelte Garstka. CZ 14/1996, S. 7 WWW-Konferenz FŸnf Tage Netz pur Vom 6. bis 10. Mai soll Paris zum Mekka der Datenreisenden werden. Frankreichs High-Tech-Schmiede Inria beherbergt dann die fŸnfte internationale World-Wide-Web-Konferenz. Der erste Tag ist fŸr Tutorien reserviert, vom 7. bis zum 9. Mai kommen im technischen Programm Entwickler, Provider und Anwender zu Wort, die, so die Veranstalter, die "Geschichte des Word Wide Web geprŠgt" haben. Am 9. und 10. sind die kleineren und mittleren Unternehmen und ihre Business-Chancen im Web Konferenzthema. Der letzte Tag richtet sich an Web-Entwickler. Anmeldungen sind unter "http://www5conf.inria.fr" mšglich. cz CZ 14/1996, S. 8 TRENDANALYSE Deutsche Unternehmen mšgen Gedrucktes lieber als Online-Informationen Die Chancen der neuen Informationswelt werden auf allen Ebenen unterschŠtzt Auch wenn die Internet-Adressen langsam zur SelbstverstŠndlichkeit auf den Briefbšgen der Unternehmen werden, hat der Cyberspace im Arbeitsalltag noch keinen Platz gefunden. Die mit viel Aufwand betriebenen Internet-Dienste werden kaum genutzt. Ob sie Novell, Hewlett-Packard, Orga, Siemens Nixdorf oder Oracle hei§en, deutsche oder amerikanische Namen tragen: Die Computerfirmen machen sich breit im Internet. Wer etwas auf sich hŠlt, und da scheint sich die Anbietergemeinde relativ einig zu sein, richtet sich komfortabel im World Wide Web ein. Was in den USA schon lŠnger obligatorisch ist, genie§t inzwischen auch hierzulande einen gro§en Zuspruch vor allem bei den Produktanbietern. Dabei sto§en "Gelbe Seiten" im Internet keineswegs schon auf breite Zustimmung bei den Anwendern, so das Ergebnis einer CZ-Trendanalyse. Nur sieben Prozent regelmŠ§ige Nutzer suchen den Online-Kontakt zu den Herstellern. Mehr als drei Viertel der Unternehmen begnŸgt sich mit den klassischen Infos. VorlŠufig dŸrfen die Unternehmen kaum mit dramatischen Zuwachsraten bei den Internet-Kontakten rechnen. Zumindest zŠhlt ihre Klientel zahlreiche GrŸnde auf, weshalb sie digitalen Services skeptisch gegenŸbersteht. Dabei hŠngt die geringe Motivation zum Abruf elektronischer Produkt- oder Dienstleistungsinformationen keineswegs mit der QualitŠt dessen zusammen, was die Anbieter in dem weltumspannenden Datennetz an News, Beschreibungen, Tips, Software-Updates und Patches zur VerfŸgung stellen. Sie sind nach EinschŠtzung von Friedel Schmitte vom Chemiekonzern Bayer sogar "vielfach sehr detailliert, Ÿbersichtlich prŠsentiert und vor allem auch sehr gut brauchbar." Der Internet-Spezialist sieht jedoch im Mitarbeiterkreis "irrationale WiderstŠnde und eine traditionelle KommunikationsmentalitŠt." Die CZ-Erhebung bestŠtigt diesen Eindruck: 88 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen begrŸnden mit "psychologischen Hemmschwellen" das distanzierte Verhalten. Daneben ist fŸr 76 Prozent die schwere †berwindung von Informationsgewohnheiten die zentrale Ursache. Beides dŸrfte aber auch mit Schulungsdefiziten zusammenhŠngen. Zwar registrieren fast drei Viertel der IT-Manager ein unzureichendes Benutzerwissen, gleichzeitig investieren sie jedoch wenig in Schulung. Dazu pa§t das Befragungsergebnis, da§ Internet in den Kommunikationsstrategien der Unternehmen vorerst nur eine Nebenrolle spielt. Und so wundert auch die unzureichende arbeitsorganisatorische Einordnung der meisten ZugŠnge in das Netz der Netze nicht: Internet gilt bei den EntscheidungstrŠgern derzeit noch als Spielwiese. Allerdings kommen auch andere GrŸnde hinzu: das schwierige Zurechtfinden im Netz und die GebŸhren. †berhaupt scheint der elektronische Support den IT-Managern im Moment nur wie Zukunftsmusik in den Ohren zu klingen. Lediglich vier Prozent der Befragten bedienen sich der Herstellerservices. Der Hauptgrund aus Sicht der Anwender: schlechte QualitŠt. FŸr den Bayer-Mann Schmitte sind dies nur vorgeschobene Argumente, "die meist vom Schreibtisch aus und ohne jeden Kontakt zum Internet" entstehen. "Man mu§ einfach bereit sein zu lernen, dann erkennt man auch schnell die Chancen." Wilfried Heinrich CZ 14/1996, S. 8 Suche nach der Stecknadel wird leichter Alle Suchmaschinen auf einen Streich Quarterdeck hat einen Such- und Indizierungsdienst fŸr das World Wide Web vorgestellt, mit dem alle wichtigen Suchmaschinen im Netz abgefragt werden kšnnen, anstatt einzelne Server separat zu durchsuchen. Der Webcompass wurde von Limbex entwickelt und wird von Quarterdeck vermarktet. Sein wichtigster Vorteil: Er kann mehrere Search Engines abfragen. Suchkriterien kšnnen von den Anwendern beliebig gewŠhlt werden. Zu den automatisch abgefragten gro§en Suchmaschinen kšnnen die Anwender weitere ergŠnzen. Bei umfangreichen Ergebnissen sortiert Webcompass die zusammengefa§ten Seiten automatisch nach Unterthemen. Mit dem Programm kšnnen Anwender einen persšnlichen Index der sie interessierenden Themengebiete in einer Datenbank ablegen, die das Format Microsoft Access 2.0 benutzt. Das Programm kann so eingestellt werden, da§ es zu festgelegten Zeiten automatisch Anfragen startet und die bereits vorhandenen Informationen in der Datenbank aktualisiert. Es arbeitet mit allen Netz-Browsern zusammen und lŠuft, so das Unternehmen, bereits auf einem Personalcomputer mit 486er-Prozessor und acht Megabyte Arbeitsspeicher. cz CZ 14/1996, S. 8 Altavista hat fŸnf Millionen Hits tŠglich Java-Applets jetzt einfacher zu finden Louis Monier, Chefentwickler des von Digital Equipment betriebenen Web-Suchsystems Altavista, hat angekŸndigt, da§ sich mit Hilfe der Such- und Index-Funktionen Java-Applets leichter im Netz finden und ordnen lassen. Obwohl das System noch relativ neu ist und bislang hauptsŠchlich per Mund-zu-Mund-Propaganda beworben wurde, verzeichnet Monier mittlerweile tŠglich bis zu fŸnf Millionen Zugriffe unter "http://altavista.digital.com". "Die Leute haben immer behauptet, da§ eine Volltextrecherche auf Web-Seiten nicht mšglich ist. Wir haben bewiesen, da§ es doch geht", beschreibt er die StŠrke seines Systems. Such-Spider und Index laufen auf 64-Bit-Hochleistungs-Servern von DEC mit acht Prozessoren und einem Hauptspeicher von sechs Gigabyte. Die Geschwindigkeit der Rechner ermšglicht einen hochaktuellen Index. Einmal pro Monat durchkŠmmen die Spider das Netz, anschlie§end wird ein neues Verzeichnis aufgebaut. "Andere Suchmaschinen brauchen fŸr die Aufnahme neuer Seiten bis zu einem Jahr", so Monier. Die Abfrage erfolgt Ÿber die VerknŸpfung von Suchbegriffen. Von der Verwendung von Fuzzy Logic hŠlt Monier nichts: "Die Leute suchen im Netz nach konkreten Namen oder Produkten, unscharfe Logik wŸrde keine besseren Ergebnisse bringen." Derzeit denkt DEC Ÿber eine Integration von Altavista in Online-Dienste nach. Das Einklinken von Werbung wie bei manchen anderen Suchmaschinen ist nicht geplant. pg CZ 14/1996, S. 8 Netzticker vom 4.4. - 10.4.1996 Zeitung: Die Wochenzeitung Die Zeit bietet einen InternetZugang zu ausgewŠhlten Artikeln auf der Seite http://www.zeit.de. Neuigkeiten: Meldungen zu Java werden unter "JavaNews", http://blueridge.infomkt.ibm.com/knudsen/javanews.html, chronologisch aufgefŸhrt. Windows: Die "The One-Stop Windows 95 Site" http://www.win95.com wurde um eine Rubrik fŸr Windows NT erweitert. Au§erdem bietet sie sehr gute Informationen zu Windows 95. Kunst: Das "Deutsche Museum fŸr virtuelle Kunst" hat ab sofort unter http://www.mda.de/virtual-art-museum/ seine Pforten gešffnet. Unternehmensinfos: Ab sofort liefert Fujitsu Deutschland unter der deutschen Netzadresse http://www.fujitsu.de Produkt- und Firmeninformationen sowie Links zu Partnern. Wirtschaftsdaten: Seit kurzem bietet Genios im World Wide Web unter http://www.genios.de eine †bersicht Ÿber ihre Angebote mit ausfŸhrlichen Beschreibungen der Datenbanken, Tips fŸr die Online-Recherche und Schnuppermšglichkeiten im Netz. Dienstleistung: Service- und Support-Informationen fŸr HP-Rechner bietet die Dienstleistungsorganisation des Unternehmens unter http://www.hp.com/go/4service an. ZusŠtzlich kšnnen die Anwender auf eine Web-Site zugreifen, die Informationen zu Peripherie, Software und Sicherheitsprogrammen bietet. Hotels: †ber die Netzadresse http://www.hotelchoice ist es mšglich, weltweit nach Hotels zu suchen. Die Zimmer kšnnen per Internet gebucht werden. Speichersysteme: Wer sich Ÿber Disk-Array-Systeme informieren will, findet Ÿber die Seite von STS Storage http://www.sts-storage.com Kurzcharakteristika, die Kriterien fŸr eine Vorauswahl liefern kšnnen. Steuertips: Am 15., 22. und 29. April, jeweils um 19 Uhr, gibt es im Microsoft Network die Mšglichkeit, FachanwŠlten und Steuerberatern in Live-Chats Rechts- und Steuerfragen zu stellen. Brancheninfos: Das elektronische Branchenbuch ist jetzt auch im Internet unter der Adresse http://www.ebb.de zu finden. Es enthŠlt, nach Branchen geordnet, 2,6 Millionen Adressen. Die Abfrage kostet 9,80 Mark fŸr 500 Adressen. CZ 14/1996, S. 8 COMPUTER ZEITUNG IM NETZ cz@ewiko.dfn.d400.de lautet die Redaktionsadresse, unter der alle Mitarbeiter zu erreichen sind. Der Name des Redakteurs in der Subject-Zeile erleichtert die Verteilung. hamburg.bda.de fŸhrt zur Leitseite der Computer Zeitung im World Wide Web. AusgewŠhlte Artikel der jeweils neusten Ausgabe, Schnupperabos und ein kleines Zeitungsarchiv sind hier im Angebot. 100350,747 ist der Compuserve-Anschlu§ der Redaktion, der jedoch von Internet-Teilnehmern als "100350.747@compuserve.com" adressiert werden mu§. Die Redakteurinnen und Redakteure erreichen Sie unter folgenden Nummern: Gabriele Benitz 101512,716, Erich Bonnert 101473,2702, Klaus Geisen 100633,2233, Pia Grund-Ludwig 100350,750, Christoph Hammerschmidt 100436,3662, Achim Killer, 101575,1526, Beate Kneuse 100730,3336, Sabine Koll 101512,715, Marie-Ann Maushart 100536,1516, Susann Naumann 100730,3334, Martin Ottomeier 101472,2660, Rochus Rademacher 101473,2703, Silke Reitemeier 100634,2027, Michael Vogel 101472,3341 und Peter Welchering 100350,745. Fax-on-demand bietet die Computer Zeitung in Zusammenarbeit mit der Dete-Medien unter den Nummern 0190/19 21 40 (Infobahn-Fahrplan), 0190/19 21 39 (Herstellernachweise) und 0190/19 21 41 (Veranstaltungskalender) an. Sechs Sekunden kosten 12 Pfennig. *GENIOS# sorgt fŸr den Zugang zu den gleichnamigen Wirtschaftsdatenbanken via Datex-J, auf denen auch die Computer Zeitung fŸr die Volltextrecherche aufliegt (Gruppenname: cz). Datex-P-Nutzer mŸssen die Netzadresse 452 08 02 01 03 anwŠhlen. CZ 14/1996, S. 9 Server-Hersteller messen sich mit dem Sales-and-Distribution-Modul aus Walldorf SAP-Benchmark erfordert hohen Hardwareeinsatz Der Vergleichbarkeit komplexer Hard- und Softwarekonfigurationen fŸr R/3-Installationen dienen SAP-Benchmarks. Bei deren Ergebnissen ŸberprŸft die SAP, ob sie unter den von ihr definierten Regeln erzielt wurden. Die Werte sind also jederzeit nachvollziehbar. Benchmarks helfen dabei, die Leistung verschiedener Rechner und ihrer Architekturen zu vergleichen. In der kommerziellen Datenverarbeitung haben sich Transaktions-Benchmarks wie die des Transaction Processing Perfomance Concils (TPC) bewŠhrt. FŸr ihr R/3-System hat die SAP eine eigene Testsuite mit sechs Dialog- und einem Batch-Benchmark definiert. Von den drei R/3-Schichten - Datenbankebene, - Applikationsebene und - PrŠsentationsebene untersuchen diese Benchmarks nur die beiden ersten. Dabei kšnnen die beiden Ebenen auf einem (zentrale Konfiguration) oder auf mehreren Rechnersystemen installiert sein. Bisher kamen hšchstens ein Datenbank- und bis zu 80 Applikationsserver sowie ein PrŠsentationsserver, der die Simulation steuert, zum Einsatz. Der SD-Benchmark gehšrt zu den bekanntesten und erregt mit immer neuen Spitzenleistungen die Aufmerksamkeit. Der Name leitet sich aus dem verwendeten SD-Modul (Sales and Distribution) des R/3-Systems ab. Er simuliert die Auftragsabwicklung in einem Unternehmen. Ein Sachbearbeiter meldet sich beim System an und erfa§t einen Auftrag mit fŸnf Positionen. Dann erstellt er den Lieferschein und bucht den Warenausgang. Weiterhin kommen 40 AuftrŠge eines Auftraggebers zur Anzeige. Als nŠchstes wird die Rechnung angefertigt und gebucht. Insgesamt schreibt die SAP fŸr einen Durchlauf 15 Dialogschritte vor. Der vom Benchmark simulierte Sachbearbeiter fŸhrt alle 10 Sekunden eine Transaktion aus; fŸr einen menschlichen Bearbeiter setzt man im Schnitt 30 Sekunden an. Parallel dazu melden sich fŸnf Anwender im System an, die aber nicht arbeiten. Dieser Benchmark-Test belastet sowohl den Datenbank- als auch den Applikationsserver stark und spielt, verglichen mit der Wirklichkeit, die Rolle des schlechtesten Falls. Die Rechnerhersteller versuchen nun, mšglichst viele gleichzeitige Benutzer zu simulieren, wobei die durchschnittliche Antwortzeit unter 1,5 Sekunden liegen mu§. Exemplarisch soll eine Konfiguration aus Cray-Business-Server und Sun-Rechnern darstellen, welcher Aufwand fŸr den SD-Benchmark nštig ist. Als Datenbankserver dient eine Cray CS 6400 mit 40 Supersparc-Prozessoren, von denen aber nur 32 genutzt werden. Der gemeinsame Speicher dieser Prozessoren belŠuft sich auf 5 Gigabyte (GB), der Plattenspeicher auf Ÿber 150 GB verteilt auf etwa 90 Platten. Von den sechs Sun 2000 Applikationsservern sind jeweils zwei Ÿber einen FDDI-Ring verbunden. Sie besitzen je 20 Supersparc-Prozessoren mit 2,5 GB Speicher. Nur diese Konstruktion kann den Datenverkehr bewŠltigen. Die Applikationsserver schicken immerhin 34 000 Datenpakete pro Sekunde an den Datenbankserver. Eine zentrale R/3-Instanz, ebenfalls eine Sun 2000, steuert die Anfragen der verschiedenen Applikationsserver und den Netzwerkverkehr. Die PrŠsentationsschicht mit 1400 Benutzern simuliert ein Sun-1000E-System. In dieser Konfiguration mŸssen die Applikationsserver die dreifache LeistungsfŠhigkeit des Datenbankservers haben. Die Cray ist hierbei zu etwa 65 Prozent ausgelastet, eine Auslastung der Applikationsserver bis zu 98 Prozent akzeptabel. Die Testsysteme anderer Anbieter warten mit Šhnlich hohem Hardwareeinsatz auf. In der Summe boten die Hersteller jeweils zwischen 60 und Ÿber 170 Prozessoren auf. Wird die Zahl der SD-Nutzer mit sechs multipliziert, so erhŠlt man die Zahl der mšglichen aktiven Nutzer. Sie liegt dann zwischen 6000 und 10000 angemeldeten Nutzern. Diese Leistung erzielt aber nicht allein die Hardware. Auch die Datenbanksysteme sind auf parallele Architekturen zugeschnitten und nutzen die Parallelprozessoren effektiv aus. Die Listenpreise fŸr die Benchmark-Systeme liegen etwa im Bereich von zehn Millionen Mark. Sicher gibt es Optimierungspotential. Weitere Verbesserungen sind in der Prozessorgeschwindigkeit, schnelleren Speicherzugriffen und Pufferspeicherhierarchien, den Datenbus-Bandbreiten und besseren Ein-/Ausgabemšglichkeiten, wie paralleles Lesen und Schreiben auf Magnetplatten, zu erwarten. Uwe Harms, Berater fŸr Supercomputing CZ 14/1996, S. 9 †ber Antennen oder Glasfasernetze kommen die Daten ins Haus Telekom testet Techniken fŸr digitale FernsehŸbertragung Die Deutsche Telekom hat zwei Projekte gestartet, mit denen †bertragungstechniken fŸr digitales Kabelfernsehen getestet werden: In SŸdhessen erfolgt die †bertragung Ÿber Glasfaserkabel, in der Region Berlin-Brandenburg Ÿber Antennen. Im Gebiet der Bundeshauptstadt kšnnen ab Sommer 1997 Ÿber digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) auf einem Frequenzkanal mehrere Fernsehprogramme, Hšrfunkprogramme und Online-Dienste Ÿbertragen werden. Die Gesamtzahl der †bertragungskanŠle ist bei diesem Verfahren zwar kleiner als beim bereits standardisierten Digital Video Broadcasting (DVB) Ÿber Satellit oder Kabel, dafŸr kšnnen die Daten problemlos Ÿber Antennen empfangen werden. DVB-T wird zwar schwerpunktmŠ§ig fŸr den stationŠren Empfang eingesetzt, erlaubt dafŸr aber wesentlich hšhere †bertragungsraten als das ebenfalls terrestrische Digital Audio Broadcasting (DAB), das andere FrequenzbŠnder und ein anderes Komprimierungsverfahren fŸr die Daten benutzt. In einem weiteren Projekt baut die Telekom zusammen mit der Stuttgarter Bosch Telecom in SŸdhessen ein Versuchsnetz auf, das neun bisher unabhŠngig voneinander arbeitende Kabelfernsehnetze mit Glasfaserkabeln ringfšrmig verbindet. FŸr die DatenŸbertragung wird das System Diamant eingesetzt, das die Signale in digitaler Form Ÿbermittelt. Zwei oder mehr parallelgeschaltete †bertragungssysteme arbeiten mit einer Datenrate von jeweils 5,4 Gigabit pro Sekunde. Durch den Einsatz dieser Technik werden lŠngere †bertragungsstrecken mit besser SignalqualitŠt mšglich. cz CZ 14/1996, S. 9 GRAFIK: RAID-Level im Vergleich Wer einen RAID-Festplattenspeicher konfigurieren mšchte, tut gut daran, die diversen Levels zu vergleichen und Vorteile gegen Nachteile abzuwŠgen. Beispielsweise kommt RAID-Level 1 (Plattenspiegelung) am teuersten, bietet aber eine gut DatenverfŸgbarkeit. Level 0 (Disk Striping) erhšht die Geschwindigkeit zu Lasten der ZuverlŠssigkeit. Level 6 (doppelte, verteilte Parity-Informationen) bietet die hšchste Sicherheit, die aber mit schlechter Schreib-Performance erkauft wird. Quelle: STS GmbH, Ettlingen CZ 14/1996, S. 10 Kaum ein Anwender will im lokalen Netz Multimedia- oder Client-Server-Applikationen Wer heute zu ATM wechselt, geht dem Flaschenhals im Backbone an den Kragen Analysten, Hersteller und Integratoren hoffen, da§ 1996 endlich der Durchbruch fŸr Asynchronous Transfer Mode (ATM) kommt. Viele Anzeichen sprechen fŸr diese Prognose, doch hat die Hochgeschwindigkeitstechnologie fŸr LANs und WANs weiterhin einige Klippen zu umschiffen. "Das vergangene Jahr war wirklich kein besonders tolles fŸr ATM", resŸmiert Ovum-Analyst Iain Stevenson. Die Schuld an der Misere gibt er konkurrierenden Netzwerktechnologien, die die Aufmerksamkeit der Anwender auf sich gezogen haben (siehe Grafik). Doch der Marktforscher ist zuversichtlich, da§ ATM bis Ende 1996 nennenswerte Erfolge vorzuweisen haben wird. Seine Zuversicht grŸndet sich auf dem Interesse kommerzieller User. "Nachdem bislang nur der akademische und wissenschaftliche Bereich sowie einige wenige Unternehmen mit geschŠftskritischen Applikationen auf ATM umgestellt haben, gibt es nun immer hŠufiger Anfragen aus der Privatwirtschaft", bestŠtigt Chris Unsworth, Marketier beim ATM-Pionier Fore Systems. Doch die wenigsten der interessierten Unternehmen wollen die Technologie in ihrem Corporate Network, weil sich damit Riesenmengen von Daten, Sprache und Video gleichzeitig Ÿbertragen lassen oder weil es die einzige Netzwerktechnologie ist, die nahtlos in lokalen und Weitverkehrsnetzen lŠuft. Vielmehr treibt die meisten Firmen der bevorstehende Kollaps ihres LAN-Backbones zu ATM, wenn die LAN-Segmentierung an ihre Grenze gesto§en und die Netztopologie entsprechend komplex geworden ist. Madge-Networks-Vice-President Martin Taylor glaubt daher, da§ sein Unternehmen mit der Implementierung von ATM im Backbone denn auch in nŠchster Zeit den grš§ten Umsatz machen wird. Paul Ramsbottom, Berater beim Netzwerkintegrator Workplace Technologie, stellt derzeit einen typischen Trend fest: "Firmen kaufen fŸr den Backbone ATM-Zentralvermittlungsswitches und verbinden diese mit ihren vorhandenen Token-Ring- oder Ethernet-Switches. So profitieren sie von der Hochgeschwindigkeitstechnologie, verlŠngern aber gleichzeitig das Leben des Netzes, auf dem der ATM-Layer sitzt." Notwendig ist dafŸr aber eine LAN-Emulationslšsung, da ein Shared-Media-LAN wie Ethernet und Token Ring verbindungslos, ATM hingegen verbindungsorientiert arbeitet. Die LAN-Emulation "linkt" in dem Fall das ATM-Netz, indem sie es dazu zwingt, sich so zu verhalten, wie ein herkšmmliches lokales Netz. "Wer ATM nur im Backbone einsetzt, kratzt allerdings nur an der OberflŠche und nutzt nicht dessen wahren VorzŸge", mahnt Madge-Mann Taylor. John Sedzikowski, Marketing-Mann beim Konkurrenten 3Com, wiegelt ab: "Sobald CAD/CAM-, Multimedia- und Client-Server-Applikationen in den LAN-Verkehr integriert werden, steigen die User auch auf dem Desktop auf ATM um. Dies wird schnell gehen." Um diese Ziel zu erreichen, mŸssen nach Meinung der Experten allerdings die Preise in den Keller gehen. IBM ist hier frech vorgeprescht, indem sie fŸr ihre neue ATM-25-Karte 8285 mit 500 Dollar nur wenig mehr verlangt als fŸr eine entsprechende Ethernet-Karte. Doch auch die noch lŸckenhafte Standardisierung schreckt noch viele Anwender ab. "Auf dem Markt verfŸgbare Switches, NICs oder Adapterkarten der ersten Generation unterstŸtzen vielfach noch nicht die jŸngsten Spezifikationen des ATM-Forums und entsprechen daher nicht ganz dem Standard", warnt Siemens-Mann George Georgiu. Vor allem das Private Network-to-Network Interface (PNNI) fehle in vielen "fertigen" Produkten. Diese Schnittstelle ist allerdings notwendig, damit Switches in Multi-Vendor-Umgebungen eines Corporate Network funktionieren. Auch die Spezifikation fŸr ABR (Available Bit Rate), die einen dynamischen Zugang fŸr augenblicklich im Netz verfŸgbare Bandbreite gibt, ist nur in neueren Produkten implementiert. DarŸber hinaus lŠ§t ATM noch weitere WŸnsche offen: So glaubt Madge-Vize Taylor, da§ Unternehmen einen hšheren Bedarf an der SprachŸbertragung via ATM haben als etwa am Videoconferencing. Doch Produkte, die fŸr eine TopsprachqualitŠt sorgen, wird es nach Aussage von Mitbewerber Newbridge erst in den nŠchsten zwšlf Monaten geben. Und mit einem weiteren Manko haben ATM-User zu leben: Die Entwicklung von Netzwerkmanagementsoftware hinkt weit hinter der fŸr die Hardware zurŸck. Elspeth Wales GRAFIK: Alle reden von ATM, aber niemand kauft es Im Vergleich zu anderen Technologien fŸr das lokale Netz von morgen steht ATM noch nicht allzu hoch in der Gunst der User. Die Analysten von Dataquest gehen allerdings davon aus, da§ sich der Markt in den nŠchsten Jahren krŠftig bewegen wird - un die Preise fŸr Produkte in den Keller gehen. Beispielsweise rechnen sie damit, da§ der Durchschnittspreis fŸr ATM-Adapterkarten zwischen 1996 und 1999 von 1256 auf 585 Dollar sinken wird. Quelle: Dataquest CZ 14/1996, S. 10 Die Verbunddokumenttechnologie Opendoc soll OLE integrieren Mit Objekttechnologie setzt IBM auf einen Zukunftsmarkt Die €ra monolithischer Softwarepakete scheint sich dem Ende zu nŠhern. Der Trend geht zu Standardanwendungen, die sich aus Objekten oder Komponenten modular zusammensetzen - auch bei IBM. Ziel bei Objektsoftware ist es, Anwendungen aus vorgefertigten Softwarekomponenten zusammenzusetzen. Solche Komponenten mŸssen nicht in einer objektorientierten Sprache wie C++ oder Smalltalk codiert sein, sondern kšnnen auch Cobol- oder C-Code enthalten. Zwei Lager stehen sich bei objektorientierten Standards gegenŸber: einerseits die Object Management Group (OMG) als Interessengemeinschaft von Ÿber 500 Firmen, andererseits Microsoft mit VerbŸndeten wie der deutschen Software AG. Die IBM-Technologien SOM und Opendoc basieren auf dem Corba-Standard (Common Object Request Broker Architecture) der OMG. Die OMG entwickelt eine objektorientierte Architektur fŸr verteilte Anwendungen in einer vernetzten heterogenen Umgebung. Auf SOM beziehungsweise der verteilten Variante Distributed SOM (DSOM), der Corba-Implementierung von IBM, basiert Opendoc, ein Konzept fŸr die Erstellung zusammengesetzter Dokumente (Compound Documents). Apple und IBM haben Opendoc bereits als Entwicklungskit ausgeliefert, im Laufe des Jahres ist bei Apple die MacOS-Integration geplant. IBM wird Opendoc in die kommende OS/2-Version integrieren sowie fŸr Windows NT und 95 zur VerfŸgung stellen. Rund 300 Unternehmen haben ihre UnterstŸtzung fŸr Opendoc zugesichert. "OLE von Microsoft als proprietŠrer Standard wird in Opendoc eingebunden", so John Slitz, zustŠndig bei IBM fŸr das Marketing der Objekttechnologie. Das "Distributed Component Object Model" ist der Kern der OLE-Technik. Dieser Mechanismus lŠ§t Objekte zusammenarbeiten, die verschiedene Hersteller in unterschiedlichen Programmiersprachen erstellt haben. "OLE ist eine objektbasierte Architektur fŸr die Integration von Programmkomponenten", stellt Microsofts Gregory Gordon fest. Die nŠchste OLE-Generation soll entsprechend netzwerkfŠhig sein. Die Integration vorgefertigter Komponenten zu einer Anwendung scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. So schŠtzt Input den Markt fŸr Komponentenentwicklung auf rund 200 Millionen Dollar. Mit Steigerungsraten von jŠhrlich 35 Prozent erwartet man einen Milliardenmarkt im Jahr 2000. "Wir helfen, eine neue Industrie aufzubauen", gibt sich IBM-OO-Manager Skip McGaughey daher optimistisch. Achim Scharf CZ 14/1996, S. 10 HIGHLIGHT Farbbildschirm fŸr die Wand Mit einem gro§flŠchigen Plasmabildschirm bietet die Firma Conrac Elektron aus Weikersheim eine neue Alternative zu gro§en Ršhrenmonitoren an. Nur sechs Zentimeter flach ist das Display 4021 UFD und mit 21-Zoll-Diagonale (54 Zentimeter) so gro§ wie ein kleiner Fernseher. Das GerŠt kann als Computermonitor mit Standard-VGA-Grafikkarten betrieben werden. Der Anschlu§ von Videoquellen nach PAL- und SVHS-Norm ist ebenfalls mšglich. Bis zu 260 000 Farben kann das Plasmadisplay darstellen, die Helligkeit Ÿbertrifft marktŸbliche LCD-Monitore. Durch den gro§en Betrachtungswinkel von 140 Grad und die geringe Tiefe sind flexible Einsatzarten mšglich, zum Beispiel als Wandbildschirm. Auch auf grš§ere Entfernungen ist die Bilddarstellung flimmer- und verzerrungsfrei. Die Plasmatechnik ist au§erdem unempfindlich gegen magnetische Beeinflussungen. Als Hauptanwendungen peilt Conrac Informationsanzeigen in FlughŠfen, Bahnhšfen, auf Messen und in Banken an. Denkbar sind aber auch Kontrollterminals in Netzwerken und Steuerungssystemen. Das GerŠt ist im VollgehŠuse oder als Einbauversion lieferbar. Mšglich ist auch ein intelligentes Terminal mit bereits in das GehŠuse integriertem Rechner. bo CZ 14/1996, S. 10 Videodisk folgt CD-ROM zur Jahreswende Philips drŸckt die DVD in den Markt Die Vorstellung eines Prototypen der Digital Video Disk (DVD) mit MPEG2-Audio-Ausgabe nahm Philips auf der Cebit zum Anla§, ihre Produktstrategien nŠher zu erlŠutern. Vor allem im Computersektor haben die NiederlŠnder damit gro§e PlŠne Bei den DVD-Produkten fŸr den Unterhaltungssektor kšnne es jedoch zu Verzšgerungen kommen, weil sich wichtige Verleger noch nicht auf den neuen Standard festlegen wollten. Ohne die UnterstŸtzung der Medienproduzenten will Philips jedoch nicht starten. Im Computerbereich liege man dagegen im Zeitplan, sagte ein Philips-Sprecher. Insgesamt neun Unternehmen hatten sich im Dezember auf einen neuen Standard geeinigt, der deutlich Ÿber die Spezifikation der bisherigen CD-ROM-Technik hinausgeht. Die StandardkapazitŠt einer DVD betrŠgt 4,7 Gigabyte. Sie kann durch eine "Dual Layer" genannte Technik auf 8,5 Gigabyte heraufgeschraubt werden. Beschreibt man beide Seiten der DVD, so nimmt diese bis zu 17 Gigabyte Daten auf - mehr als das 25fache einer normalen CD-ROM. Philips unterscheidet zwischen DVD-ROM fŸr den Computermarkt und DVD-Audio sowie DVD-Video fŸr den Consumer-markt. Bis heute wurden weltweit 600 Millionen herkšmmliche CD-Spieler und 10 Milliarden CDs verkauft. Der Hauptanteil liegt bei den Audio-AbspielgerŠten. DVD wird sich bei dieser installierten Basis erst in einigen Jahren durchsetzen kšnnen. Das Unternehmen erwartet, da§ sich DVD-ROMs als Massenspeicher deutlich schneller verbreiten werden als DVD-Video. Bis zum Jahr 2000 sieht man fŸr die DVD-ROM einen Anteil von zehn Prozent am Gesamtmarkt fŸr optische Laufwerke. Und dieser werde sich auf jeden Fall von 125 Millionen StŸck im Jahr 1995 auf 250 Millionen im Jahr 2000 verdoppeln. Bei den klassischen CD-ROMs will das Unternehmen noch in diesem Jahr zunŠchst ein Achtfach-Laufwerk und in der zweiten JahreshŠlfte ein Zehnfach-Laufwerk vorstellen. Fšrmlich zu explodieren scheint die Nachfrage bei CD-Schreibern. Nach 200 000 verkauften Einheiten im letzten Jahr erwartet Philips 1996 den zehnfachen Absatz. Im dritten Quartal ist ein Laufwerk avisiert, das mit zweifacher Geschwindigkeit schreibt und mit sechsfachem Tempo liest. Im vierten Quartal stehen dann Laufwerke an, die CDs mehrfach beschreiben kšnnen - CD-Rewritable oder CD-Erasable genannt. Anfangs sollen die Medien 20 bis 25 Dollar kosten, wobei relativ schnell mit Preissenkungen zu rechnen ist. Die Industrie erwartet bei beiden Schreibtechniken einen Gesamtverkauf von 20 bis 25 Millionen StŸck im Jahr 2000. Michael Wilde CZ 14/1996, S. 10 Client und Server Idea setzt auf Intranet Eine Produktpalette mit verschiedenen Servern, einer Client-Station und Mangementsoftware fŸr Internet-Anwendungen innerhalb eines Unternehmens hat die amerikanische Idea vorgestellt. Die Einbindung des šffentlichen Netzwerks in betriebsinterne Strukturen, das sogenannte Intranet, will Idea unter anderem durch den Internet-Terminal-Server verwirklichen, der Rechnern mit dem SNA-Standard (System Network Architecture) Zugang zum Internet ermšglicht. FŸr die Internet-Anbindung einer AS 400 sorgt der Internet-Host-Server, die Internet-Client-Station dient als Grafik-Workstation fŸr Web-fŠhige Anwendungen. Die Client-Software Idea-Finder kann eingesetzt werden fŸr Datenzugang, Datentransfer sowie Organisation und Management komplexer Informationen, die etwa aus dem WWW heruntergeladen werden. cz CZ 14/1996, S. 11 Selbst Terminalgegner Microsoft begibt sich zum Rennen um Firmennetze an den Start Beim Netzcomputer verteilen sich die Ambitionen auf Intranet und Internet Obwohl offiziell ein erklŠrter Kritiker der Netzcomputer (NC), hat der Software-MarktfŸhrer Microsoft lŠngst die Ini-tiative ergriffen, um den Trend zum billigen Netzterminal zu nutzen. FŸr organisationsinterne Netze (Intranets) ebenso wie Internet-Anbindungen favorisiert Microsoft jetzt schlanke Client-Terminals mit der Client-Server-Erweiterung Winframe. Die Software, die bereits in Wyses Winterm-GerŠten eingesetzt wird, ist eine Gemeinschaftsentwicklung von Microsoft und Citrix. Das Paket soll in Windows 95 und NT integriert werden. Intranets, bei denen es letztlich darum geht, geschŠftsrelevante Anwendungen auf ArbeitsplŠtze zu verteilen, kšnnen so mit verschiedenen Netztopologien und -schnittstellen realisiert werden. DafŸr sorgt das universelle Multi-User-Protokoll ICA von Citrix. Denkbar sind LANs und WANs ebenso wie Internet-Verbindungen. Die Desktops kommen dabei im Vergleich zu PCs mit minimalen Ressourcen aus. Wyse peilt daher mit den Winterms die kostenbewu§ten Nutzer gro§er Firmennetze an. Da auf Massenspeicher und gro§zŸgige RAM-Ausstattung verzichtet wird, kann der Terminalhersteller die GerŠte schon fŸr 1000 Mark anbieten. Sie fungieren als intelligentes Desktop-Display fŸr grafische OberflŠchen, zum Beispiel Windows oder beliebige Internet-Browser. Alle Anwendungen laufen zentral auf dem Server. †ber das Netz gehen lediglich Eingaben von der Tastatur oder Maus sowie Bildschirmausgaben vom Server an den Client. Zur †bertragung dienen serielle Verbindungen, Ethernet-Schnittstellen oder Modemleitungen. Die gesamte Ressourcenverwaltung und -aktualisierung beschrŠnkt sich auf den zentralen Server. Im Gegensatz zum Terminalansatz von Wyse stŸtzen sich die NC-Konzepte von Sun und Oracle auf wesentlich leistungsfŠhigere und daher teurere lokale Rechner. Hier mŸssen Programme - Java-Applets oder Microsofts Konkurrenzentwicklung Active X - geladen werden. FŸr ihr noch nicht serienreifes Java Device geht Sun von einem Preis um 1000 Dollar ohne Bildschirm aus. Trotz aller Internet-Euphorie stš§t au§erdem die stŠndige Online-Anbindung auf Skepsis. Vor allem in Europa sei die Infrastruktur fŸr Internetbasierte NC-Konzepte noch zu schwach und zu teuer, lauteten die Kommentare auf der Cebit. Trotzdem hŠlt eine ganze Reihe von Anbietern jetzt die Zeit der NCs fŸr gekommen. Mit der Client-Server-Lšsung ICA operieren Insignia Solutions, NCD und Tektronix: Damit kšnnen Unix-Workstations oder X-Terminals in bestehende Netze eingebunden werden und Windows-Anwendungen nutzen. Ganz aufs Internet setzt hingegen Apple mit dem neuen Pippin. Der kleine PowerPC-Rechner mit sechs Megabyte RAM und Modem wird an TV-GerŠte angeschlossen. Betriebssystem - ein vereinfachtes Mac-OS - und Anwendungen kommen von einer CD-ROM mit proprietŠrer Dateistruktur. Der Aufruf von Internet-Seiten und -Anwendungen ist mšglich, Downloads allerdings nicht, da die Festplatte fehlt. Verkauft wird Pippin bisher nur vom Lizenznehmer Bandai in den USA und Japan fŸr rund 600 Dollar. Ein Šhnliches Vehikel fŸr die Datenautobahn hŠlt Philips bereit, nur fehlt beim CD-i-Paket fŸr rund 400 Mark der Computer všllig: ein Compact-Disk-Spieler (CD-i) mit Modem, TV-Anschlu§, Software-CD und einem Zugang bei einem deutschen Internet-Provider. Allerdings dauerte selbst beim geŸbten Philips-Mitarbeiter die Eingabe einer Internet-Adresse mit Hilfe der auf dem TV eingeblendeten Tastatur und der Maus geraume Zeit. bo CZ 14/1996, S. 11 KURZ NOTIERT - KOMMUNIKATION ISDN aus der Ferne: Einen ISDN-Router fŸr den Hochgeschwindigkeitszugriff von einer Au§enstelle auf die Zentrale gibt es vom US-Hersteller Shiva. Der Spider-Integrator Atto Plus verfŸgt Ÿber eine maximale Bandbreite von zwei Megabit pro Sekunde. Er ermšglicht auch den Anschlu§ ans Internet. Datenkommunikation: Mit drei Softwarepaketen fŸr Unix-Umgebungen ergŠnzt die MŸnchner Firma Eicon ihr Angebot. Die Produkte ermšglichen es, Unix-Server zu einem IP-Router aufzurŸsten, Unix-Applikationen Ÿber X.25 zu verbinden und von Unix- Servern auf IBM-Hosts zuzugreifen. VerschlŸsselte Nachrichten: Das neue V.34-Modem Sportster von U.S. Robotics ist zusŠtzlich auch Fax und Anrufbeantworter mit zehn verschiedene Mailboxen. Um vertrauliche Nachrichten zu schŸtzen, ist der Zugriff pa§wortgeschŸtzt. Die †bertragungsgeschwindigkeit von Sportster betrŠgt 28 800 Bit in der Sekunde. Kommunikations-, Fax- und Voice-Software werden mitgeliefert. Lizenziert: Die Enterprise-Internetworking-Produkte von Cisco werden jetzt auch von dem kalifornischen Wide-Area-Network-Spezialisten Network Equipment Technologies als Bestandteil eigener Lšsungen vertrieben und technisch unterstŸtzt. Hochgeschwindigkeit: Bis zu zwei Megabit in der Sekunde kšnnen mit der neuen HDSL-Technologie (High Bitrate Digital Subscriber Line) von Siemens Ÿber Kupferleitungen Ÿbertragen werden. Die neuen GerŠte stellen zwei Schnittstellen mit je nx64 Kilobit zur VerfŸgung. FŸr die volle Leistung werden zwei verdrillte Kupferpaare benštigt. Sichere Daten: Automatische und gesicherte DatenŸbertragung Ÿber šffentliche Netze ermšglicht Tel96++ der franzšsischen Telelogos. Das System gibt es sowohl als Server-Modell fŸr DOS, Unix SCO, AIX, HP/UX und Prologue, als auch als Modell fŸr stationŠre Datenstationen oder fŸr mobile Computer, auf denen DOS, Windows 3.x, Unix SCO und AIX lŠuft. Das System kontrolliert dabei ein- und ausgehende "Anrufe". Virtuell: Netzwerkspezialist 3Com hat ein neues Softwarepaket zur Verwaltung und Analyse kompletter Netze entwickelt. Network Monitoring and Analysis basiert auf dem RMON-Standard. CZ 14/1996, S. 11 Corel Corporation und Star Division Office-Programme werden Web-fŠhig Mit Produkten fŸr das Internet-Publishing zielen Corel und Star Division auf zusŠtzliche Marktanteile. Die Hamburger Star Division macht ihr neues Office-Paket Star Office 3.1 Internet-fŠhig. Die drei Programme Starwriter, Starcalc und Stardraw unterstŸtzen zahlreiche Netscape-Plug-ins und verfŸgen Ÿber Import- und Exportfilter fŸr die Seitenbeschreibungssprache HTML 3.0. Anwender kšnnen mit Star Office Hyperlinks nicht nur fŸr ganze Dokumente anlegen, sondern auch fŸr einzelne AbsŠtze, Tabellenzellen oder Grafikelemente einrichten. Bei jedem Zugriff einer Star-Office-Anwendung auf das Web werden die Dokumente automatisch aktualisiert. Mehrere Anwender kšnnen so Ÿber Internet oder Intranet dasselbe Dokument bearbeiten. Star Office 3.1 gibt es seit April fŸr Windows 3.1, NT und 95 zum Preis von 500 Mark sowie fŸr OS/2 und Power Macintosh. Diverse Unix-Varianten sollen folgen. Ab Mai lassen sich Java-Applets in Star Office integrieren. Auch der Ventura Publisher 6.0 der kanadischen Corel wird Java- und HTML-Dokumente erstellen kšnnen. Der integrierte Corel CD-Creator erlaubt Anwendern, ihre Dokumente direkt auf CD-ROM zu publizieren. Die existierende Alphaversion des Ventura Publishers soll noch 1996 Marktreife erlangen. Nach dem Aufkauf von Wordperfect arbeiten die Kanadier mit Hochdruck an ihrem Office-Paket Corel Office 7 fŸr Windows 95 und NT, das Ende Mai fertig sein soll. Schon im April gibt es die Internet Product Suite, die auch Corels Webdesigner und Macromedias Backstage Designer umfa§t. Der Anwender bekommt hier ein komplettes HTML-Authoring-Toolkit, mit dem er Web-Seiten editieren und Datenbanken einbinden kann - auch aus Client-Server-Umgebungen. mv CZ 14/1996, S. 14 Neue Telefongesellschaften werden fŸr ein Tarif-Wirrwarr in Deutschland sorgen Umleitungen im Netz bringen geringere Telefon- und DatenŸbertragungskosten Experten rechnen mit komplizierteren Tarifen, wenn sich der Telecommarkt 1998 šffnet. Damit Mitarbeiter im Unternehmen fŸr die Sprach- und DatenŸbertragung die jeweils billigste Lšsung wŠhlen, lŠ§t sich in TK-Anlagen das sogenannte Least Cost Routing implementieren. Auf dem Telekommunikationsmarkt wird es komplizierter: Bei einem Anbieter sind GesprŠche nach Asien besonders gŸnstig, beim anderen OrtsgesprŠche nach zwšlf Uhr und beim dritten ein Anruf von Gro§stadt zu Gro§stadt. Sich all dies zu merken, ist unmšglich. Gro§e Unternehmen mit Corporate Networks haben es da leichter. Ihre Telekommunikationssysteme stellen automatisch die jeweils gŸnstigste Verbindung her. Schon heute sorgt die Software neuer TK-Systeme dafŸr, da§ die firmeneigene oder angemietete Infrastruktur bestmšglich ausgenutzt wird, selbst wenn man eine Rufnummer aus dem šffentlichen Netz gewŠhlt hat. In Zukunft kann sich das TK-System in das Netz der jeweils gŸnstigsten Telefongesellschaft einwŠhlen. Diese Leitweglenkung, Least Cost Routing gekannt, reduziert die Telefonkosten, zumal das TK-System erkennt, welche Strecken das eigene Netz umfa§t, in denen keine Verbindungskosten entstehen. Im einfachsten Fall hat ein Unternehmen eine eigene Festverbindung, beispielsweise vom Firmensitz in Stuttgart zur Niederlassung in Kšln. Will ein Mitarbeiter von Stuttgart nach Bonn telefonieren, so wŠhlt er die Bonner Rufnummer mit Vorwahl. Das TK-System erkennt, da§ das GesprŠch Ÿber die eigene Leitung nach Kšln und erst dann Ÿber das šffentliche Netz von Kšln nach Bonn laufen kann. Der Teilnehmer merkt von diesem Vorgang nichts. Es entstehen nur die Kosten fŸr ein GesprŠch von Kšln nach Bonn. GrundsŠtzlich ist dieses Prinzip auch in weltweiten Netzen mšglich. Meist sind private Netze sogar komplexer; mit den gemieteten oder gekauften eigenen Leitungen werden viele Standorte und damit viele TK-Anlagen verknŸpft. Um von Stuttgart nach Bonn zu telefonieren, stehen dann mehrere Strecken innerhalb des eigenen Netzes zur VerfŸgung. Ist die kŸrzest mšgliche belegt, spielt das System alle Alternativen durch und findet im Zweifel selbst im Zickzack durch das private Netz einen Weg fŸr das Telefonat. Sollte bei jeder mšglichen Alternative ein StŸck des Verbindungswegs belegt sein, wird das GesprŠch ins šffentliche Netz der Telekom und wieder in das Firmennetz gelenkt. Welcher Streckenverlauf genutzt wird, bestimmt das zentrale Netzmanagement, das zu jeder Zeit einen †berblick Ÿber die Auslastung des Corporate Networks hat. Die Leitweglenkung hat damit drei entscheidende Vorteile: Erstens senkt sie die GesprŠchskosten, indem Verbindungen so lange wie mšglich innerhalb des eigenen Netzes geleitet werden. Zweitens schafft sie zusŠtzliche Sicherheit, indem sie bei etwaigen Stšrungen im eigenen Netz sofort auf das šffentliche Netz zurŸckgreift. Und drittens ermšglicht das Least Cost Routing eine optimale Auslastung der firmeneigenen Telekommunikationsinfrastruktur. Dies bedeutet auch, da§ Spitzenzeiten abgefedert werden und Mietleitungen nicht auf Maximalbelastungen ausgelegt werden mŸssen. Ihre LeistungsfŠhigkeit kann also auf eine Durchschnittsbelastung zugeschnitten sein, was die Kosten deutlich senkt. Insgesamt lassen sich in firmeneigenen Netzen in Verbindung mit Least Cost Routing die Kommunikationskosten um bis zu 25 Prozent senken. Walter Lšffler, Leiter Marketing der Alcatel Business Systems Deutschland GmbH GRAFIK: Geld sparen mit Least-Cost-Routing Ein Beispiel fŸr die Funktionsweise des Least-Cost-Routing: WŠhlt die Corporate-Network-Nebenstelle 5323 die Rufnummer des Teilnehmers B in Berlin, entscheidet die Software, welchen Weg das GesprŠch oder die Daten im Netz nehmen. In der Regel wird die Verbindung an der "kostengŸnstigsten" Stelle vom privaten ins šffentliche Netz geleitet. So kann die Verbindung durchaus Ÿber den Corporate-Network-Standort Frankfurt/M. geschaltet werden. Quelle: Alcatel CZ 14/1996, S. 14 KURZ NOTIERT - SOFTWARE Benchmark: Ihre Datenbank Adabas D hat die Software AG dem SD-Benchmark der SAP unterzogen. Zusammen mit einem Alphaserver 8400 5/300 von DEC erzielte sie eine durchschnittliche Antwortzeit von 1,44 Sekunden bei 1700 Benchmark-Nutzern. Entwicklungshilfe: FŸr die plattformŸbergreifende Entwicklung von grafischen Benutzerschnittstellen (GUIs) gibt es das UIM/X-Crossplatform-Toolset 2.0 von Visual Edges. Die Werkzeugsammlung wird von Hewlett-Packard, Bšblingen, vertrieben. Zusammen mit CPT 2.0, einer Bibliothek fŸr GUI-Objekte verschiedener Plattformen, lassen sich mit UIM/X Schnittstellen fŸr Anwendungen unter OSF/Motiv und Microsoft Windows entwickeln. Jahr 2000: Mit dem Tool Estimate 2000 kšnnen Unternehmen, die MVS-Cobol-, Assembler- oder PL/1-Anwendungen nutzen, eigenstŠndig den Umfang der erforderlichen €nderungen fŸr die Datumsumstellung bei der Jahrtausendwende ermitteln. Estimate 2000 gibt es bei der US-amerikanischen Viasoft, Phoenix. MAS90: IBM erweitert die Standardsoftware MAS90 um das Personalmanagementsystem Personal/400. Das Produkt der Schweizer Soreco, Schwerzenbach, Ÿbernimmt die gesamte Personaladministration von der Stammdatenverwaltung Ÿber AnstellungsvertrŠge bis hin zur Lohnabrechnung. Archivierung: Der optischen Archivierung im SAP-Umfeld dient die Scan View plus R/3-Edition. Das Dokumentenmanagement- und Archivierungssystem der Daa, HŸgelsheim, zielt vor allem auf mittelstŠndische Anwender. Alle gespeicherten Belege, SchriftstŸcke und Dokumente sind direkt am SAP-Arbeitsplatz abrufbar. Datensicherheit: Eine neue Schnittstelle fŸr R/3 erlaubt die Integration von Sicherheitsprodukten in die umfassende Standardsoftwarelšsung. Durch die Implementierung der Generic Security Services API (GSS-API) des Standardisierungsgremiums Internet Engineering Task Force (IETF) kšnnen Anwender diejenigen Produkte einsetzen, die sie bevorzugen. Die ersten von der SAP zertifizierten Sicherheitsprodukte werden Kerberos und Secude sein, die ab dem vierten Quartal verfŸgbar sind. Barcode: Ein neues Softwarepaket von Hand Held Products erleichtert die Erstellung von Anwendungen fŸr Barcode-GerŠte. Batch Simplicity for Windows erlaubt Programmierern die Benutzung von ANSI-C-Code. Ein grafisches Interface dient darŸber hinaus der Erstellung von Eingabemasken. Besserer Navigator: Die QualitŠt ihrer Internet-Produkte will Netscape durch den Einsatz von Purify verbessern. Das Testwerkzeug von Pure ermittelt Fehler wŠhrend der Laufzeit. Netscape wird die Windows-NT-Variante zur Entwicklung ihrer Windows-Produkte einsetzen. Das Unternehmen ist damit Betatester fŸr Purify unter Windows NT. Bundling: Softwareanbieter Lotus liefert kŸnftig die OEM-Versionen der BŸrokomplettlšsung Smartsuite 96 und der Textverarbeitung Word Pro 96 fŸr Windows 95 und Windows 3.1 zusammen mit dem Compuserve Information Manager (Win CIM) aus. Dies vereinbarten jetzt Lotus und Compuserve Deutschland. VertriebsunterstŸtzung: Eine Software fŸr die Angebotserstellung im Maschinen- und Anlagenbau hat die Monforts-Service-Gesellschaft, Mšnchengladbach, in Zusammenarbeit mit der UniversitŠt Paderborn entwickelt. Mit Makomo-PC fassen Vertriebsmitarbeiter Einzelkomponenten und Baugruppen zu kompletten Funktionseinheiten zusammen. Das Programm stellt damit eine BrŸcke zwischen Vertrieb und Konstruktion her. CZ 14/1996, S. 14 B†CHER Arne Burmeister: Der Einstieg in Unix. Hanser Verlag, 180 Seiten, 36 Mark Arne Burmeister beschrŠnkt sich in seinem Buch auf das Wesentliche, um das umfangreiche Thema Unix fŸr Einsteiger verstŠndlich zu behandeln. Er stellt die fŸr den Anwender wichtigsten Unix-Befehle und -Anwendungen kurz vor und erlŠutert ihre Verwendung an einfachen Beispielen. Da keinerlei Vorkenntnisse vorausgestzt werden, beginnt das Buch damit, dem Leser zu erklŠren, wie man sich auf einem Unix-System einloggt. Danach werden die Eingabe von einfachen Befehlen, der Umgang mit Dateien und die grundlegenden Eigenschaften der verschiedenen Shells besprochen. Ein Abschnitt behandelt die Bearbeitung von Textdateien, in dem vor allem Editoren - vi, emacs, xedit - und einige verwandte Dienstprogramme vorgestellt werden. Der Autor geht auch auf Netzwerke ein, erklŠrt die bekannten Anwendungen, wie E-mail oder verteilte Dateisysteme, und erwŠhnt auch das Internet. Im Kapitel Ÿber die grafische OberflŠche X11, die heute auf allen Unix-Rechnern installiert ist, werden die wichtigsten Anwendungen und die einfachen Konfigurationsmšglichkeiten beschrieben. Neulingen, die sich mit einem Unix System konfrontiert sehen, beantwortet Burmeister die dringendsten Fragen, zu denen ein AnfŠnger in der normalen Unix-Dokumentation die Antworten entweder gar nicht oder nur per Zufall findet. Jšrg Stadler Ryan Stansifer: Theorie und Entwicklung von Programmiersprachen. Prentice Hall Verlag, 55 Mark Das Buch besteht sowohl aus gut lesbaren, im Plauderton geschriebenen Abschnitten als auch aus "harten" Theorieteilen, deren LektŸre durch die oft falsche †bersetzung noch zusŠtzlich erschwert wird. †ber die Sprachprobleme hinaus macht die oft extrem knapp dargestellte Theorie das Lesen schwierig - die Chomskyschen Sprachhierarchien werden beispielsweise nur auf einer knappen Seite behandelt. Fazit: Das Buch von Ryan Stansifer ist allenfalls im englischen Original lesbar. Stephan Hoffmann CZ 14/1996, S. 14 Staffware stellt ihre neuen Produkte vor Workflow bindet mobile Nutzer ein Workflow-Anbieter Staffware aus Sulzbach erweitert seine Angebotspalette um Produkte fŸr Windows, OS/2 und den Offline-Einsatz. Die Server-basierten Programme kšnnen sowohl einfache ArbeitsablŠufe auf Abteilungsebene als auch komplexe, Ÿber mehrere Netzwerkknoten laufende VorgŠnge bearbeiten. Zur Optimierung von ArbeitsablŠufen kommt das Tool Structware fŸr die Vorgangssimulation zum Einsatz. Dessen neue Version fŸr Windows 3.11, 95 und NT erlaubt es Anwendern wie Organisatoren oder Logistikspezialisten auch ohne Programmierkenntnisse GeschŠftsvorgŠnge zu entwickeln. GeschŠftsproze§modelle in Structware bestehen aus TŠtigkeitsschritten oder Aktionen sowie Ressourcen- und Resultatsstellen, die grafisch miteinander verknŸpft sind. Eine Simulationskomponente erlaubt es, bestimmte Kenngrš§en wie Ablauf, Kosten und Durchlaufzeiten zu ŸberprŸfen. Den Ablauf der Proze§modelle visualisiert eine Animation, die den Proze§ auch auf Konsistenz prŸft. AussagekrŠftige Symbole fŸr Ressourcen wie PCs und Mitarbeiter nehmen den Modellen ihren abstrakten Charakter. Ebenfalls neu ist das grafische Management-Report-Tool Staffware EIS (Executive Information System). Es realisiert standardisierte Abfragen und den Abruf individueller Informationen. Eine Momentaufnahme zeigt die aktuelle Mitarbeiterauslastung. Das Produkt Staffware Workflow, das es nun fŸr Windows NT gibt, integriert verschiedene bestehende Anwendungen, Standardprogramme und Rechnerwelten. Ab dem zweiten Quartal dieses Jahres soll eine Offline-Client-Version verfŸgbar sein. UnabhŠngig vom unternehmensweiten Netz lŠ§t sich Staffware Portable auf einem 586er-Notebook oder -PC unter Windows NT einsetzen. Ohne Online-RŸckgriff auf Informationen des Unternehmensnetzes kšnnen damit Workflow-VorgŠnge abgearbeitet werden. Die Daten aktualisiert ein Zentralserver automatisch, nachdem sich der Client zum Datenabgleich angemeldet hat. Ein Au§endienstler hat so die Mšglichkeit, VertragsabschlŸsse anzusto§en oder spezifisches Fachwissen abzufragen. Doch nicht nur die Windows-Welt hat es Staffware angetan: Mit IBM will das Unternehmen im Rahmen des Solution Developer Operations Program die Staffware-Produkte nach OS/2 portieren. Die bis jetzt von Staffware verfolgte UnterstŸtzung des Microsoft-Standards OLE2 wird dabei um Opendoc-FunktionalitŠt erweitert. Detlev Karg CZ 14/1996, S. 15 Computer-to-paper-Technik macht Kleinstauflagen und persšnliche Exemplare rentabel Von der Postwurfsendung bis zum Unikat - dem Digitaldruck ist kein Job zu schwer Filme, Platten, Registerregelungen - diese zeitaufwendigen Produktionsschritte sind fŸr kleine Auflagen farbiger Drucksachen Vergangenheit. Nach Computer-to-film und Computer-to-plate steht Layout- und Druckereibetrieben mit der Computer-to-paper-Technologie eine kleine Revolution ins Haus. Ohne Zwischenschritte und nennenswerte RŸstzeiten werden Akzidenzen wie BroschŸren, Hauszeitschriften, Overhead-Folien und Werbedrucksachen von digitalen Druckmaschinen in kŸrzester Zeit direkt aus dem Rechner heraus produziert. Da die digitalen Druckvorlagen bei den meisten Modellen direkt auf den Druckkopf Ÿbertragen werden, sind €nderungen bis zur letzten Sekunde mšglich. Ein weiterer Vorteil dieser Technik ist die Produktion personalisierter und individualisierter Drucksachen, da jede Seite bei voller Druckgeschwindigkeit abweichend von der vorhergehenden und der nachfolgenden produziert werden kann. HŠufiger benutzte Druckvorlagen werden fertig gerastert gespeichert und kšnnen bei Bedarf aufgerufen und nachgedruckt werden. StandardmŠ§ig werden Postscript-Dateien verwendet, die je nach Druckmaschine beim Endprodukt Auflšsungen von bis zu 800 Punkten pro Zoll (dpi) erreichen. Ein Punkt kann modellabhŠngig in 16 bis 36 Abstufungen pro Farbe aufgebracht werden, so da§ in Kombination mit der konventionellen Rasterung Druck- und BildqualitŠten entstehen, die mit Offset-Drucksachen bei 2400 dpi vergleichbar sind. Ebenfalls herstellerabhŠngig ist die Art der verwendeten Farben; es kommen sowohl Trocken- als auch FlŸssigfarben zum Einsatz. Im ersten Fall wird das farbige Tonerpulver mittels Elektrofotografie und LED-Technik von einem digital gesteuerten Druckkopf auf das Medium Ÿbertragen. FlŸssige Farben gelangen von der ebenfalls digital initialisierten Druckplattentrommel auf ein Drucktuch. Dort polymerisiert die Farbe bei 80 bis 85 Grad Celsius und wird vollstŠndig auf Papier Ÿbertragen. Auf der Cebit zeigten fŸnf Hersteller ihre Produkte. Die Maschinen von IBM (System 3170) und Agfa (Chromapress) arbeiten mit einer Papierrollenbreite von bis zu 320 Millimeter. Beide verwenden die Druck-Engine der DCP-1 von Xeikon, daher sind die technischen Daten recht Šhnlich: Mit 600 dpi Auflšsung bei einem maximalen Seitenformat von A3 kšnnen pro Minute 35 A4-Seiten beidseitig bedruckt werden. Verarbeiten lassen sich gestrichenes, ungestrichenes oder Naturpapier sowie Folien und Haftetiketten. Die parallele Bearbeitung weiterer DruckauftrŠge, das Parallel- RIPen, ist bei IBM und Xeikon optional mšglich, bei Agfa dagegen Standard. Je vier einander gegenŸberstehende Druckkšpfe bedrucken das Papier beidseitig in einem Durchgang mit den Proze§farben Cyan, Magenta, Yellow und Black. Alle drei Modelle arbeiten mit Trockenfarben. FlŸssigfarben verwendet dagegen die E-Print-1000 des niederlŠndischen Herstellers Indigo. Die mit Hilfe der Elektro-Ink-Technologie erreichte Auflšsung liegt bei 812 dpi, eine patentierte BildschŠrfenverbesserung ermšglicht sogar Drucksachen im Offset-Look. Der maximale Druckbereich der Bogen-druckmaschine liegt bei 308 mal 437 Millimeter. Im Gegensatz zu allen anderen Modellen kšnnen Schmuckfarben als fŸnfte und sechste Farbe optional verwendet werden. Im †bergangsbereich zwischen klassischem Offset- und dem Digitaldruck liegt die Quickmaster DI 46-4 der Heidelberger Druckmaschinen AG. Die Bogenoffset-Druckmaschine arbeitet mit digital erzeugten Foliendruckvorlagen. Von der letzten Speicherung des Bitmusters bis zum Start eines Druckauftrags vergehen daher rund zwšlf Minuten. Wahlweise werden Auflšsungen von 1270 oder 2540 dpi erreicht. Die Maschine bedruckt bis zu 10 000 Bšgen pro Stunde. Da immer noch Druckvorlagen nach dem klassischen Folienverfahren hergestellt werden mŸssen, ist individualisiertes Drucken einzelner Bšgen wŠhrend des Druck-ablaufes jedoch nicht mšglich. Hubert Rasig CZ 14/1996, S. 15 GeschŠftsprozesse umfassend abbilden IDS entwickelt eine Gesamtarchitektur Die Integration ihrer Produkte zu der Gesamtarchitektur "ARIS - House of Business Engineering" plant die IDS Prof. Scheer, SaarbrŸcken. Hierzu entwickelt sie eine eigene Anwendungssoftwarefamilie und eine Workflow-Komponente. Die neue Architektur besteht aus vier aufeinander aufbauenden Ebenen. In der Designphase dient das ARIS-Toolset dazu, GeschŠftsprozesse zu beschreiben. Um mšglichst viele Branchen abzudecken, entwickelt IDS weitere Referenzmodelle. Mit einer Simulationskomponente im ARIS-Toolset und dem Werkzeug ARIS-Promt lassen sich die auszufŸhrenden GeschŠftsfŠlle in der zweiten Ebene bewerten und planen sowie Zeit, Kosten und KapazitŠten abschŠtzen. Eine neu zu entwickelnde Workflow-Komponente steuert im nŠchsten Schritt die GeschŠftsprozesse Ÿber mehrere Anwendungssysteme hinweg. Sie wird Schnittstellen zu verschiedenen Softwareprodukten beinhalten, etwa zu R/3 und den IDS-eigenen Anwendungen. Die Softwarelšsungen ARIS-Applications stellen die vierte Ebene dar. Ihre Konfiguration leitet sich aus den branchenbezogenen Referenzproze§modellen ab. Die erste Lšsung ist ein Leitstand fŸr die Fertigungslogistik. Produkte fŸr die Bereiche Gesundheitswesen, Energieversorgung, šffentliche Verwaltung, Proze§industrie und stŸckorientierte Fertigung sollen folgen. Die deutsche IDS ist ein international renommierter Anbieter von Business-Process-Reengineering-Werkzeugen. In einer Kooperation mit der SAP dient das ARIS-Toolset als Modellierungstool zur Erstellung des R/3-Referenzmodells. mo CZ 14/1996, S. 15 Internet-Directory-Service ist Startprodukt Banyan segelt mit im Intranet-Boom Banyan, Entwickler fŸr Netzwerklšsungen gro§er Unternehmen, sieht die Zukunft seiner Produkte vor allem im Intranet-Bereich angesiedelt. Mit den Directory- und Messaging-Services ihres Netzwerkbetriebssystems Vines sehen die Amerikaner sich als interessanten Partner fŸr andere Anbieter von Internet- und Intranet-Lšsungen. Bedient wird dieser Markt kŸnftig vom neuen Unternehmenszweig Coordinate.com, der bereits einen Internet Directory Service namens Switchboard entwickelt hat. Das Produkt setzt auf Banyans Directory Service Streettalk auf, kann Millionen von Namen und Attributen verarbeiten und in Sekundenschnelle vom Benutzer gesuchte Adressen finden. Auch die Kooperation mit Attachemate verstŠrken die Amerikaner. Der Remote LAN Node (RLN) soll vollen Vines- und Streettalk-Support erhalten. DarŸber hinaus wird die Netzwerk-Company das jŸngste Attachemate-Produkt, Emissary TCP Server, als ihr 32-Bit-Host-Gateway vermarkten. Auch sollen "Extra! Personal Client" und "Extra! Office Client" den Host-Zugang via Banyans Base- und Advanced-3270-SNA-Services unterstŸtzen. Konrad Buck CZ 14/1996, S. 16 Mehr als eine Million Mal wurde der Player von Macromedia bereits heruntergeladen Die Shockwave-Technologie bringt Leben und Schnelligkeit in statische Web-Seiten Als das US-amerikanische Softwareunternehmen Macromedia im Dezember 1995 erstmals Shockwave vorstellte, Šnderte sich in weniger als drei Monaten der statische Charakter der Seiten im World Wide Web. Multimedia hatte Einzug gehalten, Animationen und Tšne benštigten keinen vorherigen, teuren Download. Mšglich geworden ist diese sanfte Revolution durch die freie Distribution der Shockwave-Plug-in-Tools von Macromedia fŸr den Web-Browser Navigator 2.0 von Netscape. Seit Ende letzten Jahres wurden mehr als eine Million Kopien der Shockwave-Player fŸr Windows und Mac von der Macromedia-Homepage heruntergeladen. UnterstŸtzend kam hinzu, da§ Macromedia die Nummer 1 im Markt der Multimedia-Autorenprogramme ist. Mehr als 300 000 Anwender setzen heute Macromedias Key-Produkt, den "Director" ein. Mit "Shockwave fŸr Director" haben sie nun erstmals auch das passende Werkzeug, um ihre Multimediaanwendungen problemlos in das WWW zu integrieren. Heute gibt es bereits Tausende Adressen, die auf die Dynamik "geshockter" Bilder, Animationen und Sound-Clips bauen. In der neuen Version des Directors 5.0 fŸr Windows und Mac ist die Shockwave-Technologie integriert, und viele Experten sind sich einig, da§ Director 5.0 prŠdestiniert ist, Multimediaplattform fŸr das Internet zu werden. Bekannte "Shock-Beispiele" finden sich bei Intel ("www.intel.com"), United Airlines ("www.giantstep.com"), Viacom New Media ("www.viacomnewmedia.com"), General Motors ("www.gm.com"), Computalk ("www.computalk.com") und Computer Show ("www.hola.com"). Internet-Surfer kšn-nen von Macromedias Home-Page ("http://www.macromedia. com") mehr als 200 geshockte Adressen direkt aufrufen. Mit Shockwave lassen sich Director-Filme im WWW abspielen. Die mit Director erstellten Anwendungen werden genauso wie Texte oder Grafiken in die Web-Seiten integriert. Um dies zu ermšglichen, braucht der Anwender ein Tool, das die Filme komprimiert. Das Tool "Afterburner" ist in Director 5.0 integriert. Damit kšnnen die mit Director erstellten Applikationen so stark komprimiert werden, da§ sie bei entsprechender †bertragungsrate wenige Sekunden nach Aufruf der Web-Seite bereits ablaufen. Der "Player", um die mit Shockwave komprimierten Director-Files abspielen zu kšnnen, ist im Navigator 2.0 von Netscape integriert. Was Shockwave fŸr Director leistet, gibt es jetzt auch fŸr das Grafikprogramm von Macromedia: Shockwave fŸr Freehand. Damit kšnnen Grafiker und Designer ihre Arbeiten ins WWW stellen. Der Clou: Die mit Shockwave fŸr Freehand bearbeiteten Grafiken besitzen das gleiche "Look and feel" wie das Original. Denn die Freehand-Zoomfunktion bis zu 25 500 Prozent (bei den Formaten GIF und JPEG fehlt sie) wird von Shockwave unterstŸtzt. Anwender kšnnen also geshockte Grafiken in der WWW-Seite genauso betrachten wie bei der Originalsoftware. Grafiken mŸssen aus GrŸnden der Performance nicht mehr sehr klein gehalten werden. Die Shockwave-Technologie wurde von Microsoft, Netscape, Navisoft und Silicon Graphics fŸr ihre Internet-Browser oder Authoringtools adaptiert. Der Player von Macromedia ist eine plattformŸbergreifende Multimedia-Playback-Software, die PortabilitŠt fŸr PCs, das Internet und die interaktiven TV-Netze bietet. Entwickler brauchen nur einmal zu produzieren und kšnnen Ÿberall abspielen. Macromedia bietet das Bundle "Director Multimedia Studio" fŸr 2869 Mark an. cz CZ 14/1996, S. 16 KURZ NOTIERT - HARDWARE Entwickelt: Einen 64-Megabit-Flash-Speicher in AND-Technik haben Hitachi und Mitsubishi Electric entwickelt. Der Baustein besitzt eine serielle Zugriffszeit von 50 Nanosekunden und lŠ§t sich in Blšcken zu jeweils 512 Bytes lšschen. Der in 0,4 Mikrometer-CMOS-Technik hergestellte Chip benštigt 3,3 Volt Versorgungsspannung. Digitale Alternative: Als Ersatz fŸr gŠngige Videokassetten sieht Panasonic ihre nur sieben Zentimeter breiten Kassetten fŸr das Mini-Digital-Video-System. Der neue Kassettenstandard wird von 56 weltweit tŠtigen Unternehmen unterstŸtzt, ermšglicht ein verlustfreies Kopieren und die problemlose Einbindung in digitale Umgebungen. Anwender kšnnen zwischen BŠndern mit 30 und 60 Minuten Laufzeit wŠhlen, wobei der Preis zwischen 22 und 25 Mark liegt. Konfektionsmaus: Ergonomische MŠuse in verschiedenen Handgrš§en stellt die US-Firma Contour Design her. Anstatt fest zuzugreifen, wird die Hand offen aufgelegt, dafŸr sorgen Daumen- und HandballenstŸtzen. Weiterhin sollen programmierbare Tasten und Makrofunktionen die Klickbewegungen reduzieren und †beranstrengung oder SchŠdigung des Handgelenks vermeiden. Die Contour-Maus ist fŸr CAD- und Grafikanwender gedacht und kommt fŸr 99 Mark in den Handel. Raumklang aus dem PC: Ein digitaler Signalprozessor erzeugt mit nur zwei Lautsprechern ein konzertartiges Hšrerlebnis. Bisher sind fŸr Dolby-RaumklŠnge fŸnf Boxen nštig. Die Gemeinschaftsentwicklung DASP von Texas Instruments und JVC ist fŸr Fernseher und Multimedia-PCs vorgesehen. Board halbiert: Mit nur der halben LŠnge Ÿblicher Pentium-Systemboards kommt die Slot-CPU der MŸnchner DSM Computer aus. VGA-Karte, Floppy- und Harddisk-Controller sind integriert. 4 Megabyte RAM lassen sich bis auf 128 MB ausbauen. Zum Standard-ISA-Bus kommt intern ein PCI-Bus. Das System vertrŠgt derzeit Taktfrequenzen bis zu 166 Megahertz, hšhere Raten sollen folgen. Minibegleiter: Das kleinste und leichteste magnetooptische Laufwerk (MO) bietet Fujitsu an. Das Micromo 230 wird per mitgeliefertem PCMCIA-Adapter an Notebooks angeschlossen und fa§t 230 Megabyte. Ein Netzteil ist im Preis von 800 Mark inbegriffen. Im Batteriebetrieb ist das 3,5-Zoll-GerŠt laut Hersteller rund eine Stunde einsatzfŠhig. Au§erdem prŠsentierten die Japaner das erste MO-Laufwerk mit 640 Megabyte KapazitŠt im 3,5-Zoll-Format. Das EinbaugerŠt mit SCSI-Anschlu§ soll knapp 900 Mark kosten. CZ 14/1996, S. 16 Die neue Technologie erfŠhrt breite Akzeptanz, existiert aber meist nur auf dem Papier Durch Active X greift Microsoft ihre Rivalen Netscape und Sun im Internet an Softwaregigant Microsoft lŠ§t die Muskeln spielen. Eine Internet-Strategie, basierend auf einem OLE-Framework, soll dreidimensionale, mit Videos und Animationen versehene Seiten im World Wide Web (WWW) gestatten. Vieles existiert aber nur auf dem Papier. WŠhrend einer kalifornischen Entwicklerkonferenz kŸndigte Microsoft ein neues Framework auf der Basis ihres Objektstandards "Object Linking and Embedding" (OLE) an: die Active X Technologies. Sie ist die Antwort des Softwareriesen auf Java - Suns Internet-Programmiersprache zur Erstellung Web-basierter Anwendungen. Das Framework ermšglicht Objekten, miteinander zu kommunizieren, und es hilft Entwicklern dabei, ihre WWW-Seiten aufzupeppen. DarŸber hinaus stellt es eine Entwicklungsumgebung fŸr die Produktion kommerzieller Anwendungen dar, die mit Web-Browsern ablaufen kšnnen. Active X erlaubt es, interaktive Inhalte zu erzeugen und im Internet bereitzustellen. Mšgliche Softwarekomponenten umfassen so verschiedene Bereiche wie Grafikbetrachter, Animationssequenzen, Finanztransaktionen und Tabellenkalkulation. Active X Controls, vormals OLE Controls, reduzieren die Grš§e von Anwendungsobjekten. Sie arbeiten mit Programmiersprachen wie Visual C++, Borland, Visual Basic und Delphi zusammen. Microsofts Entwicklungswerkzeug fŸr Java, Codename Jakarta, wird auch Active-X-UnterstŸtzung beinhalten. Weiterhin wird Microsoft Mitte 1996 ihren Browser mit der neuen Technologie ausstatten und ihn zukŸnftig in Windows 95 ausliefern. Auf der Entwicklerkonferenz haben 4500 Teilnehmer ein Entwicklerkit erhalten. †ber 100 Unternehmen haben PlŠne bekanntgegeben, Inhalte, Anwendungen und Tools mit dem Framework zu entwickeln. Damit ist Active X zu einer wichtigen Technologie aufgestiegen. Das faszinierendste an ihr ist, da§ sie Anwendungen in Web-Browser integriert. Internet-Nutzer kšnnen so auf unternehmensweite DatenbestŠnde wie auf normale Web-Seiten zugreifen und mit ihrem Browser bearbeiten. Damit wird der Web-Browser zum grafischen Frontend, das den PC mit dem Internet verbindet. Diese Vorstellung hat zumindest Ira Machefsky, Analyst beim kalifornischen Marktforschungsunternehmen Giga. "In der Vergangenheit enthielten HTML-Seiten nur tote Daten", erlŠutert sie. Mit Active X erhielten Anwender nicht nur eine Abbildung der Daten, sondern auch ein Tool, um sie zu verŠndern. "Active X entspricht einer Netzwerkerweiterung von OLE", stellt Machefsky klar. Das OLE-Modell wird also auf das Internet Ÿbertragen. So entstehen Client-Server-Anwendungen basierend auf Web-Browsern und -Servern. Damit verbindet Microsoft nach Machefskys Meinung zwei Welten: Die des Internet mit seinen Standards sowie die der Sprachen und Tools, mit denen Programmierer vertraut sind. Durch das Bundling von Browser, Betriebssystem und Anwendungen wird Microsoft Ÿber ein herausragendes Internet-Paket verfŸgen und eine ernsthaft Konkurrenz fŸr Netscape darstellen. Allerdings ist dies Zukunftsmusik. Ein Gro§teil der Microsoft-AnkŸndigungen existiert noch nicht. Der Softwareriese mu§ die Anwendungen und Tools erst noch entwickeln und implementieren - und hŠufig klaffen gro§e LŸcken zwischen dem, was Unternehmen versprechen, und dem, was sie ausliefern. Thomas Kaneshige/mo CZ 14/1996, S. 16 BILDUNTERSCHRIFT: Das integrierte Netzwerksystem OfficeConnect des US-Herstellers 3Com besteht aus kleinen und schnell zu installierenden Komponenten. Die stapelbaren Hubs, ISDN-Bridges oder -Router, Print- sowie Fax-Server lassen sich durch Clips einfach verbinden. Die GerŠte wurden speziell fŸr kleine BŸros mit weniger als 20 ArbeitsplŠtzen konzipiert. Sie unterstŸtzen die gemeinsame Nutzung von Daten und Ressourcen, die Kommunikation zwischen weiter entfernten BŸros sowie den Datenaustausch Ÿber Internet. Die mitgelieferte Software soll laut 3Com dazu beitragen, die Zeit fŸr die Konfiguration zu minimieren. Foto: 3Com CZ 14/1996, S. 18 Im Edelhoff-Konzern werden strategische Pilotprojekte mit Showcase entwickelt Data-Access-Software "entsorgt" alle Zugriffsprobleme auf AS/400-Daten Im Entsorgungskonzern Edelhoff ist MS Excel Standardanwendung auf den PCs. RŸckgrat der Unternehmens-DV sind aber sieben IBM-Systeme AS/400. Nun wird Anwendern der direkte Zugang zu AS/400-Daten aus Windows-basierten Anwendungen wie Excel und Word ermšglicht. Der Edelhoff-Konzern in Iserlohn ist ein fŸhrendes deutsches Entsorgungsunternehmen. Die aus etwa 100 Firmen bestehende Gruppe ist hundertprozentige VEW-Tochter, operiert aber als rechtlich selbstŠndige Einheit. 4000 Mitarbeiter erwirtschafteten 1995 grš§tenteils durch Entsorgungsdienstleistungen einen Umsatz von insgesamt 800 Millionen Mark. Strategische Zentralaufgaben nimmt die Management-Holding Edelhoff AG & Co wahr. Dort ist der Bereich Informationsverarbeitung (IV) angesiedelt. "Wir legen die linke und rechte Mauer fest, zwischen denen sich die DV der einzelnen Unternehmensbereiche bewegen kann", umrei§t Jšrg Fiedlers, stellvertretender Bereichsleiter fŸr IV, seine Aufgabe. "Bei uns existiert eine dezentrale DV-Struktur. Die Verantwortung fŸr die jeweilige DV liegt immer in der operativen Gesellschaft selbst." Die IV-Abteilung entscheidet elementare Fragen, hat Synergien festzustellen, Kosten einzusparen und die DV-FunktionalitŠt zu erhšhen. Den Kern der Hardwarebasis stellen IBM-Systeme AS/400. "Die AS/400 ist eine geniale Konstruktion: Egal, was im Betriebssystem weiterentwickelt wird, die Anwendungen mŸssen nicht geŠndert werden", schwŠrmt Fiedlers, der auch auf Kostenseite klare Vorteile fŸr die AS/400 sieht: "Edelhoff setzt rund 800 Millionen Mark im Jahr um, aber nur 10 Millionen werden fŸr die DV ausgegeben. Das gelingt uns, weil wir die AS/400 einsetzen. Der PC ist wirklich eine tolle Sache, aber der Benutzer-Support kostet viel Geld." Zumeist werden PCs fŸr Verwaltungsaufgaben der operativen Hauptgesellschaften eingesetzt, wŠhrend die Unternehmensdaten der AG in AS/400-Systemen gespeichert sind. "Die ersten PCs wurden zunŠchst als Spielzeug belŠchelt, konnten sich aber schnell etablieren." Heute ist auf rund 800 PCs Windows installiert sowie meist auch MS-Office. "Was hat man aber davon, wenn man zwar die grafischen OberflŠchen besitzt, um alles schšn darzustellen, aber nicht an die Informationen kommt", beschreibt Fiedlers die Situation zu Beginn der 90er Jahre. "Anfangs hat man sich damit beholfen, in der DV-Abteilung Listen mit Daten anzufordern. Aber als sich die grafischen OberflŠchen durchsetzten, kam vom Management die Anforderung, die Daten fŸr die PCs verfŸgbar zu machen." Da trat bei Edelhoff Showcase vom gleichnamigen Hersteller in Eschborn auf den Plan. "Mit Showcase konnten wir AS/400-Daten auf den PC herunterladen, um sie dort zu bearbeiten, grafisch aufzubereiten und zur Managementinformation zu verdichten", erinnert sich Fiedlers. Showcase Vista ist ein einfach zu bedienendes Data Access Tool, das es Anwendern erlaubt, AS/400-Daten direkt in Windows-Applikationen zu laden. Mit dem Werkzeug kšnnen etwa Excel oder Lotus 1-2-3 mit der AS/400 verknŸpft sowie die Daten mit einem integrierten Betrachter formatiert werden. "Showcase stellt hervorragende Produkte bereit, um die schšne grafische Welt auf den PCs mit betrieblichen Informationen in spezifischen Verdichtungsstufen zu hinterlegen und diese permanent verfŸgbar zu machen", lobt Fiedlers. "Client Access ist ja gut und schšn, aber ein bi§chen mŸhsam. Uns gefŠllt dagegen die Windows-OberflŠche von Vista: Alles kann definiert und die Daten kšnnen direkt Ÿbertragen werden. Zudem kšnnen in SQL-Abfragen auch Berechnungen eingebaut werden." Showcase Vista arbeitet auf dem PC analog zu Query/400. Durch die Add-in-Funktionen lassen sich vordefinierte Abfragen aus Excel oder Lotus 1-2-3 direkt aufrufen. So findet der Vista-Anwender AS/400-Stapel-Subsystem-UnterstŸtzung zur besseren Kontrolle von Anwenderabfragen anstelle einfacher "Abfrage-Timer" vor, ist der Zugriff auf AS/400-Dateien mit mehreren Members sowie der Import von Query/400- und SQL/400-Objekten mšglich. Zugegriffen werden kann auf Standard-AS/400-Bibliotheken oder AS/400-SQL-Kollektionen, aber auch auf System/36-IDDU-beschriebene Dateien. Zudem werden Ergebnisspalten, numerische Arithmetik, Summenfunktionen und Bedingungen verwendet. Da Spaltentitel mit Namen bis zu 30 Zeichen und Dateinamen bis zu 128 Zeichen mšglich sind, sorgt Showcase Vista fŸr eine einfachere Datenauswahl. Eine AS/400-SQL-Optimierung fŸr schnelleren Datenzugriff steigert die Performance, da Aufrufe effizient geroutet werden. FŸr die Verbindung zur AS/400 verwendet Showcase Vista den Showcase-ODBC-Treiber. Vista bietet UnterstŸtzung fŸr verschiedene DB-Plattformen durch den Einsatz ODBC-kompatibler Treiber, wie etwa SQL Server, dBase, Paradox, Excel, Access, begrenztes und festes ASCII. Momentan entstehen hier einige Pilotanwendungen, bei denen mit Showcase Vista und Vista Pro gearbeitet wird, etwa eine Anwendung fŸr die GeschŠftsfŸhrung, bei der eine Bibliothek mit berichtsrelevanten Informationen durch nŠchtliche SQL-Statements aktuell gepflegt wird und tags dem Management zur VerfŸgung steht. "Das Management arbeitet mit der gewohnten grafischen OberflŠche. Dahinter legen wir die Unternehmensdaten mit einer Drill-down-Funktion bis zu den Detailinformationen einer festgelegten Grenze, an der die Verdichtungsebene endet." Hans-Peter Sander CZ 14/1996, S. 18 Hacker kommunizieren Ÿber das Netz Das Internet erhšht die Virengefahr Mit Blick auf die Virenproblematik hat das Internet auch seine Schattenseiten. Es dient nicht nur als Verteilungsmedium, sondern auch als Kommunikationskanal. Nach Beobachtung von Lutz Becker, GeschŠftsfŸhrer des Datenschutz- und Datensicherheitsunternehmens Norman Data Defense, Solingen, bietet das Internet eine umfangreiche Infrastruktur zum Austausch Ÿber Viren und SicherheitslŸcken. So finden sich im Netz Hacker-Online-Konferenzen sowie Anleitungen, wie SicherheitslŸcken aufgedeckt und genutzt werden kšnnen. Daneben kursieren Tools und Hilfsmittel: Sniffer-Programme etwa spŠhen SicherheitslŸcken aus oder ermitteln Pa§worte. KonstruktionskŠsten ermšglichen es auch unerfahrenen Anwendern, Viren zu produzieren. Schlu§endlich lassen sich fertige Viren im Netz finden. Ein weiteres Problem ist der leichte Austausch von Daten und Programmen Ÿber das Internet. Heute sind bereits etwa 8000 Viren bekannt. Jeden Monat kommen nach Aussage von Lutz Becker 50 bis 200 Viren oder Varianten hinzu. Dabei geht das gravierendste Gefahrenpotential von den Makroviren aus, die sich an Text- oder Tabellenkalkulationsdokumente anhŠngen. Hierzu zŠhlt der bekannte Wordmacro.Concept. Daneben kšnnen klassische Viren zusammen mit ausfŸhrbaren Dateien Ÿber das Netz kommen. Mit verschiedenen Sicherheitsma§nahmen kšnnen sich Unternehmen vor Viren schŸtzen. Hierzu gehšren ein aktuelles Sicherheitskonzept, funktionierende Backup-Routinen und eine Katastrophenorganisation. Um Gefahr von au§en zu begegnen, verhindern Firewalls den unerlaubten Zugriff durch Dritte. Bei den rasant steigenden Virenzahlen reichen Scanner nicht mehr aus. AdŠquatere Tools sind Kontrollprogramme, die DatentrŠger und Dateien regelmŠ§ig auf VerŠnderungen ŸberprŸfen. cz CZ 14/1996, S. 18 Xircom fertigt Adapter fŸr Remote Access Fast Ethernet ist immer erreichbar Den Mobilanwendern ermšglicht Xircom den Zugriff auf Fast-Ethernet-Systeme mit Datenraten von 100 Megabit pro Sekunde. Die Adapter Ethernet-10/100 und CardBus-Ethernet-10/100 sind auch mit †bertragungsgeschwindigkeiten von zehn Megabit pro Sekunde einsatzfŠhig. Ein sogenanntes Auto-Detect-Programm erkennt automatisch die Ethernet-Verbindungsrate und Ÿbernimmt die Geschwindigkeit des jeweiligen Netzwerkports. Mit der CardBus-Version wagt Xircom-Chef Dirk Gates einen Schritt in die Zukunft. "In 12 bis 18 Monaten werden fast alle Notebooks mit dieser Schnittstelle ausgerŸstet sein." Die neuen Versionen der Modem-28.8-Familie verfŸgen Ÿber Windows-basierte Installationshilfen sowie ein Feature, das fŸr Reisende die zum Versenden nštigen Einstellungen je nach Land automatisch anpa§t. mm CZ 14/1996, S. 18 Optisches Verfahren der Berliner Forscher Mikrowellensignale vernetzen das BŸro Mit Hilfe optisch erzeugter Mikrowellen will das Heinrich-Hertz-Institut fŸr Nachrichtentechnik (HHI) in Berlin die Verkabelung von Rechnern ŸberflŸssig machen. Mit dieser †bertragungsmethode lie§e sich auch die letzte Strecke vom Festnetz in die Haushalte ŸberbrŸcken. "Die Mikrowellenfrequenzen im 60 Gigahertz-Bereich erlauben wegen ihrer geringen Reichweite kleinzellige Netze", erlŠutert Godehard Walf, Abteilungsleiter Nachrichtensysteme am HHI, die Vorteile dieser WellenlŠnge. Dieselben Frequenzen kšnnen mehrfach in nicht weit auseinander liegenden Zellen verwendet werden. "Gerade in der Mobilkommunikation ist das von erheblichem Vorteil, weil so die NetzkapazitŠt vervielfacht werden kann", wei§ Walf. Die Voraussetzung fŸr ein solches System sei allerdings, da§ die Festnetzinfrastruktur mit kostengŸnstigen Komponeten - wie beispielsweise der HHI-Entwicklung - erstellt werden kann. Zur optischen Erzeugung der Mikrowellen hat das HHI einen kleinen Baustein entwickelt. Der etwa sechs Quadratmillimeter gro§e Chip ist ein Zwei-Laser-Sendemodul mit integriertem Wellenleiterkoppler. Die TrŠgerfrequenz im Mikrowellenbereich entsteht durch ein †berlagerung der Wellen der beiden Laser. Walf Šu§ert sich optimistisch Ÿber die Zukunft des sogenannten Photonic IC (PIC): "Der Chip wird in zwei bis vier Jahren marktreif sein." Neben dem Einsatz des PIC in Mobilfunksystemen und beim Anschlu§ von TeilnehmeranschlŸssen ans šffentliche Netz (Local Loop) schwebt Walf die drahtlosen Vernetzung im In-house-Bereich vor: "Das System kann die InfrarotŸbertragung ersetzen, die nur wesentlich geringere Datenraten zulŠ§t." mm CZ 14/1996, S. 18 Konfigurationsmanagement bei FJA Feilmeier & Junker Software behŠlt den †berblick Ÿber die Release-Vielfalt Softwareerstellung ist ein schšpferischer Proze§, den manche Programmierer gerne in die NŠhe des KŸnstlerischen rŸcken. Doch auch KreativitŠt mu§ sich den wirtschaftlichen Herausforderungen stellen. Werkzeuge fŸr das Management von Ressourcen und AblŠufen verhelfen hier zu mehr Effizienz. Die FJA Feilmeier & Junker GmbH, ein Systemhaus mit Lšsungen fŸr die Versicherungsbranche, setzt bei der Softwarentwicklung das Tool Continuus /CM des gleichnamigen Herstellers ein. /CM steht fŸr Configuration Management und reprŠsentiert eines der Module der Entwicklungsumgebung von Continuus. FJA ist dadurch in der Lage, den Entwicklungs- und Customizing-Proze§ wesentlich effektiver zu gestalten. Der Versicherungsmarkt, in dem sich das Systemhaus bewegt, ist gekennzeichnet durch eine weitgehende Liberalisierung und in der Folge durch erhšhte Anforderungen an die FlexibilitŠt der eingesetzten Software. Knapp 50 Entwickler sind am MŸnchner Hauptsitz mit der Erstellung und Wartung der Systeme beschŠftigt. Ein spezielles Problem: Die Produkte liegen in mehreren unterschiedlichen Versionen vor; das Release-Management ist somit keine triviale Aufgabe. Bislang bediente sich das Unternehmen dazu einer selbstentwickelten Software. Der Informatiker Asad Raja hat die EinfŸhrung des neuen Tools im Unternehmen geleitet. "Es kann der Fall eintreten, da§ wir bereits an einem neuen Release arbeiten und an der ausgelieferten Version noch €nderungen vornehmen, die automatisch einflie§en sollen", schildert Raja die Problematik. "Genau das unterstŸtzt /CM". Die Software stellt unterschiedliche "Sichten" und "Rollen" zur VerfŸgung. Beispielsweise erhŠlt dadurch der Entwickler eine andere Sicht auf die Daten als der Tester oder der "Build Manager", der die Releases schlie§lich freigibt. Gleichzeitig unterstŸtzt die Software Groupware- und Workflow-Aspekte. "Die Ressourcen sind Ÿberall verfŸgbar, aber nirgendwo redundant", beschreibt Raja die Arbeit mit /CM. Nach wenigen Monaten der Erprobung ist das System nunmehr im produktiven Betrieb. "Der Entwicklungsproze§ hat durch die neue Software ganz vehement an QualitŠt gewonnen - im Sinne von Reproduzierbarkeit und genau definierten Entwicklungsstadien", urteilt Martin Mechenbier, der bei FJA fŸr das Konfigurationsmanagement verantwortlich ist. "Die Frage ist nicht nur, wieviel wir durch den Einsatz von /CM einsparen konnten, sondern ob wir Ÿberhaupt mit dem bisherigen System noch lange hŠtten weiterarbeiten kšnnen." ch CZ 14/1996, S. 19 Milliardenmarkt Irreales boomt Der US-Umsatz mit Virtual Reality (VR) wird nach einer Marktstudie bis zur Jahrhundertwende stark wachsen. Von 1994 auf 1995 stieg der US-Umsatz mit VR von 165 auf 225 Dollar an. FŸr das Jahr 2000 geht Business Communications aus Norwalk in Connecticut von einem Volumen von 1,055 Milliarden Dollar aus. Die HauptmŠrkte werden die Unterhaltung (500 Millionen Dollar) sowie Bildung und Forschung (335) sein. cz CZ 14/1996, S. 19 Multimode-Mobilfunksysteme sollen weltweit funktionieren Dresdner forschen an dem kŸnftigen Multimedia-Handy Deutsche GSM-Mobiltelefone kšnnen in anderen LŠndern, wie Japan oder den USA, nicht betrieben werden: Dort gelten andere Mobilfunkstandards. †ber Software lie§en sich die Systeme fŸr mehrere Funkstandards einsetzen. Der Dresdner Lehrstuhl "Mobile Nachrichtensysteme" arbeitet an der Globallšsung. Seit September 1994 leitet der Nachrichtentechniker Gerhard Fettweis den von Mannesmann Mobilfunk gestifteten Lehrstuhl "Mobile Nachrichtensysteme" an der TU Dresden. BeitrŠge zur Entwicklung von Mobilfunksystemen der nŠchsten Generation sieht Fettweis als vorrangige Aufgabe. SchlŸssel zum Erfolg sei die intensive Grundlagenforschung in enger Kooperation mit Industriepartnern. Da die Mobilkommunikation von Netzbetreibern, System- und Halbleiterherstellern bestimmt wird, hat Fettweis sein Forscherteam in drei Gruppen aufgeteilt. Das Projekt "Multimedia im Mobilfunk" geht davon aus, da§ die heute verfŸgbaren Funkverbindungen vor allem fŸr die †bertragung von Sprache und Daten mit niedrigen Bitraten ausgelegt sind. Deshalb benštigen kŸnftige Multimediaanwendungen eine gemeinsame Funkverbindung, die alle EndgerŠte unterstŸtzt. Die Anforderungen an eine gemeinsame Funkverbindung differieren: So sind beispielsweise sowohl die burstartige als auch die kontinuierliche †bertragung, ein weiter Bereich von Bandbreiten sowie die †bertragungsqualitŠten von šffentlichen und privaten Netzen zu beachten. Schlie§lich mu§ eine integrierte Funkschnittstelle die Kombination von Indoor-, Outdoor- und Campus-Netzarchitekturen berŸcksichtigen. Ein kŸnftiges Multimedia-Handy kšnnte dann Sprach-, Bild- und Datenkommunikation gleicherma§en ermšglichen, wobei sich die GesprŠchspartner auf ihrem Handtelefon sehen und gemeinsam an Dokumenten arbeiten kšnnen. Das Dresdner Forscherteam wird zu dieser Vision die Zutaten liefern - das Handy selbst sollte gemeinsam mit Industriepartnern entwickelt werden. Erste Resultate Ÿber die Machbarkeit erwartet Fettweis in etwa fŸnf Jahren. Bis zur Produktreife dŸrfte es dann weitere fŸnf Jahre dauern. Das Projekt "Prozessordesign fŸr Kommunikationsterminals" beschŠftigt sich mit der Entwicklung einer neuen Prozessorfamilie fŸr mobile Terminals. Solche Prozessoren, deren Einsatz von der AusfŸhrung der Protokolle verschiedener Schichten bis zur Signalverarbeitung reicht, sind SchlŸsselkomponenten in mobilen Terminals. Sie mŸssen Ÿber eine hohe RechenkapazitŠt fŸr komplexe Funktionen verfŸgen, die im allgemeinen nur von Spezialprozessoren erbracht werden kann. Eine solche Spezialisierung wird Ÿblicherweise mit einem speziellen Befehlssatz erreicht, das hei§t jeder Prozessor hat seine eigene Architektur. Drei Forschungsziele werden derzeit angegangen: - der Entwurf einer Prozessorarchitektur, die eine HardwareunterstŸtzung fŸr die Anpassung an Anwendungen erlaubt; - eine von der anwenderspezifischen Auslegung der Prozessoren unabhŠngige Softwareentwicklungsplattform; - eine Echtzeitentwicklungsumgebung, mit der sich kundenspezifische Prozessoren in kurzer Zeit entwickeln lassen. Der Wettbewerb zwischen den Herstellern von Mobiltelefonen besteht nach Fettweis hauptsŠchlich darin, Schaltkreise und damit Telefone zu entwickeln, die noch kleiner sind, weniger Strom verbrauchen und weniger kosten. Um in diesem Konkurrenzkampf Vorteile zu erzielen, ist eine Optimierung der integrierten Schaltungen in zweierlei Hinsicht erforderlich: Bestimmte Algorithmen mŸssen modifiziert und damit besser an die Rechnerarchitekturen angepa§t werden; die Schaltungen sind so zu optimieren, da§ sie die Algorithmen effizient realisieren. FŸr die weltweite Nutzung mobiler EndgerŠte wird mit dem Projekt "Multimode-Mobilfunksysteme" eine Lšsung gesucht. Fettweis will Ÿber Software zu einer Mehrfachausnutzung der Hardware fŸr verschiedene Standards kommen. Langfristiges Ziel ist es, das EndgerŠt durch Laden der entsprechenden Software fŸr einen oder mehrere Standards programmieren zu kšnnen. Kristin Mierzowski CZ 14/1996, S. 19 Der Mann fŸrs Mobile Nachrichtentechniker Gerhard Fettweis ist als Leiter des Lehrstuhls "Mobile Nachrichtensysteme" an der TU Dresden prŠdestiniert: FŸr seine Forschungen auf den Gebieten Signalverarbeitung, fehlerkorrigierende Decodierung von Informationen und die Entwickung von VLSI-Prozessoren fŸr den Mobilfunkeinsatz erhielt Fettweis den Forschungspreis "Technische Kommunikation" der Alcatel-SEL-Stiftung fŸr Kommunikationsforschung. CZ 14/1996, S. 19 Vorgangssteuerung Workflow fŸr Gruppe Das Fraunhofer-Programm "Wam" unterstŸtzt alle Arten von VorgŠngen innerhalb und zwischen Unternehmen. Das fŸr die Deteberkom vom Fraunhofer-Institut fŸr Software und Systemtechnik in Berlin entwickelte System "Wide Area Multimedia Group Interaction" vereint Groupware- und Workflow-Technik: Strukturierte ArbeitsvorgŠnge und spontane, ungeplante Aktionen werden rechnergestŸtzt durchgefŸhrt. cz SchweizerCZ 14/1996, S. 20 Warndienste fŸttern eine Software mit Me§daten Forscher bringen Ordnung in das wilde Chaos der Lawinen Jahr fŸr Jahr sterben weltweit rund 200 Menschen durch Lawinen. Um der Gefahr entgegenzuwirken, tŸftelt eine Schweizer Forschungsanstalt an einem Programm, das die Lawinen realitŠtsnah simulieren soll. Allerdings sind die rutschenden Schneemassen hšchst komplex und spontan. Wer bis Ÿber beide Ohren im Schnee steckt, hat miserable †berlebenschancen: Nach 35 Minuten ist jeder Zweite tot, obwohl fast alle die erste Viertelstunde Ÿberleben. In dem zusammengepre§ten Schnee, in dem die Opfer wie in einem Schraubstock festsitzen, geht die Atemluft rasch zur Neige. Angesichts der Millionen von Wintersportlern, die bis in die Gletscherregionen vordringen, und der rund 250 000 Lawinen, die jedes Jahr weltweit niedergehen, nimmt sich die Zahl von 200 Toten relativ gering aus. Da§ nicht mehr Menschen umkommen, ist das Verdienst der Warndienste und der Lawinenforscher. Die Schweiz hat sich in diesem Metier besonders hervorgetan. Schon vor 60 Jahren nahm das "Eidgenšssische Institut fŸr Schnee- und Lawinenforschung" auf dem 2663 Meter hohen Davoser Wei§fluhjoch, mitten im Skigebiet, seine Arbeit auf. In der weltweit einmaligen Einrichtung arbeiten inzwischen rund 40 Experten verschiedener Fachrichtungen. Die Zahlen fŸr den zentralen Warndienst (siehe Kasten) liefern 75 Beobachtungsstationen in den Schweizer Bergen. Spezialisten messen nicht nur physikalische Parameter wie WindstŠrke, Schneehšhe, Lufttemperatur und Luftdruck, sondern melden auch die Zahl und Grš§e der abgegangenen Lawinen und geben eine persšnliche EinschŠtzung der Gefahr. Alle zwei Wochen untersuchen sie zudem den Aufbau der Schneedecke, ermitteln Rammwiderstand, Korngrš§e, Kornform, HŠrte und Temperatur der einzelnen Schneeschichten. Elf automatische Stationen lassen die Datenflut weiter anschwellen. Sie liefern im Stundentakt Werte Ÿber Wetter- und SchneeverhŠltnisse und registrieren somit selbst rasche VerŠnderungen. Der ganze Aufwand ist nštig, weil Schnee ein sehr facettenreicher und wandelbarer Naturstoff ist. Wenn innerhalb weniger Stunden meterhoch Schnee fŠllt, wei§ zwar jeder Laie, da§ an allen SteilhŠngen Lawinen drohen. Doch auch bei Sonnenschein kann sich Unheil zusammenbrauen. Denn die Schneedecke, ein Sandwich aus zahlreichen Schichten, verŠndert von Stunde zu Stunde ihr GefŸge und gerŠt dabei manchmal - ohne sichtbare VerŠnderungen - in einen kritischen Zustand. Im Wechsel von Temperatur, Wind, Sonnenschein und Luftfeuchtigkeit schmelzen die Flocken zunŠchst zu EisklŸmpchen zusammen und wachsen dann zu immer grš§eren Kristallen. Bitterer Frost beschleunigt die Metamorphose. Von den tiefsten Schichten unmittelbar Ÿber dem Boden, wo die Temperatur kaum unter den Gefrierpunkt fŠllt, steigt dann Wasserdampf auf und gefriert in den kŠlteren Schichten darŸber fest. Dabei kšnnen gefŸrchtete Becherkristalle entstehen, millimetergro§e Hohlformen aus blankem Eis, die leicht zerbrechen. Schon eine dŸnne Schicht dieser tŸckischen Kristalle genŸgt, um einen Hang zur Zeitbombe werden zu lassen: Bei geringer Belastung, etwa einem querenden Skifahrer, gleitet die ganze aufliegende Schneelast auf diesem "Schwimmschnee" wie auf einer Rutschbahn ab - eine Lawine donnert zu Tal. Der Warndienst berŸcksichtigt all diese Erfahrungen in seiner Software. Das Programm simuliert zwar nicht physikalisch exakt die Schneedecke und all ihre VerŠnderungen. An solchen Finessen bei§en sich die Grundlagenforscher noch die ZŠhne aus. Der Rechner arbeitet mit Durchschnittswerten und statistischen Methoden, vergleicht die aktuellen Daten mit gespeicherten und schŠtzt so die Gefahr ab. Die europŠischen Warndienste haben sich dabei auf eine Gefahrenskala geeinigt, die von Stufe 1 (gering) bis 5 (sehr gro§) reicht. Wenn Gefahr im Verzug ist, schie§en sie auf die schneebeladenen HŠnge, um Lawinen auszulšsen, bevor sie Schaden anrichten. Die SprengsŠtze werden aus Minenwerfern und Raketenrohren oder von Hubschraubern und Seilbahnen aus abgefeuert. Wenn der Lawinenbericht vor gro§er Gefahr (Stufe 4) oder sehr gro§er Gefahr (Stufe 5) warnt, ist in den Bergen die Hšlle los. Bei dichtem Schneetreiben, Wind und Nebel wagt sich kaum ein Skifahrer aus dem sicheren Hotelzimmer. Laut Opferstatistik ist die Gefahrenstufe 3 (erheblich) am brisantesten. Eine solche Witterung lŠ§t zwar Abfahrten zu, ist aber gefŠhrlich genug, um in eine Lawine zu geraten. Was ein echter Snowboardakrobat und Tiefschneefreak ist, der lŠ§t sich von Warnungen jedoch nicht abschrecken. "Jeder, der die gesicherten Pisten verlŠ§t", warnt Roland Meister, der Leiter des Warndienstes, "geht ein Risiko ein. In neun von zehn FŠllen treten die Sportler die Lawine selbst los." Nur selten dringen die donnernden Schneemassen bis in die Ortschaften vor und holen sich ihre Opfer aus den warmen Wohnstuben. Der letzte Katastrophenwinter war 1950/51, als in der Schweiz 98 Menschen umkamen, vier mal so viele wie sonst. Ingenieure und Stadtplaner mŸssen dennoch die zerstšrerischen Jahrhundertlawinen bei ihren Planungen berŸcksichtigen. Sie berechnen sogar die Superlawinen, die nur alle 300 Jahre herunterkommen. Mit einem NŠherungsverfahren ermitteln sie, wie weit die Schneemassen dabei schlimmstenfalls vordringen kšnnen. Das Ergebnis dient als Richtschnur fŸr Bebauung und Bauwerkschutz. Perry Bartelt von der Forschungsanstalt fŸr Wald, Schnee und Landschaft will die Berechnungsmethode noch verbessern. Er tŸftelt an einem Computerprogramm, das die Lawinenbahn mšglichst realitŠtsnah simulieren soll. Er hat sich damit ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, denn "eine Lawine steht fast symbolhaft fŸr die Unberechenbarkeit". Man wei§ zwar, da§ sich eine Schneedecke nur an HŠngen, die zwischen 28 und 50 Grad geneigt sind, in Bewegung setzt: Im flachen GelŠnde kommt der Schnee gar nicht erst ins Rutschen, und an sehr steilen Flanken bleibt er nicht liegen. Sind die Massen einmal in Bewegung, regiert das pure Chaos. Die wei§e Flut rutscht und rollt, fliegt und flie§t die HŠnge hinab. Sie wird von BŠumen gebremst und von FelsvorsprŸngen verwirbelt. An glatten SteilstŸcken beschleunigt sie auf IC-Tempo und entwickelt - je nach Dichte des Schnees - einen Druck bis zu 100 Tonnen pro Quadratmeter. TŸckische Staublawinen, wolkige Leichtgewichte aus Pulverschnee und Luft, kšnnen sogar auf 300 Stundenkilometer beschleunigen. Eine Lawine in Fahrt lŠ§t sich weder von hundertjŠhrigen BŠumen noch von 50 Meter hohen HŸgeln aufhalten. Was sie nicht niederwalzt, Ÿberwindet sie mit Schwung. Bartelt versucht, dieses chaotische Treiben mit drei Variablen in den Griff zu bekommen: der Bodenreibung, der inneren und der turbulenten Reibung. Bodenreibung und turbulente Reibung hŠngen von der Beschaffenheit des Untergrunds ab. WŠhrend ein glatter Grashang wie eine Rutschbahn wirkt, bremsen Felsnasen die Schneemassen und verursachen Turbulenzen. Die innere Reibung berŸcksichtigt die Art des Schnees, seine Dichte, Feuchtigkeit und Kristallform. NatŸrlich geht auch das GelŠnderelief - die Hangneigung und die Breite der Sturzbahn - in die Berechnung ein. Auf dem Bildschirm der Workstation kann man dann im LŠngsschnitt verfolgen, wie sich die Lawine fortbewegt. Wie eine Raupe kriecht die blau markierte FlŠche das abschŸssige GelŠndeprofil hinab. Vor einer Bodenwelle bremst sie ab und bekommt einen dicken Bauch, im anschlie§enden SteilstŸck legt sie an Tempo zu und macht sich lang. Im Tal bleibt sie eng zusammengeschoben liegen. Der Rechner liefert fŸr jeden Zeitpunkt die Schneehšhe, die Geschwindigkeit, die Durchflu§menge und den Schneedruck. Ob diese Zahlen stimmen, wei§ kein Mensch. Bartelt mu§ sich nicht nur mit einer hochkomplizierten Natur herumschlagen, sondern auch mit einem Mangel an Me§werten. Von den raren Jahrhundertlawinen ist nicht viel mehr bekannt als ihr Ursprung und die Lage ihrer Schneereste. Niemand stand damals mit der Stoppuhr daneben oder hat gar den Druck der donnernden Massen gemessen. So kann Bartelt seine Berechnungen nicht ŸberprŸfen. Er hofft nun, da§ ein Gro§experiment die Eichdaten liefern wird: Im Kanton Wallis haben die Lawinenforscher ein Testgebiet ausgewŠhlt, wo sie im nŠchsten Winter Gro§lawinen gezielt lossprengen wollen. Das Spektakel wird freilich nur einen schmalen Ausschnitt aus dem gro§en Lawinenarsenal abdecken, denn bei jedem Test herrschen ganz bestimmte Schnee-, Wetter- und GelŠndeverhŠltnisse. Ob das ausreicht, um der Software alle Macken auszutreiben, ist noch fraglich. Manche Pragmatiker bezeifeln gar, ob sich eine Lawinen Ÿberhaupt exakt berechnen lŠ§t. Sie lehnen deshalb Simulationen grundsŠtzlich ab. "Aber ohne Grundlagenforschung", verteidigt sich Softwareentwickler Bartelt, "gibt es auch keine neuen Erkenntnisse." Klaus Jacob CZ 14/1996, S. 20 Warndienst in Sachen Schnee Der zentrale Warndienst thront mitten in der Bergidylle. Er gibt jeden Morgen zwischen neun und zehn Uhr ein Lawinenbulletin fŸr Skifahrer, Liftbetreiber und Hoteliers Ÿber die aktuelle Lage heraus. Ohne Computer lŠuft bei dieser Lawinenvorhersage lŠngst nichts mehr. Die Datenflut, die jeden Tag in die Zentrale brandet, lŠ§t sich von Hand nicht bŠndigen - zumal die Zeit drŠngt. Zur Auswertung bleiben hšchstens zwei Stunden, denn erst um acht Uhr treffen die letzten Me§werte ein. Die Zahlen fŸr den zentralen Warndienst kommen aus allen Schweizer Skigebieten, wo 75 Beobachtungsstationen dem Warndienst angeschlossen sind. CZ 14/1996, S. 20 BILDUNTERSCHRIFT: Werden Texte oder Bilder wegen ihres Inhalts abgelehnt, so verfehlen die Medien ihre Wirkung. Das ITS-System des Sensomotorik-Labors der UniversitŠt Bremen mi§t psychovegetative Parameter, um Stre§profile in Bild und Text zu ermitteln. So lŠ§t sich beispielsweise aus der VerŠnderung der Herzfrequenz und des Hautwiderstands bei der Betrachtung von Bedrohungssituationen am Bildschirm die individuelle SensibilitŠt fŸr Gefahrensituationen bei Einsatzpersonal bestimmen. Das ITS-System liefert auch Aussagen Ÿber die Wirksamkeit von HandbŸchern, Packungsbeilagen von Arzneimitteln, Warnhinweisen und Texten auf BildschirmoberflŠchen und in Reklameschriften. Foto: UniversitŠt Bremen CZ 14/1996, S. 20 KURZ NOTIERT Fiktiver Computer: HAL, Computer in dem jetzt 28 Jahre alten Science-fiction 2001: A Space Odyssey, wird RealitŠt: Wie von Stanley Kubrick und Arthur Clarke vorhergesagt, wird laut Business Week die University of Illinois im Jahr 1997 den Phantasierechner bauen. Medizinernetz: Den Aufbau eines bundesweites Datennetzes fŸr die Medizin haben Šrztliche Standesorganisationen, UniversitŠtsprofessoren und Bundesministerien beschlossen. Dabei sollen die heiklen Patienteninformationen massiv geschŸtzt werden, um der Kritik vorzubeugen, der glŠserne Patient entstehe. Forciert werden soll die Telemedizin durch den Interessenverband Medical Network. Luftmesser: Sauerstoffmangel bemerken Mensch und Tier meist erst, wenn Lebensgefahr besteht. Das Izehoer Fraunhofer-Institut fŸr Siliziumtechnologie hat zusammen mit der lŸbeckischen DrŠgerwerk AG nun einen mikrostrukturierten Sensor auf Siliziumbasis entwickelt, der den Sauerstoffgehalt in FlŸssigkeiten Ÿberwacht. Der FŸhler auf einem Chip soll in der Notfallmedizin und im GewŠsserschutz eingesetzt werden. Durch eine Sensorstoffme§- und Chiptestvorrichtung fŸr Gro§serien soll der Sensor preislich attraktiv werden. High-end-Meeting: In den vergangenen Monaten sind mehrere Supercomputerhersteller aus dem Markt ausgestiegen oder wurden Ÿbernommen. So kommt die BrŸsseler Kongre§messe High-Performance Computing and Networking HPCN Europe 1996 vom 15. bis 19. April (Veranstalter: Royal Dutch Fairs, Telefon: 0031/30/2955-704) zum richtigen Zeitpunkt, eine Bestandsaufnahme des aufgewŸhlten High-end-Computing-Markts zu liefern. Java-Center: Die Sun Microsystems GmbH und das Zentrum fŸr Graphische Datenverarbeitung haben das Java Competence Center (JCC) gegrŸndet. Das DarmstŠdter JCC, geplant als Schnittstelle zwischen Systemanbieter, Wissenschaft und Anwendern, soll der Wirtschaft bei Planung und Erstellung netzwerkbasierter Anwendungen im Internet und Intranet zur Seite stehen. Neben Neuentwicklungen integriert das JCC auch Java-Anwendungen in bestehende Systeme und unterschiedlicher Techniken in Java-Applikationen. Schnellproduktion: Das Thema Rapid Product Development (RPD) stellt das Fraunhofer-Institut fŸr Arbeitswirtschaft und Organisation auf der Hannover Messe vor. Die Stuttgarter liefern im Vorfeld schon ein RDP-Video. CZ 14/1996, S. 21 MultinationalitŠt und Mehrsprachigkeit ist Herausforderung und Chance zugleich Europas Infogesellschaft wird von Vielfalt geprŠgt Europa hat beim Aufbau einer hochwertigen Informationsinfrastruktur deutliche Fortschritte gemacht. Das gilt sowohl fŸr die Weiterentwicklung von Leitbildern als auch fŸr konkrete AktivitŠten. Bei der Entwicklung der Informationsgesellschaft handelt es sich nicht um einen Proze§, der eine spezifische Technologie oder einen einzelnen Wirtschaftszweig betrifft. Vielmehr geht es um die tiefgreifende VerŠnderung der traditionellen industriellen Wirtschaftsstruktur. Die IT-Branche ist Motor dieser VerŠnderungen und am stŠrksten von ihnen betroffen. Drei PhŠnomene sind fŸr den gegenwŠrtigen Strukturwandel der IT-Industrie ausschlaggebend. Zum einen ist nicht mehr die Technologie, sondern ihre Anwendung die treibende Kraft der IT-Industrie. FŸr sie stellt die Entwicklung innovativer Anwendungen heute die zentrale unternehmerische Herausforderung dar. Zum anderen hat sich die Wertschšpfung von physischen Infrastrukturen, wie Hardware und Telekommunikationsnetze, hin zu virtuellen Infrastrukturen, bestehend aus Diensten und Anwendungen, verlagert. Die alten Monopole verlieren an Bedeutung, neue Player nehmen die neu entstehenden MŠrkte ins Visier. Das dritte PhŠnomen ist die Gewichtsverlagerung weg vom Angebot hin zur Nachfrage. Bis vor wenigen Jahren wurde die Entwicklung der IT-Branche fast ausschlie§lich durch das Angebot stimuliert. Dies hat sich inzwischen grundlegend geŠndert. Das Internet ist ein Paradebeispiel dafŸr, da§ einzelne MŠrkte aufgrund spontaner Nachfrage exponentiell und unvorhergesehen wachsen kšnnen, wenn gewisse Grundvoraussetzungen erfŸllt sind. Hierdurch wird es fŸr die Anbieter von IT- Anwendungen und -Systemen um ein Vielfaches schwieriger, zukŸnftige Marktentwicklungen abzuschŠtzen und ihr Unternehmen entsprechend auszurichten. Die meisten Player ersetzen mittlerweile ihre alten segmentartigen Markt- und Angebotsmodelle durch einen integrierten Ansatz, dessen Hauptbestandteile "Information" und "Lšsung" sind. Dies fŸhrt zu Allianzen und Partnerschaften, in deren Mittelpunkt die Entwickler und Verteiler von Inhalten stehen. FŸr Europa ergibt sich hieraus eine einzigartige Chance. Als multinationaler vielsprachiger Raum mit einem in Jahrtausenden gewachsenen Kulturerbe kann Europa aus dem vollen schšpfen, wenn es um Inhalte geht. Allerdings gilt es, die hausgemachten SchwŠchen zu Ÿberwinden und die StŠrken voranzubringen. Schwachpunkte sind unter anderem die immer noch relativ geschlossenen nationalen MŠrkte, ein bislang nur wenig liberalisierter Telekommunikationsmarkt, die zurŸckhaltende IuK-Investitionsneigung von Privat- und industriellen Anwendern, eine geringe Anzahl von Global Playern in der neuen Medienindustrie und ein schwieriger Zugang zu Risikokapital. Zu den besonderen StŠrken Europas zŠhlen hervorragende technologische Ressourcen, GSM und DECT, die beiden zukunftsweisenden, originŠr europŠischen Standards fŸr mobile und schnurlose Telefonie, ATM-TechnologiefŸhrerschaft, die flŠchendeckende VerfŸgbarkeit von Euro-ISDN sowie eine vielsprachige Gesellschaft, die in engem Kontakt zu den sich schnell entwickelnden WirtschaftsrŠumen des SŸdens und Ostens steht. Europa wird nicht den gleichen Weg in das Informationszeitalter gehen wie etwa die USA. Entsprechend wird sich auch die in Europa ansŠssige IT-Industrie anders orientieren. WŠhrend in den USA vor allem Entertainment gefragt ist, werden in Europa Non-Entertainment-Anwendungen im Mittelpunkt stehen - sowohl fŸr geschŠftliche Nutzer als auch fŸr Privathaushalte, Kommunen und Verwaltungen. Europas Informationsgesellschaft wird weder uniform noch standardisiert sein. Ihr herausragendes Kennzeichnen wird ihre Vielfalt sein. Das ist Herausforderung und Chance zugleich, um im weltweiten Wettbewerb mithalten zu kšnnen. Bruno Lamborghini, Eurobit-PrŠsident CZ 14/1996, S. 21 Designzentrum soll KundennŠhe bewirken Toshiba setzt auf Halbleiterwachstum Toshiba sieht entgegen anderen Unternehmen der Branche fŸr dieses Jahr gute Wachstumschancen im Halbleitermarkt. Mit einem Asic-Designzentrum in DŸsseldorf wollen die Japaner ihr europŠisches Standing verbessern. WŠhrend Konkurrenten wie Motorola den Halbleiterboom einstweilen als beendet ansehen, will Toshiba auch in diesem Jahr wieder zulegen. Dabei scheint das Unternehmen auf den ersten Blick besonders anfŠllig fŸr die aktuellen Absatzprobleme der Branche: Rund die HŠlfte ihres Umsatzes erzielt Toshiba mit Speicherbausteinen; in Europa sind es gar 65 Prozent. Die Branche prŠsentiert sich derzeit ungeheuer dynamisch: Trotz eines Umsatzwachstums von 43 Prozent im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen seinen neunten Platz in Europa gerade halten. Jetzt soll es etwas langsamer gehen. Aber um 13 bis 15 Prozent sieht Toshiba den Markt auch dieses Jahr wieder wachsen. Neben Speichern sieht Toshiba gute Absatzchancen fŸr ASICs (applikatiosspezifische Integrierte Schaltkreise). Um europŠische Kunden, besonders in der Telekommunikations- und Automobilbranche, besser zu erreichen, eršffnete das Unternehmen zum 1. April in DŸsseldorf nun sein Designzentrum. ch CZ 14/1996, S. 21 GRAFIK: Telecomservices sind der Renner Die westeuropŠischen MŠrkte fŸr Hardware, Software und Dienstleistungen wachsen. Besonderen Anteil daran hat die Telekommunikation. In diesem Sektor wurden im vergangenen Jahr rund 313 Milliarden Mark erwirtschaftet, was einem Zuwachs um 8,7 Prozent gegenŸber 1994. Quelle: EITO CZ 14/1996, S. 22 Fujitsu nimmt im europŠischen PC-GeschŠft Platz 3 ins Visier Mit japanischer Hilfe will ASI deutschen PC-Markt aufrollen Durch die Beteiligung von Fujitsu Ÿber ihre Tochter ICL an ASI Computer und die neuzugrŸndende PC-Division der beiden Unternehmen brechen fŸr den ThŸringer PC-Hersteller neue Zeiten an. Gemeinsam will das Trio innerhalb der nŠchsten zwei Jahre zu Europas drittgrš§tem PC-Hersteller aufsteigen. "Ich hatte einmal vor, mein Unternehmen an der Bšrse zu kapitalisieren. Und es war auch einmal mein Ziel, klein und bescheiden zu bleiben", blickt Winfried Hoffmann, GrŸnder und Chef von ASI Computer, zurŸck. SpŠtestens seit Mitte vergangenen Jahres aber schweben dem frŸheren Commodore-Topmanager ganz andere Dimensionen vor: Im Juni 1995 beteiligte sich der japanische High-Tech-Konzern Fujitsu Ÿber seine britische Tochter ICL mit 74 Prozent an ASI Computer. Und kŸrzlich warteten die Japaner mit der Nachricht auf, die PC-Fertigung aus ICL herauszulšsen und ein Gemeinschaftsunternehmen zu grŸnden, in dem die Ostdeutschen fŸr das europŠische ConsumergeschŠft zustŠndig sein sollen. FŸr Hoffmann ist die neue Richtung, die sein Unternehmen damit einschlŠgt, logisch: "Wir sind mit der Zeit in eine Grš§enordnung hineingewachsen, wo man eine solche Firma privat nicht mehr leiten kann. Au§erdem kann das, was sich derzeit in unserer Branche abspielt, nicht mehr normal sein." Das PC-GeschŠft werde zunehmend von Anbietern gestšrt, die am Staatstropf hŠngen, oder von solchen, die ihre Lieferanten hinters Licht fŸhren. Daraus zog er die Konsequenz, sich nach VerstŠrkung umzusehen: Entweder mu§te ein Kapitalinvestor oder ein strategischer Partner her. Da§ die Entscheidung zugunsten der letzteren Variante ausfiel, hŠngt auch damit zusammen, was David Mills, derzeit noch Managing Director von ICL Volume Products, kŸrzlich sagte: "Wer im PC-GeschŠft bleiben will, mu§ gro§ sein." Da§ der Fujitsu-Konzern kŸnftig rasant wachsen wird, steht fŸr Hoffmann au§er Frage. In diesem Jahr wollen die drei Unternehmen gemeinsam 3,5 Millionen PCs ausliefern. Bis zum Jahr 1998 peilt Fujitsu gar Platz 5 unter den weltweit grš§ten PC-Herstellern an, in Europa ist Rang 3 im Visier. Auch fŸr Deutschland hat sich das neuformierte Unternehmen einiges vorgenommen: Hoffmann strebt in diesem Jahr den dritten Platz an. "Unser Ziel ist es, zu Compaq aufzuschlie§en. An SNI allerdings kommen wir in Deutschland vorerst nicht vorbei." WeltmarktfŸhrer Compaq anzugreifen, ist laut Hoffmann kein unmšgliches Unterfangen: "Compaq hat kein Unternehmen im RŸcken, das im Notfall Geld zuschie§en kšnnte, so wie es bei SNI der Fall ist. Au§erdem fehlt denen die nštige Technologie." Weiterer Vorteil seines Unternehmens sei, da§ man in Deutschland, im Gegensatz zu Compaq, kŸnftig dezentral, sprich: flŠchendeckend mit GeschŠftsstellen, arbeiten werde. Zu dem von Fujitsu geplanten Wachstum will Hoffmann erheblich beitragen. Im Moment sind die ThŸringer dabei, ihre Produktion vom Einschicht- auf Zweischichtbetrieb umzustellen. Damit kšnne die Fertigung von derzeit rund 180 000 auf 400 000 PCs pro Jahr ausgebaut werden, erklŠrt der ASI-Chef. DarŸber hinaus plant Hoffmann, das GelŠnde am Standort Sšmmerda zu vergrš§ern und mit Assemblierern in Frankreich und England zusammenzuarbeiten. Um auch den Service nicht zu vernachlŠssigen, soll die existierende Hotline sukzessiv ausgebaut werden. Da§ ASI von einem japanischen und nicht einem deutschen Unternehmen gekauft wurde, ist fŸr Hoffmann kein Problem. Im Gegenteil: Er ist sich sicher, davon zu profitieren. "Bei den Verhandlungen habe ich erkannt, da§ uns eine deutsche Firma plattgemacht hŠtte. Die Japaner aber brauchen uns." sn CZ 14/1996, S. 22 INTERVIEW Werner SŸlzer, NCR GmbH "Die Trennung von AT&T ist eher fšrderlich als hinderlich" Gerade mal sieben Wochen ist Werner SŸlzer als Chef der deutschen AT&T-Holding im Amt gewesen - und schon mu§te er bei der Augsburger NCR 800 Entlassungen aussprechen und die PC-Fabrik schlie§en. Das war Mitte September 1995. Inzwischen, so SŸlzer, ist die Umstrukturierung nahezu abgeschlossen. CZ: Bei der NCR GmbH scheint nach den Tubulenzen Ende vergangenen Jahres wieder Ruhe eingekehrt zu sein. Ist der Schock Ÿber die vielen Entlassungen und die Schlie§ung der PC-Fabrik mittlerweile verdaut? SŸlzer: Nein. In einem Unternehmen wie NCR, in dem viele Mitarbeiter 20 bis 25 Jahre gearbeitet haben, brechen durch solche Ereignisse auch viele Bindungen auseinander, die Ÿber das GeschŠft hinausgehen. Dieser Schock hŠlt lŠnger an als nur ein paar Monate. Ich habe aber den Eindruck, da§ die verbliebenen Mitarbeiter langsam wieder Tritt fassen und sich nicht mehr nur mit der Restrukturierung auseinandersetzen. CZ: Ein Gro§teil der 800 Entlassungen war mit dem Ausstieg aus der PC-Eigenfertigung verbunden. FŸr das Werk haben Sie einen KŠufer gesucht, aber keinen gefunden. Was wird nun aus der Fabrik? SŸlzer: Wir werden die dort vorhandenen RŠume fŸr unsere Mitarbeiter nutzen, die aufgrund der beengten PlatzverhŠltnisse in der Hauptverwaltung bislang Ÿber ganz Augsburg verteilt waren. CZ: Die Entlassungen und der Umstrukturierungsproze§ haben NCR Deutschland 1995 Verluste beschert. In welcher Hšhe bewegt sich das Minus? SŸlzer: Es wird eher drei- als zweistellig sein. CZ: Wie sieht das operative Ergebnis aus? SŸlzer: Das ist leicht positiv und gibt uns die Hoffnung, bereits 1996 wieder profitabel zu sein. CZ: Ihre Umsatzerwartung fŸr das laufende Jahr haben Sie auf rund 600 Millionen Mark zurŸckgeschraubt. Warum? SŸlzer: Zum einen fŠllt das PC-GeschŠft weg, zum anderen haben wir 800 Mitarbeiter weniger. Da kann man nicht erwarten, da§ der Umsatz steigt. CZ: Damit lŠgen Sie aber mehr als die HŠlfte unter dem Umsatz von 1995, den Sie mit 1,27 Milliarden Mark bereits bekanntgegeben haben. LŠ§t sich das wirklich hauptsŠchlich mit dem Wegfall des PC-GeschŠfts begrŸnden? SŸlzer: Ja. Ohne das PC-GeschŠft hatten wir zuletzt einen Umsatz von rund 700 Millionen Mark. CZ: Durch die Wirren, die sich seit der AT&T-†bernahme ergeben haben, hat NCR gerade in ihren traditionellen GeschŠftsbereichen, wie Handel und Banken, an Boden verloren. Wie wollen Sie die Kunden ermuntern, wieder NCR-Systeme zu kaufen? SŸlzer: Was die Wirren angeht, mu§ ich Ihnen widersprechen. Mit dem Namen AT&T wurden Erwartungen in bezug auf die Integration der unterschiedlichsten AktivitŠten von AT&T zum Nutzen unserer Kunden verbunden. Es hat sich aber herausgestellt, da§ die Koordination der diversen Gesellschaften erheblich teurer war als der Nutzen, der daraus fŸr die Kunden und die einzelnen Gesellschaften entstehen konnte. Deshalb haben wir die Trennung beschlossen. Und ich habe den Eindruck, da§ sie eher fšrderlich als hinderlich ist. CZ: Dennoch mŸssen Sie verlorene Kunden erst einmal wieder zurŸckgewinnen. SŸlzer: Die Cebit hat gezeigt, da§ die gro§en Banken und die Warenhauskonzerne ein hohes Interesse an einer Zusammenarbeit haben - sei es an der FortfŸhrung eines bereits bestehenden KundenverhŠltnisses oder sei es als Alternative zu dem bisherigen Lieferanten. Ich bin sehr zuversichtlich, da§ wir in diesem Jahr neue Kunden finden. CZ: Sie sind auch Vorsitzender der deutschen AT&T-Holding. Was haben Sie denn da noch fŸr eine Aufgabe? SŸlzer: Die Holdingstruktur befindet sich in der Auflšsung und wird 1997 nicht mehr existieren. Somit bin ich als Vorsitzender der Holding im Augenblick dabei, mich selbst aufzulšsen. bk CZ 14/1996, S. 22 US-Telecomfirmen werden fusionieren Medienwirtschaft rŸckt zusammen Durch das neue US-Telekommunikationsgesetz fallen die Barrieren zwischen lokalem und Ÿberregionalem TelefongeschŠft, ebenso die zwischen Telefon und Kabel-TV. Beobachter erwarten nun eine neue Fusionswelle quer durch die US-Medienwirtschaft. Seit dem 1. Februar gilt in den USA ein neues Telekommunikationsgesetz, wodurch die bisherigen Abgrenzungen zwischen lokalem TelefongeschŠft und den Langstreckendiensten aufgehoben wurden. Deregulierung ist auch beim Kabelfernsehen angesagt. Zum einen endet die staatliche Kontrolle der GebŸhren, zum anderen dŸrfen jetzt die Telefongesellschaften den Kabelnetzbetreibern ins GeschŠft funken - und umgekehrt. Die gravierenden €nderungen der Spielregeln dŸrften einen tiefgreifenden Strukturwandel in der Medien- und Telekommunikationsbranche mit sich bringen. Bei dem sich abzeichnenden verschŠrften Wettbewerb geht es vor allem um die richtige strategische Position, um den Konsumenten neue Dienste wie Abruf-Videos, Internet-Zugang und Online-Shopping ins Wohnzimmer liefern zu kšnnen. Was das fŸr die Industrie bedeutet, bringt Amos Hostetter, Chairman des Kabelnetzbetreibers Continental Cablevision, auf den Punkt: "Es steht ein Tanz der Elefanten bevor, und jeder will sicherstellen, da§ er dabei nicht zu Tode getrampelt wird." Den ersten Mega-Deal nach der GesetzesŠnderung hat die regionale Telefongesellschaft US West eingefŠdelt: Deren Tochter US West Media Ÿbernimmt Continental Cablevision, drittgrš§ter Kabelnetzbetreiber der USA. Das ist erst der Anfang, Branchenkenner rechnen mit einer neuen Welle von Fusionen und †bernahmen. Obenan bei den potentiellen †bernahmekandidaten stehen die Kabelnetzbetreiber. Denn inzwischen reift bei Telecomunternehmen, Online-Anbietern und Computerfirmen die Erkenntnis, da§ Fernsehkabel eine interessante Plattform fŸr verschiedene Dienstangebote darstellen. Gleichzeitig sehen sie sich im Rennen um den Zugang zum Endkunden massiver Konkurrenz durch direktstrahlende Satelliten ausgesetzt. Rund 1,3 Millionen Haushalte beziehen digitale Programmpakete vom Satellitensystem DirecTV, das seit anderthalb Jahren auf dem Markt ist. Neuerdings mischt AT&T bei DirecTV mit. Da der US-Telefonriese immerhin 90 Millionen Kunden bedient, erwarten Experten in den nŠchsten Jahren einen enormen Schub beim Satellitendirektempfang. Die letzte der begehrten Satellitenlizenzen fŸr den amerikanischen Markt hat MCI gemeinsam mit Rupert Murdochs News Corporation ergattert. Neben digitalen Programmpaketen wollen die beiden Firmen auch breitbandige DatenŸbertragungsdienste anbieten. Eins steht fest: Beim Wettbewerb um den Kunden hat jener Mitspieler die besten Karten, dessen vertikale Integrationsstrategie alle Felder weitgehend abdeckt. Das Wirtschaftsmagazin Economist beschrieb die FrŸhlingsstimmung ziemlich treffend: "Lieber eine Zwangsheirat eingehen, als ein MauerblŸmchen bleiben." Rolf Karepin CZ 14/1996, S. 22 DirektverkŠufer verlieren an Bedeutung PC-Markt in der Schweiz lŠ§t nach Der Schweizer PC-Markt hat 1995 ein geringeres StŸckzahlenwachstum aufgewiesen als erwartet. Insgesamt fanden 618 000 PCs im vergangenen Jahr einen KŠufer. GegenŸber 1994, als 542 000 Rechner abgesetzt wurden, bedeutete dies zwar eine Steigerung um rund 14 Prozent - die 18,8 Prozent aus jenem Jahr wurden aber nicht mehr erreicht. DafŸr legte aber der Gesamtumsatz um 10,4 Prozent von 1,964 auf 2,168 Milliarden Schweizer Franken (umgerechnet etwa 2,644 Milliarden Mark) zu. Den gro§en PC-Anbietern gelang ein Ÿberdurchschnittliches StŸckzahlenwachstum. Dem von der Robert Weiss Consulting herausgebenen "Wei§buch" zufolge, das jedes Jahr den Schweizer PC-Markt analysiert, machten sie dabei ihre GeschŠfte vor allem auf Kosten der DirektverkŠufer, deren Bedeutung weiter zurŸckgegangen ist. Auch ihren Marktanteil konnten die gro§en PC-Hersteller wieder ausbauen. Hatte dieser 1992 noch bei 66 Prozent gelegen, betrug er 1995 rund 77 Prozent. DarŸber hinaus stellte die Consultinggesellschaft fest, da§ sich der Homemarkt zwar zu einem wichtigen Faktor entwickelt hat, sein Anteil sei bei den Desktop-Systemen mit 30 Prozent indes wesentlich geringer gewesen als erwartet. vwd CZ 14/1996, S. 22 Interaktives TV n-tv arbeitet mit Oracle Oracle Deutschland und n-tv wollen gemeinsam ein zusŠtzliches Programmangebot fŸr interaktive TV-Projekte und Online-Dienste entwickeln. Mit "Information-on-demand" sollen Nutzer Informationen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft individuell abrufen kšnnen. Oracle und n-tv arbeiten bereits seit einem Jahr an dem Angebot. Mit der offiziellen Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags, die auf der Cebit erfolgte, wollen beide die Anwendung nun einem breiten Nutzerkreis zugŠnglich machen. Die Partner betonen, da§ "Information-on-demand" keine Konkurrenz zu bestehenden Online-Diensten darstellen soll. Vielmehr sei es ein Angebot, das in bereits existierende Dienste eingebunden werden kšnne. cz CZ 14/1996, S. 22 J.D. Edwards GlŠnzendes Quartal J.D. Edwards, Hersteller betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, hat das beste erste Quartal ihrer Firmengeschichte abgeschlossen. Das Unternehmen erzielte in den ersten drei Monaten des laufenden GeschŠftsjahres (Beginn: November 1995) einen Umsatz von 98 Millionen Dollar. Das Umsatzwachstum gegenŸber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum betrŠgt 52 Prozent. 1995 setzte die Company insgesamt 341 Millionen Dollar um. Im ersten Quartal 1996 gewann sie 174 neue Kunden. Bislang spezialisierte sich J.D. Edwards mit ihren Produkten auf die IBM-Plattform AS/400 und hob sich so von Konkurrentin SAP ab. Nun strebt das Unternehmen eine …ffnung gegenŸber anderen Systemwelten an. cz CZ 14/1996, S. 23 B…RSE Olivetti-Aktie notiert wegen der andauernden Verluste deutlich unter dem Nennwert Die Gro§wetterlage an den Bšrsen wird derzeit eher von Tiefs beherrscht FŸr die Computeraktien waren die ersten drei Monate 1996 eine Zeit mit vielen Hšhen und Tiefen. Entscheidend fŸr ihre weitere Kursentwicklung sind die in den nŠchsten Wochen anstehenden Quartalsergebnisse. Die vergangenen drei Monate waren von recht gŸnstigen Perspektiven aber auch zahlreichen KursrŸckgŠngen geprŠgt. Die Aktien des Hardwaresektors, wie etwa von Dell, Digital Equipment (DEC), Compaq, IBM oder Hewlett-Packard, liefen bis Mitte Februar Ÿberdurchschnittlich gut. Als die Branche aber dann von der etwas nachlassenden PC-Konjunktur verunsichert wurde, gaben die Kurse recht deutlich nach. DEC zum Beispiel fiel von 75 auf 53 Dollar zurŸck. FŸr die Compaq-Papiere mu§te man vor einigen Wochen Ÿber 50 Dollar zahlen - im MŠrz kosteten sie nur noch 38 Dollar. Mit der grš§ten Kursschwankung wartete Branchenprimus IBM auf. Die Notierung pendelte zwischen 82 und knapp 130 Dollar. Recht uneinheitlich ging es bei den Software- und Servicetiteln zu. Microsoft behaupteten sich trotz recht widersprŸchlicher Analystenkommentare. Sybase verloren hingegen deutlich an Boden. Computer Associates standen weiter hoch im Kurs. Bei den europŠischen Technologieaktien gab es einige bšse Ausrutscher. Olivetti notieren zur Zeit infolge der andauernden Verluste und der sich lange hinziehenden Sanierung und Umstrukturierung deutlich unter Nennwert. Die deutschen DB Soft stŸrzten auf unter 60 Mark ab, der Kurs hat sich damit binnen Monaten ein weiteres Mal halbiert. Die Aussichten erscheinen zunehmend ungewisser. Ebenfalls enttŠuschend fŸr die AktionŠre verlief die Kursentwicklung von Escom. Die Verluste des Unternehmens setzten der an sich zuerst recht erfolgversprechenden Bšrsen-Performance ein abruptes Ende. GŸnstig schnitten dagegen die Siemens- und die Data-Modul-Aktien ab. Bei den lange favorisierten SAP-Papieren setzte sich zuletzt ein negativer Trend durch. Hinsichtlich der zukŸnftigen "Bšrsenkarriere" scheinen nun nach drei glanzvollen Jahren die Skeptiker die Oberhand zu gewinnen, weil die Wachstumsraten Ÿber die kommenden Jahre nicht mehr so Ÿberdurchschnittlich hoch ausfallen dŸrften. Ob man zur Zeit Technologieaktien kaufen oder eher abwarten soll, ist eine Frage, die nur schwer beantwortbar ist. Die "Gro§wetterlage" an den Bšrsen ist gegenwŠrtig ziemlich unsicher. April und Mai gelten traditionell als kritische Bšrsenmonate. Aus dieser Warte betrachtet, mu§ man jetzt nicht unbedingt dabei sein. Die Zeit der gro§en Kursschwankungen ist noch nicht vorŸber. Das wirtschaftliche Umfeld wird noch einige Wochen Anla§ zu kontroversen Diskussionen geben. †ber die kŸnftige Zinsentwicklung und den Konjunkturverlauf sind sich die Auguren ziemlich uneinig. Was Europa anbetrifft, Ÿberwiegen eher die negativen Tšne. Auch in Japan geht die Erholung langsamer voran, als bisher angenommen. Nur in den USA zeigen die jŸngsten Wirtschaftsdaten wieder einen "kleinen Aufschwung". Ob der aber ausreicht, die Computeraktien in neue Kurshšhen zu liften, erscheint fraglich. Als wahrscheinlich erfolgreiche Investmenttaktik bietet sich das sogenannte "Bottom-fishing" an, also Aktien kaufen, wenn sie einmal wieder deutlich unter die RŠder gekommen sind. FŸr die US-Software- und -Serviceindustrie erwarten die Analysten in den kommenden Jahren solide UmsŠtze und Gewinne. Trotz der zur Zeit "wenig aufregenden gesamtwirtschaftlichen Situation" wŸrden viele Software-Companys weiter rasch wachsen. Den neusten Prognosen zufolge nehmen die UmsŠtze der wichtigsten US-Firmen von 1995 auf 1996 um stattliche 20 Prozent auf rund 55 Milliarden Dollar zu. FŸr die Zeit zwischen 1998 und 2000 wird mit einer Grš§enordnung von jeweils rund 90 Milliarden Dollar gerechnet. Die Gewinne der Branche werden dieses Jahr um etwa 23 Prozent auf 6,83 Milliarden Dollar zunehmen und bis zur Jahrtausendwende auf zwischen 10 und 12 Milliarden Dollar jŠhrlich klettern. Als Bšrsenfavoriten werden unter anderem America Online, Automatic Data Processing, BMC Software, Cheyenne Software, Computer Associates, General Motors E (EDS), Oracle, People Soft und Sterling Software genannt. Erstmals ist auch Borland wieder unter den Favoriten. Gerhard Mahler CZ 14/1996, S. 23 Gewinnprognose Philips-Kurs im Sinkflug Die AnkŸndigung von Philips, im ersten Quartal 1996 weniger als im Vorjahreszeitraum zu verdienen, lie§ den Bšrsenkurs um elf Prozent sinken. Schuld an dem schlechteren Ergebnis ist laut Philips die anhaltend schwache Marktsituation fŸr Unterhaltungselektronik. Au§erdem sinke die Nachfrage nach PC-Monitoren und Halbleitern. Die Amsterdamer Bšrse reagierte prompt: Innerhalb weniger Minuten fiel der Kurs um 7,2 auf 59 Gulden (etwa 53 Mark). Der Gewinn der NiederlŠnder lag im ersten Quartal 1995 bei 744 Millionen Gulden. cz CZ 14/1996, S. 23 AT&T-Ableger Lucent geht an die Bšrse Lucent Technologies, die aus der Zersplitterung von AT&T in drei selbstŠndige Einheiten hervorgegangen ist, plant den Gang an die Bšrse. Etwa 18 Prozent der Aktienanteile sollen in KŸrze an den Bšrsen verkauft werden. Der StŸckpreis der insgesamt 111 Millionen Aktien liegt zwischen 22 und 25 Dollar. VerŠu§ert werden sollen die Papiere zum Gro§teil an nordamerikanischen Bšrsen. Die restlichen Anteile an dem TelecomausrŸster hŠlt AT&T. Den Bšrsengang plant auch Computerhersteller NCR, der ebenfalls aus AT&T hervorging. cz CZ 14/1996, S. 24 SERVICE Auch die Gates-Company selbst hat einen externen IT-Dienstleister engagiert Hinter den Microsoft Authorized Support Centers verbergen sich oft IT-Konzerne Microsoft-Produkte sind integraler Bestandteil vieler unternehmensweiter IT-Installationen. Implementierung und Wartung eines Client-Server-Systems aber sind komplexe Arbeiten, die die Gates-Company allein nicht bewŠltigen kann. Daher arbeitet sie mit Partnern zusammen. Allein in Deutschland arbeiten rund ein Dutzend Unternehmen, die sich auf differenzierten Service und Support fŸr heterogene Systemlandschaften spezialisiert haben, als von Microsoft zertifizierte Authorized Support Center (ASC). So auch Digital Equipment (DEC), die nach Angaben von Microsoft-Manager Peter Blum weltweit der grš§te Solution-Provider der Gates-Company ist. Hierzulande beschŠftigt DEC 21 von Microsoft ausgezeichnete Certified Systems Engineers und rund 70 Microsoft Certified Professionals. So ausgestattet hilft die Serviceabteilung des Hardwareherstellers dem Softwaregiganten aus Redmond, seine Standardprodukte an den Mann zu bringen - und verdient dabei nicht schlecht. Der Schweizer Ableger der Digital Equipment Corp. zum Beispiel, bei dem sieben Certified Systems Engineers (CSE) und 40 Microsoft Certified Professionals (MCP) beschŠftigt sind, hat bei der eidgenšssischen Post eine Multivendor-Lšsung implementiert, die auf Windows NT basiert. Gefordert waren die Vernetzung von PostŠmtern, der Online-Datenaustausch zwischen ihnen und den Kreispostdirektionen, Connectivity zu der bestehenden Informatikstruktur (Mail und Datenaustausch), eine aktuelle und offene Systemarchitektur sowie eine zentrale und kostengŸnstige Verwaltung und Wartung der Systeme und eine umfassende technische UnterstŸtzung. Bedingung: Es sollten vorwiegend Microsoft-Produkte eingesetzt werden. "Es war eine interessante Herausforderung, die bestehenden DV-Inseln zu einer homogenen NT-Landschaft zu verbinden", erlŠutert Martin Rieder, Programmanager im Bereich Multivendor Customer Services bei DEC in ZŸrich. Aufgrund der Kombination aus Know-how und sehr guter Infrastruktur sei DEC in der Lage, alle Support-Anforderungen des Kunden abzudecken. Der Hardwarehersteller NCR hat im vergangenen Jahr fŸr 20 schweizerischer Ausgleichskassen (Rentenversicherungsanstalten verschiedener Wirtschaftszweige) ein Client-Server-System aufgebaut. Die verantwortlichen Manager sind sich sicher, da§ der Auftrag vor allem deswegen an Land gezogen werden konnte, weil NCR Microsoft ASC ist. "Wir kšnnen als ASC heterogene Systemumgebungen auf so viele Arten unterstŸtzen, wie es Unternehmen gibt, die diese Art von Support in Anspruch nehmen wollen", sagt Rolf Aeberli, Projektmanager bei NCR Customer Services. Selbst die deutsche Microsoft-Niederlassung nutzt einen ASC. Die MŸnchner haben einen Gro§teil der Servicefunktionen ihres Hauses dem DŸsseldorfer IT-Dienstleistungsunternehmen ICL Sorbus zu Ÿbergeben. Dazu gehšren das Operating, Helpdesk-Funktionen und Instandhaltung von PCs sowie verwandte Servicefunktionen im DV-Bereich. Die Response-Zeiten sind vertraglich festgelegt. Zum Beispiel mu§ bei Hardwareproblemen in MŸnchen innerhalb von zwei Stunden mit der "Behebung der Stšrung" begonnen werden, in allen anderen GeschŠftsstellen innerhalb von vier Stunden. "Ein wichtiges Auswahlkriterium war fŸr uns die europaweite PrŠsenz des Servicepartners", sagt Denis Atam, IT-Manager Central Europe bei Microsoft. Heute ist ICL Sorbus an allen 13 europŠischen Microsoft-Standorten vertreten. "Wir wollten unsere eigenen Ressourcen primŠr in Bereichen wie Systemmanagement, Systemweiterentwicklung und Engineering einsetzen", begrŸndet Atam die Entscheidung. ICL bietet unter anderem sieben Tage in der Woche 24 Stunden tŠglich den Einsatz von Backup-Systemen und ein umfassendes Reporting Ÿber Serviceleistungen. "Wir sind vor Ort auch Auge und Ohr fŸr Microsoft", so Marion …zmert, Direktor Vertrieb und Marketing Central Europe bei ICL Sorbus. Sie wirbt dafŸr, da§ Gro§unternehmen ihre Support-Ressourcen fŸr ihre Kunden nutzen und mit der Abdeckung ihrer internen BedŸrfnisse einen externen Dienstleister beauftragen. Der Meinung scheint man auch bei Microsoft zu sein: Neben Zentraleuropa sollen kŸnftig auch SŸd- und Nordeuropa mit einem Servicepartner bedient werden. JŸrgen Hoffmann CZ 14/1996, S. 24 RECHT Ungenauigkeit fŸhrt zum Streit Was darf der Kunde erwarten? Immer wieder gibt es Streit darŸber, was der Kunde an FunktionalitŠt und Ergonomie bei Standardprogrammen erwarten darf. Vielfach liegt das daran, da§ Produktbeschreibungen ganz fehlen, fehlerhaft oder Ÿbertrieben sind. Sind keine speziellen Anforderungen beim Erwerb von Standardsoftware im Vertrag beschrieben und verweist der Lieferant auch nicht auf seine Produktbeschreibung oder die Benutzerdokumentation, schuldet er nur den "gewšhnlichen Gebrauch". Das ist nicht viel, wie das Urteil des Landgerichts (LG) Ulm vom 21. Februar 1995 (1 S 197/94) zeigt. Im konkreten Fall ging es um ein Programm fŸr die Vermšgensberatung. Der Anwender war in einer sechstŠgigen Grundschulung in das Programm eingewiesen worden, bevor er es gekauft hatte. SpŠter kritisierte er seinen Lieferanten, weil bestimmte Funktionen, die er erwartete, im Programm nicht realisiert waren. Das Ulmer Gericht urteilte: "Diese Mšglichkeiten gehšren nicht zum ohne weiteres zu erwartenden Standard und sind auch nicht etwa im Handbuch beschrieben." Der Anwender habe auch keine UmstŠnde detailliert vorgebracht, "aus denen sich sonst eine diesbezŸgliche Sollbeschaffenheit ergeben kšnnte". Aus den UmstŠnden ergab sich sogar das Gegenteil: Der Kunde hatte schlie§lich sechs Tage lang Zeit, das Programm kennenzulernen. "Danach ist davon auszugehen, da§ ihm grundsŠtzlich bekannt war, wie mit dem Programm gearbeitet werden kann, und was es leistet", meinte das Ulmer LG. Weniger solide hatte der beklagte Anbieter in dem Fall gehandelt, der dem Urteil des LG Kšln vom 10. Mai 1995 (20 S 12/94) zugrunde lag - trotzdem behielt er recht. Der Programmanbieter hatte damit geworben, da§ sein Anwendungsprogramm "auch von einem Computerlaien schnell und einfach erlernt werden kann". Der KlŠger aber meinte, da§ er solche Schwierigkeiten mit dem Erlernen habe, da§ er Anspruch darauf habe, das Programm gegen Zahlungserstattung zurŸckgeben zu kšnnen. Das LG Kšln lehnte das unter Hinweis auf das Urteil des Amtsgerichts Kšln ab: "FŸr das Vorliegen einer Zusicherung genŸgen weder allgemeine Anpreisungen noch der blo§e Hinweis auf den vertragsgemŠ§en Gebrauch. Bei den Begriffen ,schnell` und ,leicht` handelt es sich um derart unbestimmte und unbestimmbare Begriffe, da§ der KŠufer nicht davon ausgehen durfte, die Lieferantin wolle insoweit eine GewŠhr Ÿbernehmen." Bei der Erlernbarkeit eines Computerprogramms komme es neben computerspezifischen Vorkenntnissen ganz wesentlich auf die LernfŠhigkeit, Lernbereitschaft, Ausdauer und Motivation des Lernenden an, bemerkt das Gericht. "Wie es damit bestellt war, konnte die Lieferantin nicht wissen, so da§ nicht davon auszugehen war, da§ sie die GewŠhr fŸr etwas habe Ÿbernehmen wollen, was všllig au§erhalb ihrer Einflu§sphŠre lag", entschieden die Kšlner Richter. Dr. Christoph Zahrnt, Rechtsanwalt in NeckargemŸnd CZ 14/1996, S. 24 IT-Dienstleister peilt Umsatzmilliarde an GE-Tochter geht auf †bernahmekurs Die zum US-Konzern General Electric (GE) gehšrende GE Information Services Inc. will ihr GeschŠft in Europa massiv ausweiten. Geplant sind auch UnternehmenskŠufe. Die General-Electric-Tochter, die 1995 einen Gesamtumsatz von rund 800 Millionen Dollar erzielte, ist nach eigenen Angaben einer der weltweit fŸhrenden Anbieter von Informationsdiensten auf Netzwerkbasis und MarktfŸhrer beim elektronischen Datenaustausch (EDI). Mittelfristig will der IT-Dienstleister in Europa, wo im vergangenen Jahr 250 Millionen Dollar umgesetzt wurden, zum UmsatzmilliardŠr wachsen. Erreichen will GE Information Services dieses Ziel auf drei Wegen: durch internes Wachstum, durch Kooperationen und durch UnternehmenszukŠufe. FŸr Akquisitionen stŸnde ein hoher Millionen-Dollar-Betrag bereit, sagte Claudi Santiago, Europa-Verkaufsverantwortlicher des amerikanischen Unternehmens, auf der Cebit. Seine Firma rechne sich als Systemintegrator hervorragende Wettbewerbschancen aus, da sie auf allen Stufen der Wertschšpfungskette Dienste - vom Consulting bis zu Netzmehrwertdiensten - vertreten sei. Einen Schwerpunkt des GeschŠfts sieht Santiago in der UnterstŸtzung europŠischer Unternehmen auf ihrem Weg in die weltweite Vernetzung. vwd CZ 14/1996, S. 24 KURZ NOTIERT Positive Entwicklung: Der amerikanische Hersteller von Entwicklungssystemen fŸr Anwendungsprogramme, Progress Software, hat seinen Umsatz 1995 um 29 Prozent auf 180,14 Millionen Dollar erhšht. Dabei erwirtschaftete das Unternehmen 16,68 Millionen Dollar Gewinn, 16 Prozent mehr als im Vorjahr. †bernahme: Durch die †bernahme des britischen Unternehmens Connaught Commercial Services Ltd. wird die MŸnchner Xpedite Systems zum weltweit fŸhrenden Anbieter von Faxdienstleistungen. Bereits im November vergangenen Jahres hatte Xpedite die Firmen Vitel International, Swift Global Communications und Comwave Communications AG akquiriert. Jahresabschlu§: Die Computer Management Group hat im GeschŠftsjahr 1995 bei einem Umsatz von 196,5 Millionen Pfund (rund 452 Millionen Mark) einen Gewinn vor Steuern in Hšhe von 20,1 Millionen Pfund erzielt. Das sind 38 Prozent mehr als 1994. Beim Umsatz legte das Softwarehaus 34 Prozent zu. Regionalisierung: Das Beratungsunternehmen Diebold hat zwei neue BŸros in DŸsseldorf und MŸnchen eršffnet. Mit der Regionalisierungsoffensive mšchten die Eschborner Consultants eine grš§ere NŠhe zum Kunden erreichen. Garantie: Als autorisiertes Service-Center Ÿbernimmt das Mannheimer Unternehmen Data Computer GmbH kŸnftig den Garantieservice fŸr die Produkte des amerikanischen Herstellers von Streamern und Kassettenlaufwerken, Overland Data Inc. CZ 14/1996, S. 25 Im neuen Motorenwerk steuern Tandem-Rechner die Fertigung Mercedes-Benz entwickelt individuelle Montagelšsung Im Herbst 1996 soll das neue Motorenwerk von Mercedes-Benz in Stuttgart-Bad Cannstadt in Betrieb gehen. Auf Basis der fehlertoleranten Computersysteme von Tandem wird die Motorenmontage in Zukunft mit selbstentwickelter Software gesteuert. Das Mercedes-Werk, das bald eine neue Motorengeneration (V6/V8) vom Band laufen lŠ§t, soll nicht mehr auf Halde produzieren, sondern direkt auf die Produktionsplanungen der in- und auslŠndischen Mercedes-Fahrzeugwerke reagieren. An die Montageauftragsplanung und -steuerung werden damit hohe Anforderungen gestellt. Die DV-ZustŠndigen bei Mercedes fragten sich deshalb, ob die neue Aufgabe mit alten DV-Konzepten bewerkstelligt werden kšnnte. Die GeschŠftsproze§modellierung, die der Stuttgarter Autobauer fŸr die Entscheidungsfindung einsetzte, "schlug vor", ein neues Montageauftragsplanungs- und -steuerungssystem individuell zu entwickeln. Im Markt verfŸgbare Standardsoftware hŠtte mit erheblichem Aufwand weiterentwickelt oder angepa§t werden mŸssen. Das System, das bei Mercedes kurz MAS 2 genannt wird, soll - mit geringen Anpassungen - auch die Steuerung der A-Klasse-Motoren bewŠltigen. Zur Disposition stand auch das Hardwarekonzept. In einer neutralen Ausschreibung suchte Mercedes ein offenes, Unix-basiertes Client-Server-System, fŸr das mit Objekttechnologien entwickelt werden kann. Die Anforderung an die VerfŸgbarkeit des Systems setzten die MercedesLeute bei 99,5 Prozent fest. "Auf der Hardwareseite gab es zunŠchst zwei Alternativen", bemerkt Wolfgang Wiest, Leiter der verantwortlichen Systemgestaltung im Mercedes-Werk UntertŸrkheim: Das Cluster-Konzept, das von verschiedenen Computerherstellern wie HP, Sun oder IBM angeboten wird, erhšht die Skalierbarkeit einer Client-Server-Lšsung, indem mehrere Shared-Memory-Systeme (SMP) zu einem logischen Server zusammengeschlossen werden. DemgegenŸber stand das Tandem-Konzept, das mit mehreren Prozessoren in einem Rechner arbeitet, Massiv Parallel Processing (MPP) genannt, und sehr hohe VerfŸgbarkeit garantiert. Diese Eigenschaft sowie die "LeistungsfŠhigkeit und Sicherheit gaben den Ausschlag fŸr Tandem", erklŠrt Wiest. Die geforderte Offenheit des Systems ist ebenfalls gewŠhrleistet: Seit zwei Jahren verfŸgen die Nonstop-Plattformen Tandems Ÿber eine Unix-OberflŠche. "Das Unix-Trademark wird innerhalb der nŠchsten zwšlf Monate von der X-Open-Vereinigung zertifiziert", ist sich der Produktmarketing-Manager von Tandem Deutschland, Helmut …hlinger, sicher. Zudem setzt Mercedes in ihrem Projekt "Nonstop-DCE" (Distributed Computing Environment) der Open Software Foundation als Remote Procedure Call (RPC) ein. DCE wird von gro§en Unternehmen hŠufig den proprietŠren RPCs vorgezogen. Die Generalunternehmerschaft fŸr das Mercedes-Projekt hat die Verwandschaft Ÿbernommen: Die Daimler-Tochter Debis kŸmmert sich um das Zusammenspiel aller Komponenten und Partner. vi CZ 14/1996, S. 25 MANAGEMENT TIP Erfolgreiches Data Warehouse Strategische und operative Entscheidungen im Unternehmen basieren zum gro§en Teil auf Informationen aus dem Betrieb. Ein Data Warehouse sammelt die verfŸgbaren Daten und bereitet sie fŸr die Auswertung auf. Die folgende Unternehmens-Checkliste soll Ihnen bei der Identifizierung, Planung und Realisierung der Vorteile eines Data Warehouse helfen: - Informieren Sie sich Ÿber Šhnliche Data-Warehousing-Projekte in anderen Unternehmen. - Wenn Sie nicht der interne Projektsponsor sind, stellen Sie sicher, da§ der Sponsor dem Projekt gegenŸber ebenso positiv eingestellt ist wie Sie. - WŠhlen Sie Mitglieder fŸr das Projektteam, die sich in ihrem Bereich gut auskennen und keine BerŸhrungsŠngste im Umgang mit der Informationstechnik (IT) haben. - †berprŸfen Sie die von der IT-Abteilung gemeinsam mit dem Projektteam erstellte "Datenrevision", in der alle existierenden Anwendungen und Systeme aufgefŸhrt sind, die operationale Daten fŸr den ausgewŠhlten GeschŠftsbereich, in dem das Data-Warehouse-Projekt eingefŸhrt werden soll, generieren. - Erstellen Sie mit dem Projektteam eine "Informationswunschliste", um festzustellen, wo zusŠtzliche Informationen Vorteile versprechen. - Stellen Sie fest, welche Mitarbeiter am meisten von dem System profitieren (,,Anwenderrevision"). - Besprechen Sie die "IT-Revision" mit dem Projektteam, um die beste Kombination bereits getŠtigter IT-Investitionen und zusŠtzlicher IT-Anforderungen zu bestimmen. - Besprechen Sie die "Lšsungsrevision" mit dem Projektteam, um zusŠtzliche Anwendungslšsungen und Technologien zu identifizieren, die am meisten Nutzen fŸr die Mitarbeiter versprechen. - Identifizieren Sie die Bereiche, in denen Data Warehousing am schnellsten zum Erfolg fŸhrt, und wo sich die Investitionen am schnellsten amortisieren. - Verfassen Sie ein Data-Warehousing-Projektpapier, das die Ziele sowohl des Unternehmens als auch der IT zusammenfa§t. Definieren Sie konkrete Erfolgspunkte fŸr das Projekt. - Holen Sie sich die Zustimmung aller Teammitglieder Ÿber den Zeitaufwand und die PrioritŠt des Projekts sowie Ÿber das IT-Budget ein. - Organisieren Sie regelmŠ§ige Treffen mit den Teammitgliedern. Wenn die richtigen Tools gewŠhlt wurden, sollten die Mitglieder ihren Fortschritt sehr bald anhand von einfachen Data-Warehousing-Anwendungen zeigen kšnnen. - Informieren Sie nach Abschlu§ des ersten Data-Warehousing-Projekts andere Abteilungen Ihres Hauses. - Nehmen Sie regelmŠ§ige Neubewertungen Ihrer Situation vor, und dehnen Sie ihr Data Warehouse bei Bedarf aus. Quelle: SAS; †bersetzer: Thomas Pfeiffer CZ 14/1996, S. 25 B†CHER J. Friedrich, Th. Herrmann, M. Peschek, A. Rolf (Hrsg.): Informatik und Gesellschaft, Spektrum Akademischer Verlag, 380 Seiten, 38 Mark Das Lehrbuch richtet sich an Theoretiker und Praktiker der Informatik. Neben den technischen werden auch die militŠrischen und škonomischen Wurzeln des Gebiets aufgezeigt. Dabei analysieren die Autoren die Wirkungen, die der wachsende Einsatz von Informationstechnologie in der Gesellschaft hat. Darauf basierend entwickeln sie AnsŠtze eines sozialorientierten Umdenkens in der Informatik. Wolfgang MŸller: Interaktive Medien im professionellen Einsatz, Elektronische Kataloge, Infoterminals, CBT, Videokonferenzen, Addison-Wesley Verlag, 70 Mark Der Autor gibt einen †ber-blick Ÿber vorhandene Multimediaanwendungen, inklusive beispielhafter Anwendungen und erkennbarer Tendenzen. Im Vordergrund stehen dabei die Nutzerfreundlichkeit und Akzeptanz beim potentiellen Kunden. Das Buch richtet sich an EntscheidungstrŠger in Firmen und Institutionen sowie an Entwickler. Christoph Zahrnt: Vertragsrecht fŸr Datenverarbeiter, 3. Auflage, HŸthig Verlag, 1996, 528 Seiten, 78 Mark Wer DV-Projekte durchfŸhrt, sollte auch die rechtlichen Grundlagen fŸr den Abschlu§ von VertrŠgen kennen. DafŸr mu§ er aber nicht alle 528 Seiten des neuen Buchs lesen, es reichen die ersten 90 Seiten zum Thema Vertragsabschlu§ und Probleme bei der DurchfŸhrung - etwa beim Verzug -, wie der Autor selbst empfiehlt. Alles weitere ist als Nachschlagewerk fŸr spezielle Probleme gedacht - ein 40seitiges Stichwortverzeichnis hilft dabei. GegenŸber der Vorauflage sind die Kapitel Ÿber Rechte an Programmen und †berlassung von Software wegen der Reform des Urheberrechts vollstŠndig Ÿberarbeitet worden. Neu sind die Kapitel Ÿber ArbeitsvertrŠge und Ÿber den Ablauf von Prozessen. Die Darstellung der einzelnen Vertragstypen entspricht einer Kurzfassung des Buchs des gleichen Autors mit dem Titel "Computervertragsrecht in Rechtsprechung und Praxis", das sich in seiner AusfŸhrlichkeit und mit seinen umfangreichen Rechtsprechungsnachweisen aber eher an Juristen und Rechtsberater wendet. vi CZ 14/1996, S. 25 Studie analysiert Reengineering-Projekte Neugestaltung lŠuft besser als erwartet Business Process Reengineering (BPR) wird als Top-down-Thema begriffen. Das zeigt eine Untersuchung der Software AG. Die Unternehmensberatung des DarmstŠdter Softwarehauses fragte bei 940 der umsatzstŠrksten Unternehmen aus 13 Branchen in Deutschland nach. Bereits 74 Prozent der befragten Unternehmen haben BPR-Projekte durchgefŸhrt oder sind im Moment damit beschŠftigt, analysiert die Studie. Bei der HŠlfte davon ist der ganze Vorstand fŸr den Reengineering-Proze§ zustŠndig. Das Untersuchungsteam zieht daraus den Schlu§, da§ inzwischen die hohe Bedeutung von Restrukturierungsma§nahmen in den Betrieben klargeworden ist. 86 Prozent der Unternehmen sind darŸber hinaus (sehr) zufrieden mit ihren Projektergebnissen. Allerdings, so die Berater, "lŠuft heute fast jedes Organisationsprojekt unter dem Begriff BPR". Kein Wunder also, da§ in den Firmen sehr unterschiedliche AnsŠtze fŸr den Reengineering-Proze§ zu finden sind. Bestimmt wird die Art des Reengineering-Ansatzes von Faktoren wie Konkurrenzsituation, dem Ausma§ staatlicher Eingriffe oder dem Rationalisierungspotential im Unternehmen. GrundsŠtzlich lassen sich zwei Typen von BPR-Projekten unterscheiden, konstatieren die DarmstŠdter: einmal die Optimierungsprojekte, bei denen die Senkung der internen Kosten im Unternehmen im Vordergrund steht, und zum anderen die Projekte, die auf "Neugestaltung" aus sind. Dabei liege das Schwergewicht auf mehr Kundenzufriedenheit und FlexibilitŠt. cz CZ 14/1996, S. 26 Managementberatung befragte Firmen zur Personalstrategie der kommenden Jahre Unternehmen investieren wieder mehr in die Qualifikation ihrer DV-Mitarbeiter Prognosen Ÿber die Entwicklung des DV-Personalmarkts gibt es derzeit recht zahlreich. Die Hamburger R&P Management Consult wollte es genau wissen und startete eine Umfrage zu den kurz- und mittelfristigen Trends der DV-Personalstrategie. Bei der Befragung, an der sich 63 Unternehmen beteiligten und die nach 1994 zum zweiten Mal durchgefŸhrt wurde, standen Themen wie Personalbedarf, GehŠlter, zukunftstrŠchtige Funktionen und Weiterbildung im Vordergrund. Hier die wichtigsten Ergebnisse im †berblick. Im Gegensatz zu 1994, nachdem Abbau und Stagnation der Qualifizierungskosten den Lšwenanteil der strategischen AnsŠtze darstellten, zeichnet sich in den Jahren 1996 bis 1999 der Trend zu wieder hšheren Weiterbildungsausgaben in den Unternehmen ab. So wollen 53 Prozent der befragten Firmen mehr Geld fŸr die Qualifikation ihrer DV-Spezialisten ausgeben, wŠhrend 1994 noch 42 Prozent bereit waren, ihre Weiterbildungsetats hšher zu schrauben. AuffŠllig ist dabei aber, da§ sich DV-FŸhrungskrŠfte nur in jedem dritten Unternehmen auf ein erhšhtes Qualifizierungspotential freuen kšnnen. Profitieren von den steigenden Budgets werden laut der Untersuchung vor allem In-house-Schulungen. 35 Prozent der befragten Firmen wollen ihre AktivitŠten in diesem Bereich aufstocken. Immerhin noch 33 Prozent planen in den nŠchsten Jahren, ihre Seminare Ÿber externe Weiterbildungsinstitute durchfŸhren zu lassen. Interessant ist auch das Ergebnis auf die gestellte Frage: "Wie wird sich die Zahl der DV-FŸhrungskrŠfte/DV-Mitarbeiter entwickeln?" Noch im Jahr 1994 waren es die DV-FŸhrungskrŠfte, die trotz wachsender Arbeitslosenzahlen immer noch einen kleinen Boom erlebten. FŸr diese Mitarbeitergruppe zeichnet sich jetzt jedoch ein Ende der Hausse ab. Zwar sind sieben Prozent der befragten Unternehmen der Ansicht, kŸnftig ihren DV-FŸhrungskreis auszubauen, was eine Steigerung zum Jahr 1994 um ganze fŸnf Prozent ausmacht. Allerdings ist auch der Anteil der Unternehmen gestiegen, die hier einen Abbau ins Auge fassen: WŠhrend vor zwei Jahren jedes vierte Unternehmen ein Lean-Management-Konzept verfolgte, sind es jetzt schon 36 Prozent, die ihre FŸhrungsfunktionen reduzieren wollen. In die eher verhaltene Personalaufstockung pa§t auch das Bild zur Entwicklung der GehŠlter. Wie die Umfrage zeigt, ist kein Grund fŸr eine neuerliche GoldgrŠberstimmung gegeben. So stieg die Zahl der Unternehmen, die an ein durchschnittliches Absinken des Gehaltsniveaus im DV-Bereich glauben, seit 1994 von neun auf zwšlf Prozent. Hoffnung macht allerdings die EinschŠtzung der Befragten, da§ die GehŠlter kŸnftig um Ÿber fŸnf Prozent steigen werden: WŠhrend sich 1994 kein einziges Unternehmen EinkommenszuwŠchse in dieser Grš§enordnung vorstellen konnte, scheint das fŸr die kommenden Jahre schon bei jedem zwanzigsten Unternehmen mšglich zu werden. 20 Prozent der befragten Firmen sehen den Gehaltszeiger um maximal fŸnf Prozent steigen, und jedes zweite Unternehmen prognostiziert immerhin noch eine Steigerung um 3,5 Prozent. Untersucht wurden bei der Befragung auch die chancenreichsten DV-Funktionen. Ganz oben stehen dabei Qualifikationen zu Ausbau und Betreuung von Netzwerken. Aber auch der Entwicklung und Betreuung von Systemen kann eine Renaissance prognostiziert werden. Immerhin 21 Prozent der Firmen legen Wert auf Kenntnisse aus diesem Bereich. Weit abgeschlagen ist indes Client-Server-Wissen. cz GRAFIK: Lean-Management-Welle ebbt nicht ab Wie die Umfrage der R&P Management Consulting zeigt, wollen die Unternehmen die Zahl ihrer DV-FŸhrungskrŠfte in den Jahren 1996 bis 1999 wieder reduzieren. Dagegen planen immerhin 17 Prozent der befragten Firmen eine Aufstockung von "normalen" DV-Mitarbeitern, was im Vergleich zu 1994 ein Wachstum von fŸnf Prozent darstellt. Quelle: R&P Management Consulting CZ 14/1996, S. 26 Zentrum Technik und Gesellschaft eršffnet TU Berlin erwartet Schub fŸr die Lehre Damit die wissenschaftlichen Disziplinen aus Technik und Gesellschaft kŸnftig wirkungsvoller zusammenarbeiten kšnnen, wurde an der TU Berlin das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) eršffnet. Die neue Einrichtung soll einerseits Diskussionsplattform sein, um die Lehre im Bereich Technik und Gesellschaft voranzutreiben. Andererseits strebt die TU damit an, Forschungsprojekte zu initiieren, koordinieren und durchzufŸhren. So will die Technische UniversitŠt Berlin an Fragestellungen wie MobilitŠt, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie GeschlechterverhŠltnis und Technik gemeinsam mit anderen Institutionen arbeiten. Au§erdem sind Themen wie regionale Industrievergleiche sowie die Auswirkungen von Technologietransfers angedacht. Nicht zu kurz kommen soll auch die Lehre. DafŸr soll das ZTG vermittelnd tŠtig sein. Angestrebt sind multidisziplinŠre Veranstaltungen, die gemeinsam koordiniert und organisiert werden sollen. Weitere Infos erteilt an der Technischen Uni Berlin der ZTG-GeschŠftsfŸhrer, Hans-Luidger Dienel, unter der Telefonnummer 030/31 42 14 06. Andrea Rausch CZ 14/1996, S. 26 Fachkongre§ Multimedia und Recht Am 29. und 30. April findet in MŸnchen der Kongre§ "Der Multimedia-Vertrag" statt. Der Kongre§, der von Communic veranstaltet wird, soll das Problembewu§tsein schaffen, rechtsrelevante Sachgebiete zu erkennen und rechtliche Fehler zu vermeiden. Erstmals werden anhand eines Mustervertrags die einzelnen Vertragsbestandteile auf den individuellen Regelungsbedarf der Teilnehmer ŸberprŸft. Weitere Themenschwerpunkte sind Datenschutz und Rechtswahl, Lizenzierung sowie Urheber- und Verwertungsrechte. Weitere Infos sind unter Telefon 089/741 17-270 erhŠltlich. cz CZ 14/1996, S. 26 FrŸhjahrskurse Alles rund um Telecom Die im Herbst 1995 gestartete Veranstaltungsreihe von Alcatel SEL wird nun fortgesetzt. Die VortrŠge rund um die Telekommunikation sind besonders fŸr Netzbetreiber, Stadtverwaltungen und Energieversorger interessant. Themen dabei sind unter anderem Technik und Bausteine der Netze, Aufgaben eines Netzbetreibers, Mobilkommunikation, Intelligente Netze sowie moderne BŸrokommunikationssysteme. Die Seminare finden bundesweit in mehreren StŠdten, wie Berlin, Stuttgart und DŸsseldorf, statt. Das Programm kann unter Telefon 0711/821-456 78 angefordert werden. cz CZ 14/1996, S. 30 Preis-Leistungs-VerhŠltnis und Marktstandards fŸr Superrechner immer wichtiger Die Computer-Formel-1 erwacht aus ihrem Geschwindigkeitsrausch UnŸbersehbar ist der Umbruch in der Supercomputerbranche. Im Zuge von lautstarken FirmenzusammenbrŸchen und brandeiligen †bernahmen kann sich in diesem elitŠren Zirkel erstmals auch die Marktforschung Gehšr verschaffen. Wichtigste Botschaft der Analysten an die Industrie: Je kleiner die Systeme, desto grš§er die Chancen - millionenschwere Boliden haben ausgedient. Die Hersteller der elitŠren Supercomputerklasse haben den kommerziellen Markt entdeckt, der sich 1995 im Bereich von 1,5 Milliarden Dollar bewegte. Er erreicht damit fast die Grš§enordnungen des technisch-wissenschaftlichen Segments, das im gleichen Zeitraum auf rund 1,9 Milliarden Dollar beziffert wird. Das weltweite Volumen im technisch-wissenschaftlichen Marktsegment ist allerdings rŸcklŠufig. Gary Smaby, PrŠsident der Smaby-Group, auf die konstatiert fŸr 1995 schon einen leichten RŸckgang gegenŸber 1994. Damals erzielten die Hardware-hersteller einen Umsatz von zwei Milliarden Dollar. Doch der Trend werde sich in diesem Jahr verstŠrken. Insgesamt rechnet Smaby mit einem jŠhrlichen Wachstum von 1994 bis 1999 von durchschnittlich 7,7 Prozent auf etwa 3 Milliarden Dollar. Besondere Steigerungsraten mit fast 17 Prozent sieht er bei den leistungsfŠhigeren Abteilungsrechnern bis zu einer Million Dollar. Der Anteil der gro§en und sehr teuren Systeme ab fŸnf Millionen Dollar wird dagegen um fast acht Prozent abnehmen. Die Hochleistungrechner werden inzwischen bei anspruchsvollen Datenbankanforderungen, bei Decision Support Systemen und bei der Online-Transaktionsverarbeitung (OLTP) eingesetzt. Erste Spitzenergebnisse beim SAP R/3 Sales-and-Distribution-Benchmark mit den Parallelrechnern von Cray Business-Servers, Digital, Hewlett-Packard und den Pyramid-Systemen von Siemens-Nixdorf unterstreichen die neuen Einsatzmšglichkeiten. Mehr als 3000 aktive SAP-Benutzer mit Antwortzeiten von 1,5 Sekunden wurden schon simuliert. Diese neuen Mšglichkeiten werden auch den Absatz der Hochleistungsrechner steigern. Bei einem jŠhrlichen Wachstum von fast 25 Prozent wird das Marktpotential fŸr 1999 auf 3,5 Milliarden Dollar geschŠtzt und Ÿbersteigt damit den technisch-wissenschaftlichen Markt. Dies bietet interessante Aspekte fŸr Hersteller wie IBM, die seit lŠngerem ihr System Power Parallel (SP2) in beiden Bereichen erfolgreich anbieten. Die dynamische Entwicklung auf dem technisch-wissenschaftlichen Markt zeigt sich auch bei der Verteilung der Hersteller im Markt. Was Anfang des Jahres schon in der Top-500-Liste der leistungsstŠrksten Installationen zu beobachten war (Computer Zeitung vom 25.1.1996), bestŠtigt Smaby nun durch seine Marktbetrachtung. Silicon Graphics (SGI) avancierte innerhalb weniger Jahre vom Neuling zum MarktfŸhrer: Bei technisch-wissenschaftlichen Rechnern mit Anschaffungspreisen ab 100 000 Dollar liegt SGI mit einem Anteil von 23 Prozent an der Spitze, gefolgt von Cray Research mit 20 Prozent und IBM mit dem Parallelrechner SP2 und 15 Prozent. Das entspricht UmsŠtzen von 440 Millionen Dollar fŸr SGI und 380 Millionen Dollar fŸr Cray. Nach der †bernahme Crays durch den frŸheren reinen Workstation-Hersteller marschieren beide Firmen kŸnftig unter gemeinsamer Flagge und dominieren damit den Supercomputermarkt in praktisch allen Rechnerkategorien. SGIs Verfolger IBM verkaufte im gleichen Zeitraum fŸr 287 Millionen Dollar SP2-Systeme, zu denen allerdings noch 176 Millionen Dollar aus dem kommerziellen Sektor zu addieren sind. Der Parallelrechner ist ein Paradebeispiel fŸr Hochleistungsarchitekturen, die in beiden MŠrkten einsetzbar sind. Allerdings ist mit dem Merger von SGI und Cray dieser Vorteil bereits in Gefahr. Fachleute halten SGIs Visualisierungsrechner auf der Basis preisgŸnstiger RISC-Chips und die bei arithmetischen Anforderungen starken Numbercruncher von Cray fŸr die optimale Kombination. "Die Preiskurve im High-Performance-Computing wird sich jetzt dem Desktop-Bereich annŠhern", meinte Larry Smarr, Leiter des US-Forschungszentrums National Center for Supercomputing Applications (NCSA). Einen wichtigen Trumpf gegenŸber IBM hat SGI insbesondere mit Crays Parallelsystemen T3D und T3E gezogen. Zwar konkurrierten die Cray-Rechner bei kleineren Konfigurationen bisher mit SGIs SMP-System Power Challenge, doch Forest Baskett, Technologiechef bei SGI sieht eine optimale Angebotspalette: Die Power Challenge ist nur bis zu einer gewissen Grš§e effizient skalierbar, aber wesentlich billiger als die T3Ds. Damit peilt der Hersteller eine Vielzahl kleinerer Installationen an. DafŸr hat die Cray-Entwicklung Vorteile bei umfangreichen Gleitpunktberechnungen. Solche Anforderungen sind seltener, dafŸr ist der Wert einzelner Installationen umso hšher. Speziell am unteren Ende der Leistungsskala zeigen sich daher †berlappungen, fŸr die SGI nach Meinung der Fachleute bald eine Lšsung finden mu§. Denn Crays schwache wirtschaftliche Situation dŸrfte auch die bisher tadellose ProfitabilitŠt der neuen Mutterfirma beeinflussen, gibt Norris Parker Smith, Herausgeber des Fachmagazins HPCwire, zu bedenken. Grš§ere Einschnitte in die Firmenstruktur des Superrechnerpioniers erwartet Smith allerdings nicht: Baskett hat bereits geŠu§ert, da§ beide Entwicklungsstandorte in Eagan und Chippewa Falls erhalten bleiben sollen. Auf solche UnterstŸtzung kann die Supercomputer Systems Division (SSD) von Intel nicht einmal im eigenen Haus bauen. KŸrzlich verkŸndete der Prozessorhersteller die Einstellung der Parallelrechnerlinie Paragon. Die SSD-Entwickler hatten vor, den ersten Superrechner mit einer Rechenleistung von Ÿber einem Teraflops (Billionen Gleitpunktoperationen pro Sekunde) zu bauen. Das Massiv-Parallel-System aus i860-Prozessoren ist weltweit zirka 100 mal verkauft worden. Im September wird der letzte Rechner dieser Reihe ausgeliefert. In welcher Form der Support fortgesetzt wird, ist zur Zeit noch unklar. Das ehrgeizige Ziel des Teraflops-Computers verfolgt Intel jetzt mit einem Parallelrechner aus Pentium-Knoten. Auch andere Rechnerhersteller versuchen mit technisch-wissenschaftlichen Rechnern in die kommerzielle DV einzudringen, beispielsweise ein Cray-Research-Ableger mit seinem Business-Server mit bis zu 64 Supersparc-Prozessoren. Daneben plazieren sich Digital Equipment mit dem Turbolaser mit bis zu 12 Alpha-Chips und Hewlett-Packard in Zusammenarbeit mit Convex mit Parallelrechnersystemen auf der Basis der neuen, leistungsfŠhigeren PA-7200-Prozessoren. Die unsichere Lage beim bisher grš§ten Konkurrenten Cray versuchen die Wettbewerber HP/Convex und IBM inzwischen nach KrŠften zu nutzen. Ins Auge sticht dabei der schnelle Erfolg von IBMs SP2-Architektur. Erst vor wenigen Tagen meldete der Hersteller den Verkauf des tausendsten Systems an den franzšsischen Pharmafabrikanten Pasteur Merrieux: eine R/3-Installation, die vor allem fŸr intensiven Decision Support genutzt wird. Die bisher grš§te SP2-Anlage hat vor kurzem das Environmental Molecular Sciences Laboratory in Washington bestellt. Anfang 1997 soll dort eine 472-Prozessor-Maschine in Betrieb gehen. Ein SP2-System stand auch hinter dem Schachsystem "Deep Blue", gegen das Weltmeister Garry Kasparow antrat und knapp gewann. Neben diesen Renommierinstallationen ist IBM mit der SP2 auch bei einer Vielzahl kleinerer AuftrŠge im kommerziellen Segment erfolgreich. "Big Blue" versucht hier zum letztjŠhrigen MarktfŸhrer Silicon Graphics aufzuschlie§en. Die hohe Ausfallsicherheit und Fehlertoleranz der vernetzten Prozessorknoten kommt vor allem bei geschŠftskritischen Anwendungen zum Tragen. Silicon Graphics zeigt sich besonders stark mit den Shared-Memory-Parallelrechnern im unteren Preissegment bis zu einer Million Dollar. Durch die neuen Unternehmensstrukturen und das Umschwenken auf Client-Server-Architekturen statten sich inzwischen die Abteilungen mit eigenen Rechnern aus. Da sich diese Systeme einfach programmieren lassen und ein umfangreiches Softwareangebot bereitsteht, war der Erfolg vorhersehbar. Inzwischen stŸrzen sich alle Hersteller auf diesen prosperierenden Bereich. Convex und Hewlett-Packard treten mit unterschiedlichen Rechnersystemen an, die aber alle mit identischen PA-RISC-Prozessoren ausgestattet sind. Digital bietet Rechner auf der Basis des schnellen Alpha-Chips an, IBM wŠhlt beim SP2 die PowerPC-Prozessoren. Alle diese Rechner haben einen gro§en Vorteil: Wenn sie nŠmlich nicht als Parallelrechner eingesetzt werden, kšnnen die Benutzer die einzelnen Prozessoren als singulŠre Workstation nutzen. Dann steht auch die breite Palette von Anwendungssoftware bereit, die fŸr die jeweilige Workstation verfŸgbar ist. Auch Cray Research will hier mitmischen, bisher mit der J90, einem klassischen Vektorrechner auf CMOS-Basis mit einer Spitzenleistung von 200 Megaflops (Millionen Rechenoperationen pro Sekunde) pro Prozessor. Aber auch die neuen, kleinen T3E-Systeme mit 16-Alpha-Prozessoren fallen schon in diese Preisklasse, sie werden im FrŸhjahr ausgeliefert. Die T3E-Systeme sind derzeit sehr gefragt: In Deutschland sollen Rechner mit 512 Prozessoren an der Forschungsanlage JŸlich und am Max-Planck Institut in Garching (mehr als 400 Prozessoren) installiert werden, au§erdem bei der Hochleistungsrechnerbetriebsgesellschaft fŸr Wissenschaft und Industrie (HWW) in Stuttgart, dem gemeinsamen Unternehmen von Land, UniversitŠt, Debis Systemhaus und Porsche. Der Auftragsbestand von Cray Research betrŠgt mehr als 90 Millionen Dollar bei diesem Rechner. Die japanischen Hersteller Fujitsu - hier vertrieben von Siemens Nixdorf - und auch NEC werden in KŸrze ihre neuesten CMOS-Vektorrechner in Deutschland aufstellen. Die ersten Systeme liegen als Rechner der Spitzenklasse oberhalb von einer Million Dollar. Dazu gehšren das SX-4-System mit 32 Prozessoren beim HWW, die VPP300-Rechner mit acht Prozessoren in Aachen und zwei Vier-Chip-Maschinen in Darmstadt und Karlsruhe. Diese Rechner erreichen als Vektorrechner eine Spitzenleistung von mehr als 2 Gigaflops (Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde) pro Prozessor. Auch Siemens Nixdorf plant mit den kleinen Ein- oder Zweiprozessorsystemen des VPP300 in diesen Abteilungsmarkt einzubrechen. Der Kunde kann sich schon fŸr etwa 650 000 Mark einen Zwei-Gigaflops-Rechner mit zwei Gigabyte Hauptspeicher in die Zimmerecke stellen, der bei vektorisierten Programmen sehr gute Leistungen erreicht und auch noch mit einem schnellen RISC-Prozessor im Skalarteil ausgestattet ist. Der Anteil der leistungsfŠhigen Abteilungsrechner wird nach Ansicht von Smaby von 1994 bis 1999 stark wachsen. In der Preisklasse bis 300 000 Dollar erwartet er eine Steigerung von fast 15 Prozent, bei den gro§en Rechnern bis eine Million Dollar um fast 17 Prozent. Daher ist dieser Markt sehr interessant. Ein harter, preislicher und leistungsmŠ§iger Wettkampf zugunsten der Kunden ist zu erwarten. Beim klassischen Supercomputing ab einer Millionen Dollar aufwŠrts ist Cray Research noch immer MarktfŸhrer, wird aber in der unteren Klasse von IBM attackiert. In der Oberklasse besteht noch ein 30prozentiger Abstand zum Zweiten Fujitsu. Auch hier hier interessiert die Marktbeobachter, wie sich sich der Verkauf der Cray T90 entwickelt, die derzeit schon mit 170 Millionen Dollar die AuftragsbŸcher des †bernahmekandidaten fŸllt. In dieser Kategorie tritt gegen Fujitsu und NEC in KŸrze auch noch Hitachi auf dem Weltmarkt an. FŸr die "kleineren" Systeme sagt Smaby bis 1999 ein Anwachsen um fŸnf Prozent voraus, wŠhrend der Anteil der Spitzenrechner um acht Prozent abnehmen wird. WŠhrend der Wissenschaftsrat hier in Deutschland versucht, zwei bis vier Supercomputerzentren mit gro§en Parallel- und Vektorrechnern zu initiieren - das HWW in Stuttgart ist das erste dieser Art - plant man in den USA die gro§en Zentren der National Science Foundation zu reduzieren. Die LeistungsfŠhigkeit der kleineren Systeme ist inzwischen so hoch, da§ ein gro§er Anteil des Bedarfs vor Ort in den Abteilungen oder kleineren Hochschulen abgearbeitet werden kann. Dennoch hat der Wissenschaftsrat die Forderung nach wirklich gro§en Rechnern gestellt, damit Hochschule und Forschung und, wie in Stuttgart, auch die Industrie Anwenderprogramme auf massiv-parallelen Hšchstleistungsrechnern abarbeiten kann und so Erfahrung in dieser neuen Technologie sammelt. Konseqenterweise werden 1996 einige Rechenzentren mit extrem gro§en Maschinen ausgestattet. Der †bergang zu Standardtechnologien wird dadurch erschwert oder verzšgert. Smaby stellte fest, da§ proprietŠre Systeme, die 1994 noch einen Marktanteil von 40 Prozent besa§en, bis 1999 auf einen Anteil von 5 Prozent schrumpfen werden. In Zukunft werden immer stŠrker offene Systeme den technisch-wissenschaftlichen Markt dominieren. Uwe Harms/bo